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Gemeinsam gute Lösungen finden

PINO-Projekt des Bezirks Oberbayern und der LMU München

PINO ist die Abkürzung für Projekt Intensivwohnen Netzwerk Oberbayern. Dieses Gemeinschaftsprojekt der Ludwig-Maximilians-Universität München und des Bezirks Oberbayern ist ein Novum. Erstmals arbeitet der Bezirk mit einer renommierten Universität zusammen, um ein Thema der Eingliederungshilfe wissenschaftlich erforschen und begleiten zu lassen. Ziel ist es, Dialogprozesse anzustoßen und gleichzeitig praktische Handlungshilfen für Intensiv-Einrichtungen zu erhalten.

Das Logo des Projekts "PINO - Projekt Intensivwohnen Oberbayern" besteht aus zwei Spalten. Links ist eine Grafik zu sehen, in welcher acht Symbole für Personen, die die Arme wie zum Jubel in die Luft strecken, dargestellt sind. Sie sind in den Farben blau, grün und orange gehalten und zu einem auf seiner Spitze stehenden Quadrat angeordnet. In der rechten Spalte ist unten der Schriftzug "PINO" in blauen Großbuchstaben dargestellt. Darüber ist die Langform "Projekt Intensivwohnen Netzwerk Oberbayern" in blau ausgeschrieben dargestellt.
Foto: PINO © PINO

Erwachsene Menschen mit geistigen Behinderungen und herausfordernden Verhaltensweisen sind ein vergleichsweiser kleiner Personenkreis, für den der Bezirk Oberbayern in der Eingliederungshilfe zuständig ist. Aktuell gibt es in Oberbayern rund 200 Plätze im sogenannten Intensivwohnen – allein 70 davon in der Stiftung Attl. Bis 2025 rechnet der Bezirk Oberbayern mit dem Bedarf von bis zu 50 weiteren Plätzen.

Die Betreuung von Personen mit Behinderungen und schweren teilweise auto- und fremdaggressiven Verhaltensweisen ist für den Bezirk Oberbayern, die Einrichtungen und deren Mitarbeitende keine leichte Aufgabe. Ein wichtiges Ziel ist es, die Lebens- und Wohnqualität zu verbessern und mehr Inklusion und Teilhabe zu ermöglichen. Der Fachkräftemangel erschwert dabei die Realisierung so manch sinnhafter Idee. Auch die Umsetzung der Vorgaben des Bayerischen Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes gelten im Bereich des Intensivwohnens als komplexe Aufgabe.
Hervorgegangen ist das PINO-Projekt aus einem Fachtag zum Thema „Lebensqualität in Intensivwohngruppen“, den der Bezirk Oberbayern gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Pädagogik bei geistiger Behinderung und Verhaltensstörungen der Pädagogischen Fakultät der LMU München veranstaltet hatte. Binnen weniger Tage hatte das federführende Institut eine Flut von Anmeldungen erhalten. Beim Fachtag selbst diskutierten die rund 100 Teilnehmenden intensiv. „Dass so viele Menschen mitdenken und mitgestalten wollen, beflügelt uns, das Forschungsprojekt PINO erfolgreich voranzubringen“, erzählt Lehrstuhlinhaber Prof. Reinhard Markowetz.

Ziel des PINO-Projekts ist es, gemeinsam gute Lösungen für das Intensivwohnen zu finden. An PINO beteiligen sich deshalb neben der LMU und dem Bezirk Oberbayern zahlreiche Einrichtungen in Oberbayern, die Plätze im Intensivwohnen anbieten. Das Projekt läuft bis 2024. Der Auftrag ist, ein wissenschaftlich tragfähiges, nachhaltig wirkendes und innovatives Gesamtkonzept für das Intensivwohnen zu entwickeln. Gemeinsam mit den teilnehmenden Einrichtungen, Trägern und Netzwerkpartnern gilt es, innovative Methoden und Strategien zu erarbeiten und zu erproben.

Entstehen soll auf diese Weise ein Methodenkoffer mit Empfehlungen und Tipps zum Umgang mit den betreuten Menschen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, für die betroffenen Menschen die Lebens- und Betreuungsqualität zu verbessern. Mehr Teilhabe und Inklusion können beispielsweise entstehen, wenn die Lebensbereiche Wohnen, Arbeit und Freizeit mehr und besser verzahnt werden. Gemeinsame Maxime ist: Das Intensivwohnen soll inklusiv werden, damit die UN-BRK auch in diesem Bereich gelebt wird.

Aktiv teilnehmende Einrichtungen: 

  • Stiftung Attl
  • Dr. Loew Ebrach
  • Franziskuswerk Schönbrunn
  • Haus Berghof
  • Lebenshilfe Landsberg am Lech
  • Regens Wagner Stiftung mit den Einrichtungen
    • Erlkam
    • Hohenwart
    • Holzhausen
  • Stiftung Ecksberg

Lesen Sie auch die Pressemeldung zur Abschlussveranstaltung: