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Kunst-Ausstellung "Teilhabe" im Netz – Inklusive Galerie Bezirk Oberbayern wieder geöffnet

Linkes Bild: Sinan von Stietencron setzt in diesem Kunstwerk Einzelteile eines Fahrrads neu zusammen: auf eine Fahrradstange ist ein Reifen wie ein Dach montiert. An den Speichen hängen wie ein Mobile Einzelteile der Fahrradkette und Reflektoren. In der Ausstellung dreht sich dieses Objekt, wenn man sich ihm nähert und es ertönt eine leise Musik. 
Rechtes Bild: 
Monika Supé hat Kopfbedeckungen aus Draht gehäkelt. Auf diesem Bild befindet sich eine Person mit einer grauen Drahthaube über dem Kopf. Lange blonde Haare schauen heraus. Das Bild ist dynamisch, da sie ihren Kopf nach hinten wirft, so dass die langen Enden der Drahthaube und ihr Haare nach oben fliegen. In der Ausstellung darf man etliche Drahtobjekte berühren.
Foto: Sinan von Stietencron, Dreiergespann / Monika Supé, Kopfbedeckung © Bezirk Oberbayern

Monatelang mussten die Werke von Sinan von Stietencron und Monika Supé in der Galerie des Bezirks Oberbayern auf „echte“ Besucherinnen und Besucher warten: wegen der Einschränkungen durch Corona. Seit Ende Juli kann die Ausstellung mit dem Titel „Teilhabe“ in der Galerie besichtigt werden.

Informationen zur Ausstellung:

Zum Mitmachen lädt vor allem die große Gemeinschaftsarbeit von Sinan von Stietencron und Monika Supé ein, die den Mittelpunkt der Ausstellung bildet. Diese besteht aus einer linienartigen Raumzeichnung aus weißem Sand, die Monika Supé auf dem Boden der Galerie aufgetragen hat. Als Vorlage dienten der Künstlerin und Architektin eigene serielle Arbeiten, in denen sie sich mit dem Verhältnis von Raum und Zeit auseinandersetzt. Die Besuchenden können und sollen diese „Sandzeichnung“ verändern. Deren stetigen Wandel wiederum transformiert der Künstler und Philosoph Sinan von Stietencron mittels Kameraaufnahmen in eine Video-Installation, die visuell und akustisch auf die Veränderungen reagiert. Wie in früheren Arbeiten interessiert sich von Stietencron auch hier für die Interaktion der Betrachtenden mit dem Kunstwerk.

Das interaktive Gemeinschaftswerk möchte zeigen, dass die Welt nicht statisch ist, sondern in ständigem Wandel. Auch Kunst wird – zumindest bei dieser zentralen Arbeit – nicht als fertiges Werk, sondern als etwas Veränderliches präsentiert. Und zwar als Prozess, dem man nicht allein zuschauen kann, sondern in den man aktiv eingreifen soll. Neben dieser praktischen Umsetzung von „Teilhabe“ will die Ausstellung die Frage aufwerfen, was Teilhabe für jeden einzelnen, für Systeme und für die Gesellschaft an sich bedeutet.

Bei den Einzelarbeiten der beiden Künstler ist Draht das „verbindende“ Material, das sie allerdings in ganz unterschiedlicher Art und Weise einsetzen: Von Stietencron verwendet ihn als dreidimensionale Linie, die je nach Licht und Betrachtungswinkel immer wieder neu erscheint. Supé verhäkelt ihn zu hüllenartigen, durchscheinenden Gebilden, wodurch sich die Grenzen von Raum zu Körper ausloten lassen. Darüber hinaus fertigt sie Abgüsse von Linolschnitten in Beton, die mit den Fingern „gelesen“ werden können.

Ausstellung

bis 30. September 2020
Eintritt frei, Zugang barrierefrei, Ausstellungstext in Leichter Sprache und in Braille

Das Interview mit Sinan von Stietencron und Monika Supé:

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