Maria und Herbert Bogensberger aus Rosenheim mit der Bezirksmedaille geehrt

Erstmals fand die Verleihung der Ehrung in einem renovierten Teil des Gebäudes der Bezirksverwaltung statt: In knapp zwei Jahren Umbauzeit hat sich die ehemalige Essenskantine in ein „multifunktionales Herzstück der Bezirksverwaltung“ gewandelt, das nach den Worten von Bezirkstagspräsident Josef Mederer sowohl die Funktion der Kantine inne hat, sich aber auch schnell in Räumlichkeiten verwandeln lässt, die für kulturelle Veranstaltungen oder für politische Sitzungen genutzt werden können oder einen festlichen Rahmen für Ehrungen bieten, wie die der Bezirksmedaille.

In seiner Rede betonte Mederer, dass das ehrenamtliche Engagement eine tragende Säule der Gesellschaft sei. Er verwies darauf, dass der demografische Wandel, aber auch die Globalisierung der Gesellschaft diese vor neue Herausforderungen stelle, die sich ohne die aktive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger nicht bewältigen lassen. Mederer wandte sich direkt an die Geehrten: „Wir brauchen in unserer Gesellschaft Vorbilder, Vorbilder wie Sie. Sie zeigen mit ihren Lebensentwürfen, dass man sich nicht nur blind durchs Leben treiben lassen muss, sondern, dass es möglich ist, anzupacken und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.“

Das Tun dieser Vorbilder solle öffentlich werden, „damit sich möglichst viele Nachahmer finden“, so Mederer.

Solche Vorbilder sind Maria und Herbert Bogensberger.

Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:

„In der Einleitung habe ich gesagt, dass man sich nicht nur blind durchs Leben treiben lassen, sondern anpacken und Verantwortung für sich und andere übernehmen soll. Durchs Leben „treiben“ lassen sich Maria und Herbert Bogensberger NICHT – sie TANZEN durchs Leben!

Eine tanzende, unbeschwerte Art, das Leben zu meistern, ist etwas Wunderbares. Dass wir das Ehepaar Bogensberger als Vorbild heute mit der Bezirksmedaille ehren, dafür bedarf es aber noch einer besonderen Fähigkeit: Für die Eheleute ist es Aufgabe und Passion, ihr Können anderen ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen, die eigene Begeisterung weiter zu geben und mit dieser Begeisterung Traditionen neu mit Leben zu erfüllen.

Dies macht ein halbes Leben aus: Man schrieb das Jahr 1970, als Herbert Bogensberger seinen ersten Volkstanzabend leitete – beim Kistlerwirt in Bad Feilnbach. Die Rolle des Tanzlführers ließ ihn seitdem nicht mehr los:
Beim Volkstanz sorgt der Tanzlführer dafür, dass jeder unbeschwert mittanzen kann und dass Traditionen eingehalten werden. Für dieses Ehrenamt braucht es viel Fingerspitzengefühl, natürliche Autorität und einen siebten Sinn für den richtigen Ton.

Seit dem Abend vor 46 Jahren war und ist Bogensberger als Tanzlführer in vielen Orten des südlichen Oberbayerns und darüber hinaus aktiv. Zusammen mit seiner Frau hat er weit über 100 Volkstanzkurse abgehalten und dabei vielen jungen aber auch älteren Menschen die Freude an den schönen Volkstänzen vermittelt. Die begeisternde und mitreißende Art des Ehepaares überwindet Sprachbarrieren ebenso wie die unterschiedlicher Kulturkreise. So gingen sie mit ihren Volkstanz-Kursen auch ins US-Camp in Bad Aibling - Mietraching und begeisterten dort amerikanische Ehepaare für alpenländische Volkstänze.

Der Rosenheimer Volkstanzkreis ist eine Heimat für die Bogensbergers: 1969 trat Herbert in diesen Verein ein. Bereits ein Jahr später wurde er zum 1. Vorstand gewählt und diese Position hat er bis heute inne. Seine Frau wurde 1970 zum 2. Kassier gewählt und drei Jahre später zum 1. Kassier. Seitdem liegt die finanzielle Verantwortung in ihren Händen. Für beide Bogensbergers ist der Volkstanz Berufung und Lebensaufgabe. Die Stunden, die sie hierfür der Allgemeinheit ehrenamtlich geschenkt haben, sind ungezählt. Wir wollen sie für Ihr Engagement ehren!
Mit unserer Bezirksmedaille sagen wir heute „Vielen herzlichen Dank“ für Ihr vorbildliches, mitreißendes und beschwingtes Engagement!“

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