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Eine Thesentor für Garmisch-Partenkirchen

Schulen für Holz und Gestaltung erarbeiten Objekt zum Reformationsjahr

Bildung
Donnerstag, 09.02.2017, 11 Uhr

Ein ganz besonderes Stück entsteht derzeit in den Schulen für Holz und Gestaltung des Bezirks Oberbayern in Garmisch-Partenkirchen: Anlässlich des Reformationsjahrs entwirft die Schule im Auftrag der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde eine „Thesentür“. Diese orientiert sich zwar am Original aus Wittenberg, hat aber nun die Form eines Tors und soll – wenn es nach dem Willen der Kirche geht – noch vor Ostern an einem öffentlichen Platz in Garmisch-Partenkirchen aufgestellt werden.
Ein Thesen-Tor für Garmisch-Partenkirchen

Denkbar wäre beispielsweise der Richard-Strauss-Platz, erklärt Christoph Schreyer, Leiter der Schulen für Holz und Gestaltung. Doch noch wartet der Auftraggeber auf die Genehmigung der Marktgemeinde. Erst dann könnte das Tor ab 31. März an Ort und Stelle stehen.

Die Aktion ist Teil einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, die die evangelische Kirche im Landkreis Garmisch-Partenkirchen im Luther-Jahr auf die Beine stellt. Früh war klar, dass dabei auch die berühmte Thesentür eine Rolle spielen sollte. Schon jetzt steht ein kleineres Exemplar, gefertigt von der evangelischen Jugend, vor der Johanneskirche und lädt Christen ein, ihre Meinung kund zu tun.

Das große Thesentor ist dagegen für die Allgemeinheit gedacht und soll Einheimische ebenso wie Touristen dazu animieren, daran Thesen zur „Kirche der Zukunft“ anzubringen. Die Frage, wer das Objekt konstruieren soll, war laut Pfarrer Reitlinger von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde schnell beantwortet, nachdem die Schulen für Holz und Gestaltung in Garmisch-Partenkirchen beheimatet sind.

Für Schulleiter Christoph Schreyer stand es schnell fest, das Anliegen zu unterstützen. Den Auftrag übergab er an das zweite Lehrjahr der Berufsfachschule für Schreiner und den verantwortlichen Fachlehrer Anton Wackerle. Dessen Kollege Christoph Leuner unterstützt das Projekt. Eine der Besten im Freihandzeichnen, Lehrling Vroni Karlstetter, war schnell für Entwurf und Modell zu begeistern. „Da das Projekt an einem zentralen Platz stehen soll, ist aus der historischen Tür von der Schlosskirche in Wittenberg ein begehbares modernes Thesentor geworden, an der Schmalseite mit Schreibpult und Materialien ausgestattet, geworden“, erläutert sie ihre Idee.

Nicht nur bei ihren Ausbildern kam das sofort gut an, auch die Auftraggeber sind begeistert. Gestalterisch wurden die bunten Farben des Plakats übernommen, das Grafiker Florian Perchtold zum Reformationsjahr in Garmisch-Partenkirchen entworfen hat. „Wir stellen das etwa 3,60 Meter hohe Holztor auf einen Sockel. Das gibt die gewisse Würdigkeit“, schlägt Leuner außerdem vor. Die Konstruktion steht – nun braucht es nur noch die Zusage der Gemeinde.

Foto: Ulrike Graßl