Hotspot-Projekt Alpenflusslandschaften
Was verbirgt sich hinter dem Hotspot-Projekt Alpenflusslandschaften?
Das große Verbundprojekt „Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“ beschäftigt sich seit Oktober 2014 mit den Gewässern der Alpenregion in Oberbayern. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fluss- und Auenlandschaften von Lech, Ammer, Loisach, Isar und Wertach mit ihrer Bedeutung für die biologische Vielfalt.
Was ist das Ziel des Projekts?
Ziel ist, die Menschen der Region für die Vielfalt dieser einzigartigen Naturräume zu sensibilisieren. Neben Naturschutzprojekten, Kommunikations- und Bildungsinitiativen soll das Projekt auch die Zusammenarbeit der Akteurinnen und Akteure aus Naturschutz, Wasserwirtschaft, Politik, Landwirtschaft, Regionalentwicklung und Tourismus in der Region verbessern.
Wie groß ist das Projektgebiet?
Das Gebiet erstreckt sich über die Landkreise Starnberg, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen.
Was ist das Besondere an diesem Gebiet?
Die voralpinen Flusslandschaften sind von besonderer biologischen Vielfalt und Artenreichtum geprägt. Charakteristisch sind neben den Flusslandschaften großflächige Moorkomplexe und Extensivwiesen, alpine Lebensräume, Seen, naturnahe Flussabschnitte mit ihren Steilhängen, Auen und Schotterflächen sowie große naturnahe Wälder.
Warum brauchen die Flusslandschaften unseren Schutz?
Das Projektgebiet gehört zu den sogenannten „Hotspots der biologischen Vielfalt“ und damit zu den wertvollsten Landschaften in Deutschland. Wegen menschlicher Eingriffe werden diese als stark gefährdetes Ökosystem eingestuft: So sind nur noch zehn Prozent der Flussläufe in einem naturnahen Zustand. Viele Pflanzen- und Tierarten sind stark bedroht.
Woher kommen die Fördermittel?
Das Bundesamt für Naturschutz fördert die sogenannten „Hotspot-Projekte“ zu 75 Prozent. Die restlichen 15 Prozent übernimmt der Bayerische Naturschutzfonds. Die Leitung hat der WWF Deutschland mit Projektsitz in Weilheim.
Wer ist an dem Projekt beteiligt?
18 Kooperationspartner aus Naturschutz, kommunalen Gebietskörperschaften, Wirtschafts- und Sozialpartnern machen beim Hotspot-Projekt mit. Neben dem Bezirk Oberbayern sind das die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen; das Landratsamt Starnberg; der WWF Deutschland; der Deutsche Alpenverein; der Bund Naturschutz; der Landesbund für Vogelschutz; der Landesfischereiverband Bayern; der Isartalverein, die Schutzgemeinschaft Ammersee und der Verein Lebensraum Lechtal; der Bayerische Kanu-Verband; die Umweltbildungstätte Königsdorf; der Tourismusverein Pfaffenwinkel; das Katholische Kreisbildungswerk Garmisch-Partenkirchen und als einziger kommerzieller Partner die navama GmbH.
Wie beteiligt sich der Bezirk Oberbayern?
Der Bezirk Oberbayern war als Projektpartner verantwortlich für die Dialogreihe und finanziert darüber hinaus die Natur- und sozialwissenschaftliche Evaluation des Hotspot-Projekts.
Wie lange läuft das Hotspot-Projekt?
Der Auftakt des Projekts war am 15. Oktober 2014. Es läuft noch bis zum 31. März 2021. Die Evaluation wird am 30.09.2022 abgeschlossen.
Wie viel kostet das Projekt?
Das Finanzvolumen für die Konzeption und alle Einzelprojekte beträgt insgesamt ca. 4,6 Millionen Euro.