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Zeitgemäß und nutzerfreundlich

München, den Datum: 23.06.2023
Heimat

Spatenstich für Depot des Zentrums für Trachtengewand

Das Zentrum für Trachtengewand (ZeT) des Bezirks Oberbayern verfügt über eine Sammlung von über 20 000 historischen Textilien, ein Archiv mit 40 000 Fotografien und eine umfangreiche Bibliothek. Im Maierhof von Kloster Benediktbeuern entstehen für die bundesweit einzigartige Sammlung ein zeitgemäßes Depot und Räume für die Bibliothek des Zentrums. Bezirkstagspräsident Josef Mederer setzte am 22. Juni den ersten Spatenstich für die Umgestaltung der historischen Räume.

Vier Herren und eine Dame stehen an einer Baustelle in einem Gewölbe und halten einen Spaten in der Hand. Sie lächeln in die Kamera.

„Die Sammlung des Zentrums für Trachtengewand ist das textile Gedächtnis Oberbayerns. Es ist seit langem unser Wunsch, dafür ein zeitgemäßes und nutzerfreundliches Depot zu schaffen“, sagte Bezirkstagspräsident Mederer. „Mit den Räumen, die wir jetzt glücklicherweise von den Salesianern Don Bosco im Nordtrakt des Maierhofs langfristig anmieten können, haben wir hier in Benediktbeuern ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten. Ich sehe das als absoluten Glücksfall, durch den wir unsere Kulturgüter endlich der Öffentlichkeit besser zugänglich machen können.“

Die Bauarbeiten für das ZeT-Depot starten zeitnah und sind voraussichtlich im Frühsommer 2024 abgeschlossen. Geplant ist, einen Raum, der durch ein fünf Joche umfassendes Gewölbe geprägt wird und den der Bezirk von den Salesianern übernimmt, für das Depot und die Sammlung umzubauen. Darüber hinaus entstehen ein Arbeitsraum und ein sogenannter Quarantäneraum. Dort werden künftig historische Objekte, die neu in das Zentrum kommen, untersucht und bis zu deren Reinigung zwischengelagert. Das Depot wird mit einem Rollregalsystem ausgestattet, um die Räume bestmöglich zu nutzen. Sobald es fertiggestellt ist, ziehen die Textil- und Accessoire-Sammlung mit ihren rund 20 000 Objekten dorthin um.

Durch die neuen Räume wird Platz im Ostflügel frei, dem aktuellen Verwaltungstrakt des Zentrums für Trachtengewand. In diesen drei Jochen entstehen sechs zeitgemäß ausgestaltete Arbeitsplätze sowie zusätzliche Arbeitsräume für die Sichtung von Objekten, deren fotografische Dokumentation und die Werkstatt für die Restaurierung der Textilien. In den vorderen Bereich des Osttrakts (zwei Joche) zieht die Fachbibliothek ein, die interessierten Nutzerinnen und Nutzern als Präsenzbibliothek offensteht.

In einem zweiten Bauabschnitt entsteht (dem ZeT gegenüberliegend) das neue Forum Heimat  & Kultur des Bezirks Oberbayern – mit flexibel bespielbaren Räumen für Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und Seminare.

Für beide Baumaßnahmen am Zentrum für Trachtengewand und Forum Heimat & Kultur hat der Bauausschuss des oberbayerischen Bezirkstags einen Gesamtkostenrahmen von maximal 1,65 Millionen Euro freigegeben.

„Die Erweiterung des Zentrums für Trachtengewand ist ein weiterer Schritt zur Professionalisierung unserer Fachberatungen“, erklärte Bezirksheimatpflegerin Dr. Astrid Pellengahr, Leiterin der Kulturabteilung des Bezirks. „Zeitgemäße Räume sind nicht nur die Basis für den Erhalt unserer Kulturgüter, sondern auch für die professionelle wissenschaftliche Beschäftigung mit der Sammlung.“

Der ZeT-Leiter Alexander Karl Wandinger sagte: „Sammlung, Forschung und Handwerkskunst – das sind die drei Säulen unserer Arbeit in Zentrum für Trachtengewand. Nach einer langen Vorbereitung entsteht nun ein modernes Depot für unsere kostbare Sammlung. Durch Forschungsprojekte erschließen wir unsere Sammlungsgüter, publizieren und beraten interessierte Personen und Einrichtungen. Im Forum Heimat und Kultur werden die Exponate in wechselnden Ausstellungen gezeigt. Daneben werden wir gezielt Handwerkswissen und Techniken in Seminaren vermitteln. Durch die Um- und Ausbaumaßnahmen entsteht nun der nötige Platz für die Sammlung und unsere Angebote.“

Der Leiter des Baureferats des Bezirks Oberbayern, Christoph Schreyer, sagte: „Es freut mich sehr, wenn historische Gebäude wie hier im Maierhof zeitgemäß saniert werden können, um den nutzenden Institutionen optimal zu dienen. Im Fokus steht hierbei der Erhalt einer 300 Jahre alten Bausubstanz bei gleichzeitiger Modernisierung. Im Zentrum für Trachtengewand gehen die denkmalgerechte Sanierung und die technische Ertüchtigung Hand in Hand. Die große Herausforderung ist dabei, den umfangreichen Bestand platzsparend in einem historischen Gebäude unterzubringen und gleichzeitig die konservatorischen Anforderungen zu erfüllen.“