Inhalt

Test_Wahllexikon_Texte

Hare/Niemeyer

Namensgeber für dieses Sitzzuteilungsverfahren sind der englische Jurist Thomas Hare (1806 – 1891) und der deutsche Mathematiker Horst Niemeyer (1931 – 2007). Hare entwickelte diese Methode in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Bei dem Sitzverteilungsverfahren nach Hare/Niemeyer werden die zu vergebenden Sitze mit der Zahl der Stimmen der einzelnen Partei multipliziert und durch die Gesamtstimmenzahl aller an der Verteilung teilnehmenden Parteien dividiert. Nun erhält jede Partei so viele Sitze, wie ganze Zahlen auf sie entfallen. Die dann noch zu vergebenden Sitze werden in der Reihenfolge der höchsten „Reste“ nach dem Komma, die sich bei der Berechnung ergeben, verteilt.

Beispiel mit drei Wahlkreisvorschlägen und acht zu vergebenden Sitzen:

Partei

A-Partei

B-Partei

C-Partei

Summe

Gesamtstimmen

6.500

6.000

3.000

15 500

Proportionalzahl

3,3548

3,0968

1,5484

 

Sitze nach ganzen Zahlen

3

3

1

7

Zahlenbruchteile

0,3548

0,0968

0,5484

 

Rangfolge

2

3

1

 

Sitze nach Bruchteilen

 

 

1

 

Sitze insgesamt

3

3

2

8

 
Die A-Partei erhält insgesamt drei der acht zu vergebenden Sitze.
Die B-Partei erhält insgesamt ebenfalls drei der acht zu vergebenden Sitze.
Die C-Partei erhält zwei der acht zu vergebenden Sitze.

Siehe: Sitzverteilung