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ZAMMA in Bad Aibling: Mit Kultur neu verbunden

München, den Datum: 09.07.2022
Zamma - Das Festival in Oberbayern

Veranstalter ziehen positive Bilanz beim Kulturfestival Oberbayern 2022

Rund 14.500 Besucher, positive Rückmeldungen und viele bleibende Kooperationen sind das Resümee des einwöchigen inklusiven Festivals, das am 9. Juli in Bad Aibling zu Ende gegangen ist.

Mehr als 80 Vereine, Institutionen, Organisationen und örtliche Kulturschaffende haben sich am Programm beteiligt und gemeinsam mehr als 50 Veranstaltungen entwickelt: von Musik, Theater, Tanz, Bildender Kunst, Umwelt und Religion war alles dabei. Der Bezirk Oberbayern, der das Mitmachfestival zusammen mit der Stadt Bad Aibling veranstaltet hat, war auch selbst am Programm beteiligt – beispielsweise mit seinem Zentrum für Volksmusik, Literatur und Popularmusik (ZeMuLi) in Bruckmühl sowie mit seinen Fachberatungen für Fischerei, Imkerei und Heimatpflege.

Mit seinem Grundgedanken, Veranstaltungen nicht einzukaufen, sondern diese in Kooperationen vor Ort zu entwickeln, stand das ZAMMA-Festival nach den Einschränkungen durch die Pandemie besonders im Zeichen des kulturellen und sozialen Miteinanders. „Die Menschen sind wieder zusammengekommen und haben gemeinsam Kultur erlebt. Es war schön, die Begeisterung zu spüren“, zog Bezirkstagspräsident Josef Mederer Bilanz. Dass fast alle Veranstaltungen mit freiem Eintritt angeboten wurden, erleichterte den Zugang zum Festival. „ZAMMA macht den abstrakten Begriff Inklusion lebendig“, so Mederer.

Zu erleben war das beispielsweise bei den Aufführungen des Gauklermärchens als Musiktheater in der Raphael-Schule, bei denen Jugendliche der heilpädagogischen Waldorfschule und des Gymnasium Bad Aibling zusammen mit Kindern aus dem Kinderhaus Camino auftraten. Bei Teamwork, einem Projekt der Caritas Wendelstein Werkstätten, arbeiteten Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam an Designprodukten aus Holz.

Großer Wert wurde bei dem inklusiven Festival auf die Barrierefreiheit gelegt: angefangen beim barrierefreien Programm auf der ZAMMA-Website bis hin zu Veranstaltungen, die in Gebärdensprache übersetzt wurden. Darüber hinaus verbanden Formate wie die Gebärdensprachkunst auf der Kulturbühne an der Rosenheimer Straße auf unterhaltsame Weise die oft sehr getrennten Welten hörender und gehörloser Menschen.

„Ein Mitmachfestival unter den Bedingungen der Pandemie zu entwickeln, war eine große Herausforderung“, so der Festivalleiter des Bezirks, Matthias Riedel-Rüppel. Dennoch habe es gut funktioniert. „Besonders waren bei diesem Festival die vielen Gesprächsformate, die wir gestreamt haben, so dass man sie auch nach ZAMMA über YouTube miterleben kann“. Unter anderem teilten bei Aibling spricht Persönlichkeiten aus der Region ihre Erfahrungen und Gedanken mit dem Publikum. Im ZAMMA-Studio wiederum kamen täglich die Akteurinnen und Akteure des Festivals zu Wort, darunter die Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderung im Landkreis Rosenheim. In den Pfadfinderzelten an der Ausstellungshalle wurden unter dem Titel ZAMMA Mut finden aktuelle gesellschaftspolitische Themen diskutiert. Und um den Denkmalschutz in der Region ging es in einer Podiumsdiskussion mit den Kreisheimatpflegern.

Neben dem Programm ist den Veranstaltern besonders wichtig, dass das Festival nachhaltige Impulse gibt. Neben den zahlreichen neu entstandenen Kooperationen sollen auch Formate wie beispielsweise Aibling spricht fortgesetzt werden. Auch das Repair-Café im BRK-Jugendzentrum soll bleiben. Außerdem hat ZAMMA den öffentlichen Raum um einige Kunstwerke bereichert: So werden drei künstlerisch gestaltete Parkbänke an der Mangfall aufgestellt. Auch das in Airbrush-Technik gestaltete MobilBUNT soll einen Platz im öffentlichen Raum erhalten. Für den bei ZAMMA entstandenen Vertikalen Kulturgarten ist der Maximiliansplatz als Standort im Gespräch. Auch die Kulturelle Stadtrallye und der Gesundheitspfad im Kurgarten bleiben bestehen. Zum Stadtrundgang in Leichter Sprache sollen weitere Hörstationen dazukommen sowie Führungen angeboten werden. Fortgesetzt werden sollen auch die Aktivitäten der Kulturbühne Rosenheimer Straße, die als neuer Veranstaltungsort großen Anklang fand. Und über Bad Aibling hinaus soll die Fotoausstellung Mannigfaltige Mangfall in andere Orte wandern.

Was „unbedingt weitergetragen werden soll“ ist laut Bad Aiblings 2. Bürgermeisterin Kirsten Hieble-Fritz „der Gedanke von ZAMMA. Was wir brauchen, ist mehr Miteinander, mehr Toleranz und mehr Inklusion.“ Dass die Menschen sich wieder begegnen und miteinander ins Gespräch kommen, sei gerade nach der Pandemie wichtig. ZAMMA habe die Menschen ohne Barrieren zusammengebracht. Sie selbst wolle sich dafür einsetzen, dass das inklusive Festival in Bad Aibling fortgesetzt wird. Der Bezirk Oberbayern, der ZAMMA seit 1980 alle zwei Jahre in einer anderen oberbayerischen Kommune veranstaltet, fördert ein solches Engagement der Kommunen noch für weitere sechs Jahre – in den ersten beiden Jahren mit jeweils 15.000 Euro.


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