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Mehr Therapieangebote für Geflüchtete auf dem Land

München, den Datum: 24.10.2023
Gesundheit

Traumatisiert, psychisch erkrankt, suizidal: Das Beratungs- und Behandlungszentrum REFUGIO unterstützt Flüchtlinge und Folteropfer mit therapeutischen Angeboten, damit diese ihre Gewalterfahrungen verarbeiten können. Der Sozialausschuss des oberbayerischen Bezirkstags hat jetzt die Förderung des Zentrums um 25.000 auf 170.000 Euro erhöht. Die zusätzlichen Mittel sollen Geflüchteten im ländlichen Oberbayern zugutekommen.

Menschliche Schatten an einer gelben Wand
Foto: David Martinez © david19771 - Fotolia

Der Bezirk Oberbayern darf aus rechtlichen Gründen nur die Beratung von Menschen fördern, die bereits als Flüchtlinge anerkannt sind. Besonders im ländlichen Oberbayern gibt es für traumatisierte Geflüchtete kaum Beratungsstellen und Therapieplätze. „Das ländliche Oberbayern ist deutlich unterversorgt; teilweise warten Betroffene ein Jahr und mehr auf einen Therapieplatz“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Es ist deshalb dringend geboten, dass sich mehr Menschen aus dem ländlichen Oberbayern bei REFUGIO ein passendes Therapieangebot erhalten können. Dazu trägt unsere Förderung bei.“

Beratung für Menschen aus 40 Herkunftsländern

REFUGIO berät Menschen aus mehr als 40 Herkunftsländern in deren Muttersprache oder einer gut verstandenen Zweitsprache. Neben festangestellten Sozialarbeiterinnen und Psychotherapeuten sind für REFUGIO Ärztinnen und Dolmetscher auf Honorarbasis tätig. 2022 wurden bei REFUGIO 851 Personen beraten und therapiert, 461 neu in die Behandlung aufgenommen und 422 Therapien abgeschlossen.

Förderer von REFUGIO sind neben dem Bezirk Oberbayern die Landeshauptstadt und der Landkreis München, der Asyl- und Migrationsfonds der EU sowie ein eigener Förderverein und zahlreiche Spenderinnen und Spender.