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Einfirsthof kommt groß raus

München, den Datum: 17.07.2023
Heimat

Bezirk Oberbayern verleiht Oberbayerischen Denkmalpreis – Eine Auszeichnung geht in den Landkreis Rosenheim

Der Bezirk Oberbayern hat zum zweiten Mal den Oberbayerischen Denkmalpreis vergeben. Einer von fünf Preisen ging an den Gugg-Hof in Brannenburg. Neben den Preisen vergab der Bezirk acht Anerkennungen für vorbildlich sanierte Denkmäler.

Das Architektenpaar Lisbeth Fischbacher und Daniel Hoheneder erhält für die Instandsetzung des Gugg-Hofs in Brannenburg den mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbundenen Oberbayerischen Denkmalpreis. Das Paar arbeitet unter anderem in den Bereichen Denkmalpflege und Bauforschung. Ihre Kompetenz konnten beide nun im eigenen Heim, einem Denkmal von besonderer Bedeutung, mustergültig mit einem sehr hohen Anteil an Eigenleistung einbringen. Das Bauernhaus, das am Türstock auf 1542 datiert ist, ist in vielfacher Hinsicht geschichtsträchtig. Der Hof bei Brannenburg gilt als eines der ältesten erhaltenen Bauernhäuser Oberbayerns. Seine Erbauung in den Jahren 1541/42 ist dendrochronologisch – also anhand der Jahresringe im verbauten Holz – nachgewiesen.

Stammhof der Baumeisterfamilie Dientzenhofer

Ob die zweigeschossige Einfirstanlage, die ein Flachsatteldach aufweist, ihren Namen Beim Gugg einst aufgrund des schönen Ausblicks auf das Inntal und die umliegenden Berge erhielt, bleibt nur zu vermuten. Es handelt sich um den Stammhof der Baumeisterfamilie Dientzenhofer, die im 17. und 18. Jahrhundert an der Erbauung vieler Gebäude in der Oberpfalz, in Böhmen, Franken, Hessen und Schlesien mitwirkte oder deren Planung verantwortete. 1643 wurde der in seiner Geschichte mehrfach erweiterte Hof von Georg Dientzenhofer, dem Vater der fünf berühmten Baumeisterbrüder, durch Tausch erworben.

Jährlich rund 2,5 Millionen Euro für die Denkmalpflege

Alle ausgezeichneten Denkmäler hat der Bezirk Oberbayern in den letzten Jahren gefördert. Weitere Kriterien für eine Auszeichnung sind: fachliche Qualität, Nachhaltigkeit und Ökologie sowie die kulturelle Bedeutung der Denkmäler für Oberbayern. Für sein Förderprogramm Denkmalpflege gibt der Bezirk jährlich rund 2,5 Millionen Euro aus.

„Seit 2004 hat der Bezirk Oberbayern über 30 Millionen Euro Zuwendungen an Kirchenstiftungen, Kommunen und Privatpersonen für die Denkmalpflege vergeben. Das ist ein enormer Rückfluss der Bezirksumlage in die Landkreise und Städte“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Preisverleihung. „Wir möchten mit dem Preis das enorme Engagement vieler privater und öffentlicher Eigentümerinnen und Eigentümer von denkmalgeschützten Objekten würdigen und damit ‚neues Leben in alten Mauern‘ fördern.“

Die Auswahl traf eine Jury, der neben Mitgliedern des Bezirkstags von Oberbayern und Bezirksheimatpflegerin Dr. Astrid Pellengahr auch jeweils ein Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege sowie des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege angehörten. Den Preis verleiht der Bezirk Oberbayern alle zwei Jahre. Das Preisgeld beträgt in diesem Jahr insgesamt 19.000 Euro. Maximal können für den Oberbayerischen Denkmalpreis 25.000 Euro vergeben werden.

Informationen zu den ausgezeichneten Denkmälern gibt die kostenfreie Broschüre zum Oberbayerischen Denkmalpreis 2023. Sie steht hier unterhalb unter Publikationen zum  Herunterladen oder zum Bestellen bereit.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer (links) überreicht die Anerkennung zum Oberbayerischen Denkmalpreis für die Sanierung von St. Peter in Neuburg a. d. Donau an Verwaltungsleiter Georg Gabriel und Pfarrer Herbert Kohler (rechts).
(Foto: ©Bezirk Oberbayern/Wolfgang Englmaier)




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    Verleihung Oberbayerischer Denkmalpreis 2023 am 14.7.2023 im Schafhof - Europäisches Kunstforum Oberbayern: Bezirkstagspräsident Josef Mederer (links) verleiht den Preis an Lisbeth Fischbacher und Daniel Hoheneder für Instandsetzung Bauernanwesen Gugg-Hof in Brannenburg im Landkreis Rosenheim.

    Copyright: Bezirk Oberbayern | Wolfgang Englmaier

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  • Zweisgeschossiges historisches Bauernhaus mit Holzgiebel und Holzbalkon auf einer Bergwiese. Vorderansicht des Anwesens mit Bänken und Tischen vor dem Haus. Die Fassade besteht im Erdgeschoss aus grauem Stein.

    Bauernanwesen Gugg-Hof, Brannenburg im Landkreis Rekonstruierte Fassadengliederung und bauzeitliche Befensterung von 1786

    Foto: Benjamin Schmidt

    Copyright: Bezirk Oberbayern

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