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Ruhpoldinger Kapelle holt Preis

München, den Datum: 17.07.2023
Heimat

Bezirk Oberbayern verleiht Oberbayerischen Denkmalpreis – Eine Auszeichnung geht in den Landkreis Traunstein

Der Bezirk Oberbayern hat zum zweiten Mal den Oberbayerischen Denkmalpreis vergeben. Einer von fünf Preisen ging an die Simandlkapelle in Ruhpolding. Neben den Preisen vergab der Bezirk acht Anerkennungen für vorbildlich sanierte Denkmäler.

Die preisgekrönte Simandlkapelle im Ruhpoldinger Ortsteil Niedervachenau gehört zum prächtigen Simandlhof aus dem 18. Jahrhundert. Dieser besitzt einen weitgehend authentisch erhaltenen Wohnteil mit reicher Fassadenmalerei. 1921 wurde vom damaligen Simandlbauer eine Herz-Jesu-Kapelle als Hofkapelle errichtet.

Der barockisierende Bau ist mit einem Scharschindeldach und einem Glockentürmchen versehen. In ihrer Formensprache orientiert sich die Kapelle deutlich an traditionellen Bauformen. So ist dem Rechteckbau eine halbrunde Apsis angefügt. Die bei der Renovierung an der Ruhpoldinger St. Georgskirche tätigen Kirchenmaler Vitzthum und Schlee konnten damals für die besonders schöne malerische Ausstattung des kleinen Gotteshauses gewonnen werden.

Dach und Fassade vorbildlich saniert

Hundert Jahre später wurde es zuletzt nötig, Dach und Fassade der Kapelle zu sanieren, was dank des Einsatzes der Eigentümerfamilie Hechenbichler, kundigen Handwerkern und öffentlichen Zuwendungen hervorragend umgesetzt wurde. Ein Kirchenmaler brachte durch seine Arbeit auch die Jesusdarstellung, die den Giebel über dem Eingangsbereich schmückt, wieder zur Geltung. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.

Jährlich rund 2,5 Millionen Euro für die Denkmalpflege

Alle ausgezeichneten Denkmäler hat der Bezirk Oberbayern in den letzten Jahren gefördert. Weitere Kriterien für eine Auszeichnung sind: fachliche Qualität, Nachhaltigkeit und Ökologie sowie die kulturelle Bedeutung der Denkmäler für Oberbayern. Für sein Förderprogramm Denkmalpflege gibt der Bezirk jährlich rund 2,5 Millionen Euro aus.

„Seit 2004 hat der Bezirk Oberbayern über 30 Millionen Euro Zuwendungen an Kirchenstiftungen, Kommunen und Privatpersonen für die Denkmalpflege vergeben. Das ist ein enormer Rückfluss der Bezirksumlage in die Landkreise und Städte“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Preisverleihung. „Wir möchten mit dem Preis das enorme Engagement vieler privater und öffentlicher Eigentümerinnen und Eigentümer von denkmalgeschützten Objekten würdigen und damit ‚neues Leben in alten Mauern‘ fördern.“

Die Auswahl traf eine Jury, der neben Mitgliedern des Bezirkstags von Oberbayern und Bezirksheimatpflegerin Dr. Astrid Pellengahr auch jeweils ein Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege sowie des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege angehörten. Den Preis verleiht der Bezirk Oberbayern alle zwei Jahre. Das Preisgeld beträgt in diesem Jahr insgesamt 19.000 Euro. Maximal können für den Oberbayerischen Denkmalpreis 25.000 Euro vergeben werden.

Informationen zu den ausgezeichneten Denkmälern gibt die kostenfreie Broschüre zum Oberbayerischen Denkmalpreis 2023. Sie steht hier unterhalb unter Publikationen zum  Herunterladen oder zum Bestellen bereit.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer (links) überreicht die Anerkennung zum Oberbayerischen Denkmalpreis für die Sanierung von St. Peter in Neuburg a. d. Donau an Verwaltungsleiter Georg Gabriel und Pfarrer Herbert Kohler (rechts).
(Foto: ©Bezirk Oberbayern/Wolfgang Englmaier)




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