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Netzwerker verabschiedet

München, den Datum: 26.10.2023

Fachforum Krisenhilfe ehrt Dr. Michael Welschehold

Michael Welschehold hat mit dem Krisendienst Bayern eine wichtige Versorgungsstruktur geschaffen. Sein Berufsleben hat der Psychiater dem Aufbau von Hilfen für Menschen in seelischer Not gewidmet. Vor Kurzem wurde der Netzwerker in München verabschiedet.

Hartnäckig, geschickt im Verhandeln, transparent und offen für Argumente, uneitel, überzeugend, Netzwerker und Vermittler, menschlich, kollegial und immer ein klares Ziel vor Augen: Allen, die Michael Welschehold in den vergangenen 40 Jahren in Gesprächen, Workshops, Symposien und Tagungen kennenlernen durften, fallen diese und ähnliche Worte zu ihm ein. Sein berufliches Ziel war immer mit der direkten, niederschwelligen und kompetenten Hilfe für Menschen in seelischen Krisen verbunden. Erreicht hat er es mit seinen Kolleginnen und Kollegen nach auch manchmal zähen und schwierigen Gesprächen und Verhandlungen mit allen Beteiligten, der Polizei, den Kostenträgern, der Politik und auch den Angehörigen- und Betroffenenverbänden.

Versorgungslücke geschlossen

Ein wichtiger Schritt war die Gründung des Krisendienstes 2007, der sich schnell in München etablierte. Es zeigte sich, dass genau dieses Hilfeangebot eine Versorgungslücke schloss. Auch dank des Verhandlungsgeschicks Welscheholds und der politischen Unterstützung insbesondere durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer ist das Angebot inzwischen flächendeckend in Bayern. Mehr als 80 000 Anrufe pro Jahr erreichen die erfahrenen und gut ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen der Krisendienste Bayern.

Schnell, anonym, kompetent

„Mir war und ist immer wichtig gewesen, dass die Menschen in seelischen Krisensituationen die bestmögliche Unterstützung und Hilfe bekommen. Schnell, auf Wunsch anonym, kompetent. Auch Angehörige und Freunde und Freundinnen von Betroffenen können und sollen sich bei uns melden“, so Welschehold. Der Krisendienst – das Lebenswerk des Psychiaters – ist aus der Versorgungslandschaft nicht mehr wegzudenken. „Der Krisendienst Psychiatrie hat viele Mütter und Väter, jeder und jede hat einen wichtigen Beitrag geleistet, ohne den es den Krisendienst ­Psychiatrie nicht gäbe“, sagt Welschehold. Einer der Urväter hat sich nun verab­schiedet.
So ganz allerdings noch nicht. Vorläufig wird er dem bayerischen Bezirketag beratend zur Seite stehen. (HL)

Gruppenbild mit vier Männern und eien Frau
Dr. Michael Welschehold (zweiter von links) im Kreis von Gästen des Fachtags (von links): Dr. Petra Brandmaier, die Ärztliche Leitung der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie Oberbayern, Prof. Dr. Peter Brieger, Ärztlicher Direktor des kbo-Isar-Amper-Klinikums, Klaus Holetschek, Staatsminister für Gesundheit und Pflege, sowie Franz Podechtl, Geschäftsführer des kbo-Isar-Amper-Klinikums (© kbo - Kliniken des Bezirks Oberbayern)