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Ästhetisch, funktional, nachhaltig

München, den Datum: 11.08.2023
Bildung

Architekturwettbewerb für Schulen für Holz und Gestaltung ist entschieden

Im Rahmen einer Jurysitzung wurden am Mittwoch, den 09.08.2023, die Preisträger des Architekturwettbewerbs für den Neubau des „Kompetenzzentrums für digitale Holzbearbeitung“ der Schulen für Holz und Gestaltung (SHG) in Garmisch-Partenkirchen gekürt.

Grafische Ansicht: in der Mitte drei Holzhäuser mit schrägem flachem Dach in einer Umgebung von weiteren Häusern und Bäumen. Im Hintergrund sind Berge zu sehen.
© Diezinger Architekten

Mit dem Erweiterungsbau auf einem Grundstück direkt neben der bestehenden Schule soll der dortigen Raumnot begegnet und der fortschreitenden technologischen Entwicklung Rechnung getragen werden. In dem Gebäude werden die Fachakademie für Raum- und Objektdesign mit Werkstätten für moderne Maschinen zur digitalen Holzbearbeitung, Bankräumen mit Hobelbänken, Unterrichtszimmern und eine Bibliothek Platz finden.

Die Jury vergab einstimmig einen ersten sowie zwei dritte Preise. Folgende Siegerentwürfe wurden ausgewählt:

1. Preis    Diezinger Architekten mit michellerundschalk landschaftsarchitektur und urbanismus
3. Preis    bernardo bader architekt ZT GmbH mit Auböck + Karasz Landschaftsarchitekten
3. Preis    Neumann & Heinsdorff Architekten PartmbB mit HKS Architekten und mk. Landschaft


Bezirkstagspräsident Josef Mederer lobte die Entscheidungen des Gremiums: „Der Architekturwettbewerb für den Neubau des Kompetenzzentrums für digitale Holzbearbeitung hat hervorragende Ergebnisse gebracht. Die Entwürfe entsprechen voll und ganz den hohen Anforderungen der Schulen für Holz und Gestaltung des Bezirks Oberbayern an Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Besonders der erste Preisträger vereint Ökologie und Funktionalität auf vorbildliche Weise. Das Gebäude wird optimale Arbeitsbedingungen für Studierende und Lehrkräfte bieten. Wir setzen damit ein starkes Zeichen für die Bildung in der Region.“

Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Der erste Preis fügt sich sehr gut durch die Staffelung in sechs Baukörper in den Maßstab der städtebaulichen Umgebung ein. Die Höhenentwicklung gegenüber den Nachbarbebauungen ist moderat und nimmt deren Bezüge auf. Die städtebauliche Gliederung wird in eine schlüssige innenräumliche Anordnung übertragen. Es werden ideale Arbeitsbedingungen für Werkstätten und Studienateliers geschaffen.“

Jury mit namhaften Fachleuten besetzt

Das Preisgericht bestand aus namhaften Architektinnen und Architekten wie Prof. Florian Nagler aus München sowie Armando Ruinelli und Matthias Alder aus dem Schweizer Bergell. Darüber hinaus nahmen Fachleute aus Politik, Verwaltung und den Schulen für Holz und Gestaltung teil. Da der Neubau hinsichtlich Energieeffizienz und Umweltschutz vorbildlich sein soll, wurde der Wettbewerb zudem von Prof. Elisabeth Endres aus dem Ingenieurbüro Hausladen begleitet. Zur Teilnahme am Wettbewerb hatten sich 50 Architekturbüros zusammen mit jeweils einem Büro für Landschaftsarchitektur beworben. Neben fünf gesetzten Planungsbüros wurden aus den fachlich geeigneten Bewerbungen weitere 15 Teams ausgelost und zum Wettbewerb zugelassen.

Der Leiter des Baureferats des Bezirks Oberbayern, Christoph Schreyer, sagte: „Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie wertvoll die Durchführung eines Architekturwettbewerbs war, da überaus vielfältige Lösungsansätze mit hoher Qualität zu diskutieren waren. Zudem ist mit dem ersten Preis eine sehr überzeugende Lösung für die anspruchsvolle Planungsaufgabe gefunden worden.“

Kostenrahmen steht fest

Die Kosten der Planungs- und Bauleistungen für den Neubau werden aktuell mit ca. 12,5 Millionen Euro beziffert. „Die politische Vorgabe ist, dass dieser Rahmen eingehalten werden muss“, sagte Bezirkstagspräsident Mederer. „Allerdings können wir heute keinerlei Aussagen darüber treffen, wie sich Energiepreise und die Kosten für Baustoffe in den nächsten Jahren entwickeln werden.“ Bevor die Aufträge erteilt werden und die Planungen beginnen können, gibt es noch ein formelles Verhandlungsverfahren. Erst danach wird feststehen, wer den Auftrag letztendlich erhält.

Schulleiter Florian Becker zeigte sich erfreut, dass das Neubau-Projekt einen großen Schritt vorangekommen ist. Schließlich, so Becker, „werden durch den Erweiterungsbau die Arbeitsbedingungen und die Arbeitssicherheit im gesamten Schulareal den heutigen Anforderungen angepasst.“

Die eingereichten Wettbewerbsarbeiten sind vom 14. bis 18. August in den Schulen für Holz und Gestaltung, Hauptstraße 70, in 82467 Garmisch-Partenkirchen öffentlich ausgestellt (Öffnungszeiten Montag bis Freitag 9 bis 13 Uhr). Der Eintritt ist frei.


Schulen für Holz und Gestaltung des Bezirks Oberbayern
Die über 150 Jahre alten Schulen für Holz und Gestaltung (SHG) des Bezirks Oberbayern in Garmisch-Partenkirchen sind aus der früheren „Distrikts-Zeichen- und Schnitzschule Werdenfels“ hervorgegangen. Heute sind sie ein weit über Bay

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ern hinaus bekanntes Aus- und Weiterbildungszentrum für das Schreiner- und Holzbildhauerhandwerk mit zwei Berufsfachschulen. Zwei weitere Schulzweige stehen Schreinerinnen und Schreinern mit abgeschlossener Gesellenprüfung offen: die Meisterschule für Schreiner und die Fachakademie für Raum- und Objektdesign, in der seit 1986 die höchste Qualifikation im Schreinerhandwerk möglich ist.


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