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Neues Leben in altem Schulhaus

München, den Datum: 17.07.2023
Heimat

Bezirk Oberbayern verleiht Oberbayerischen Denkmalpreis – Eine Anerkennung geht nach Altomünster im Landkreis Dachau

Der Bezirk Oberbayern hat zum zweiten Mal den Oberbayerischen Denkmalpreis vergeben. Neben fünf Preisen vergab der Bezirk acht Anerkennungen für vorbildlich sanierte Denkmäler. Der Markt Altomünster hat das alte Schulhaus Schultreppe 4 saniert und umgebaut und wird dafür ausgezeichnet.

Das 300 Jahre alte Anwesen hat schon viele Nutzungen erlebt. Das ehemalige klösterliche Wirtschaftsgebäude wurde 1709/10 als zweigeschossiger Massivbau errichtet. 1803 erfolgte der Umbau zur Klostergaststätte, ab 1826 wurde das Gebäude als Schulhaus genutzt. Aus dieser Zeit stammt auch eine Inschrift, die oberhalb des Eingangs angebracht wurde: „Das Kostbarste in der Gemeinde ist eine wohl erzogene Jugend.“ 1913 wurde in dem Gebäude die Lehrerwohnung untergebracht. Nach aufwändigem Umbau und umfassender Sanierung dient es seit 2021 als Kindergarten sowie als Ort für die vielfältigen Aktivitäten der Volkshochschule.

Leerstand wird zum dörflichen Mittelpunkt

Dank des Engagements des Markts Altomünster wurde aus dem ehemaligen Schandfleck ein Schmuckstück. Das Beispiel zeigt auf vorbildliche Art und Weise, wie ein innerörtlicher Leerstand wieder mit kommunalem Leben gefüllt zum dörflichen Mittelpunkt werden kann – statt diese wichtigen Funktionen an den Ortsrand auf die grüne Wiese zu verlegen. Sehr gelungen ist auch die Verbindung von denkmalgeschütztem Gebäude und modern anmutendem Treppenhaus, das als Fluchtweg für das Dachgeschoss außen angebaut wurde.

Jährlich rund 2,5 Millionen Euro für die Denkmalpflege

Alle ausgezeichneten Denkmäler hat der Bezirk Oberbayern in den letzten Jahren gefördert. Weitere Kriterien für eine Auszeichnung sind: fachliche Qualität, Nachhaltigkeit und Ökologie sowie die kulturelle Bedeutung der Denkmäler für Oberbayern. Für sein Förderprogramm Denkmalpflege gibt der Bezirk jährlich rund 2,5 Millionen Euro aus.

„Seit 2004 hat der Bezirk Oberbayern über 30 Millionen Euro Zuwendungen an Kirchenstiftungen, Kommunen und Privatpersonen für die Denkmalpflege vergeben. Das ist ein enormer Rückfluss der Bezirksumlage in die Landkreise und Städte“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Preisverleihung. „Wir möchten mit dem Preis das enorme Engagement vieler privater und öffentlicher Eigentümerinnen und Eigentümer von denkmalgeschützten Objekten würdigen und damit ‚neues Leben in alten Mauern‘ fördern.“

Die Auswahl traf eine Jury, der neben Mitgliedern des Bezirkstags von Oberbayern und Bezirksheimatpflegerin Dr. Astrid Pellengahr auch jeweils ein Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege sowie des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege angehörten. Den Preis verleiht der Bezirk Oberbayern alle zwei Jahre. Das Preisgeld beträgt in diesem Jahr insgesamt 19.000 Euro. Maximal können für den Oberbayerischen Denkmalpreis 25.000 Euro vergeben werden.

Informationen zu den ausgezeichneten Denkmälern gibt die kostenfreie Broschüre zum Oberbayerischen Denkmalpreis 2023. Sie steht hier unterhalb unter Publikationen zum  Herunterladen oder zum Bestellen bereit.


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