Inhalt

Interaktiver Teil – Diskussion, aktive Beteiligung und Quiz

Nach Beendigung ihres Redebeitrags stellten sich die beiden Referentinnen Dr. Luise Schratt-Ehrendorfer und Dr. Christine Margraf einigen Fragen und Beiträgen aus dem Auditorium. Nach der Pause hatten die Stühle im Allianz-Saal dann Platz gemacht für einen in der Mitte des Raumes aufgestellten großen Tisch. Darauf war jedem der vier im Fokus stehenden Flüsse ein Bereich zugeordnet. Große Karten mit dem Verlauf von Isar, Ammer, Lech und Loisach sowie große Papierbögen mit den konkreten Projektideen für die jeweiligen Flüsse luden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Diskussion über die erarbeiteten Maßnahmen sowie zum mündlichen und schriftlichen Einbringen weiterer Ideen ein. Das Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war spürbar: Rund um den Tisch, aber auch an den entlang der Wände platzierten Stellwänden bildeten sich Gesprächsgruppen, die sich rege austauschten.

Weiterlesen

Bei der an die beiden Fachvorträge anschließenden Fragerunde wurden zunächst Detailfragen zu konkreten Problemlagen an verschiedenen Flüssen gestellt. Ein Vertreter der Landwirte thematisierte das Spannungsfeld, in dem sich Landwirtschaft und Naturschutz befinden, und stellte fest, dass die Bauern bei Projektplanungen oft zu wenig einbezogen würden. Außerdem bezweifelte er die Praktizierbarkeit eines der Prozessschutz-Ziele, nämlich dem Fluss mehr Raum zu geben, und begründete dies folgendermaßen: „Wenn man uns keine Ersatzflächen zur Verfügung stellt, vernichtet man die Existenz der Landwirte.“ Dr. Margraf wiederholte ihren Vorschlag Förderprogramme für betroffene Grundstücksbesitzer ins Leben zu rufen und sie entweder finanziell oder mit Ersatzflächen zu entschädigen, um extensive Landwirtschaft zu ermöglichen. Sie räumte jedoch ein, dies sei „schwierig und teuer“ und momentan sei man diesbezüglich „noch nicht gut aufgestellt“. Jedoch betonte sie, dass man sich immer die jeweilige Situation vor Ort anschauen müsse und fügte hinzu: „Ich wünsche mir aber auch Offenheit zur Diskussion.“

Großer Projektstammtisch - Viel Raum für Diskussion und Dialog


An einem großen Planungstisch für ca. 60 Personen wurden alle Projektideen aus der Hotspot-Konzeption auf Karten dargestellt und von ExpertenInnen den TeilnehmerInnen erläutert. Dabei ging es nicht darum, über die Ideen abzustimmen (das war bereits Thema der zweiten Dialogreihe) sondern darum Ideen, Kommentare, ergänzende wichtige Bedingungen oder Erfordernisse zu den Projektvorschlägen zu erhalten. Je ein Viertel des großen Tischs in der Mitte des Raumes war für einen der Flüsse reserviert. Pro Fluss wurden bis zu fünf im Rahmen der Hotspot-Konzeption erarbeiteten, konkreten Maßnahmen-Ideen in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich bei den verteilt sitzenden Fachleuten über die konkreten Ideen für Lech, Ammer, Isar und Loisach informieren, Feedback geben und ihre Bereitschaft für aktive Beteiligung äußern. Zu diesem Zweck konnte man auf den Papierbögen seinen Namen bei „Ich wäre gerne im Projektteam dabei“ und „Ich möchte regelmäßig über den Projektstand informiert werden“ und bei „Was mir noch dazu einfällt...“ konkrete Ideen eintragen. Die weißen Zettel füllten sich im Laufe der Zeit mit vielen handschriftlichen Anmerkungen. Beispielsweise war auf dem Papier zur Maßnahmen-Idee „Bootssport-Öko-Zertifikat“ in der „Isar-Ecke“ zu lesen: „Dies ist der Weg und Ansatz von ‚Umwelt’-Instituten und gewerbetreibenden Personen für eine uneingeschränkte Nutzung in Naturschutzgebieten. Kein Betrieb vergrault seine Kundschaft. Folglich wird Fehlverhalten weiter ungestraft bleiben.“ oder „Nicht nur ökologische Standards, sondern auch Einschränkungen bei gewerblicher Nutzung in Erwägung ziehen.“

Knifflige Fragen sorgen für regen Austausch

Aber nicht nur rund um den Tisch, sondern auch an den zahlreichen entlang der Wände platzierten Stellwänden wurde diskutiert – und gerätselt. Denn dort waren neben den Projekt-Ideen, die – so betonte Moderator Wolfgang Suske – nicht alle umgesetzt, von denen einige jedoch im nächsten Schritt angepackt werden sollen, auch thematisch passende, knifflige und oft kuriose Quizfragen mit drei Antwortmöglichkeiten angebracht. Zum Beispiel lautete die Frage zum Projekt „Wandernde Fische“: „Welche Fischart durchwandert die Ammer vom Ammersee bis zum Staffelsee? A) Koppe, B) Silberfisch oder C) Seeforelle?"
Zum Projekt „Dynamische Mindestwasserabgabe“ wurde folgende Frage gestellt: „Der niedrigste Abfluss der Isar bei Bad Tölz war 1963 mit 5.360 Liter pro Sekunde: Wie groß war der höchste Abfluss am 23.08.2005? A) 37.000 Liter pro Sekunde, B) 361.000 Liter pro Sekunde oder C) 582.000 Liter pro Sekunde?"
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten auf einem farbigen Magnetstreifen bei der aus ihrer Sicht richtigen Antwort ihre persönliche Nummer vermerken, die sie zu Beginn erhalten hatten, und den Streifen dann in eine Antwort-Box werfen. Auch die abschließende Auflösung durch Wolfgang Suske inklusive Preisverteilung (Preise: heimische Produkte, u. a. Marmelade, Tee, Kräuteröl, Obstbrand) sorgte für fachlichen Dialog und kurzweilige Unterhaltung in einer aufgelockerten Atmosphäre. Und auch beim anschließenden Büffet setzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Dialog fort.

«Ideen und Anmerkungen« (PDF, 300 KB)