BOB Arts: WENDEPUNKT•
München, den Datum: 26.02.2024Mesnerhaus von Kloster Seeon zeigt Kunst von Mitarbeitenden des Bezirks
BOB Arts – die Kunstgruppe von Mitarbeitenden des Bezirks Oberbayern – präsentiert die Werkschau WENDEPUNKT• im Mesnerhaus von Kloster Seeon. Sie beschäftigt sich mit der Zeit während und nach der Coronapandemie.
Die kunstbegeisterten Kolleginnen und Kollegen hatten bereits 2023 bei einer Ausstellung in der Galerie Bezirk Oberbayern ein künstlerisches Resümee zum Erlebten und Empfundenen gezogen. Nun sind die Werke der Kunstschaffenden im Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Kloster Seeon zu sehen. Sie zeigen die ganze Palette der Empfindungen, die die Kunstschaffenden im Laufe der drei Corona-Jahre erlebt haben. Neben Höhen und Tiefen ist auch zu sehen, was ihnen die Kraft zum Durchhalten gab. Die Ausstellung wendet den Blick jedoch nicht nur zurück, sondern auch nach vorn – daher der Titel WENDEPUNKT•. So sind persönliche Träume, Hoffnungen und Zukunftspläne Gegenstand der Auseinandersetzung.
BOB Arts ist ein lockerer Zusammenschluss von kunstbegeisterten Mitarbeitenden der Bezirksverwaltung, die sich mit Malerei, Grafik, Fotografie,
Die Ausstellung
Peter Bechmann
Seit 2008 beim Bezirk in der Öffentlichkeitsarbeit
Seit meinem 14 Lebensjahr wusste ich, dass die bildende Kunst meine Zukunft sein wird. Dann erkrankte ich an einer bipolaren Störung, verbrachte einen Sommer in der Psychiatrie und alles kam anders. Nach dem Abitur machte ich eine Lehre als Steinmetz und Bildhauer. Statt Kunst studierte ich Kunstgeschichte und später Kunsterziehung fürs Lehramt. Zwei Semester lang belegte ich dann in Austin, Texas Kunstklassen.
In der Lehramts-Anwärterzeit erkrankte ich erneut: Nach wenigen manischen Tagen folgten Monate der Depression. Nach meiner Zeit als Hauptschullehrer am Tegernsee folgte eine Ausbildung zum Online-Journalisten in München. Damit begann mein Neustart, der mich acht Jahre später zum Bezirk führen sollte.
Zur Malerei und Zeichnung kam in den Jahren immer mehr die Fotografie.
Ausstellungen:
2004 Drächslgalerie, München
2005 Universitätsklinikum in der Nussbaumstraße
2010 Bayerische Landesschule für Körperbehinderte
2012 SPDI Giesing
2013 Bayerische Landesschule für Körperbehinderte
2017 BOB-Arts bei ZAMMA in Haar
2020 Kanzlei Seybold, München
Zu Serie „Winternacht“
In meinem Leben gibt es – auch wegen meiner Erkrankung – viele private und berufliche Wendepunkte. Die Winternacht steht für mich für die Einsamkeit, die ich in meinen Depressionen durchleben musste und die wir als Gesellschaft im Corona-Lockdown erlebten.
Die drei Fototafeln entstanden vor der Pandemie: An einem Januarabend setzte auf meinem Heimweg vom Büro dichter Schneefall ein. In der Dunkelheit und im Schneetreiben verwandelte sich die Stadt in eine geheimnisvolle fremde Welt. Mit der Kamera fing ich diese Stimmung ein. Dabei spielte ich mit dem Zufall, fotografierte Bewegung, Licht und Dunkelheit. Ich wollte mit der Kamera malen und das subjektive Gefühl der Einsamkeit anstelle der äußeren Wirklichkeit abbilden. Diese Fotoserie war ein Wendepunkt für mich als Fotograf und zugleich Vorbote einer verunsichernden und angsterfüllten Zeit.
Hörtext
„Winternacht“
MP3 Audio (MP3, 1.2 MB)
Bilder
Wolfgang Englmaier
Seit 1992 in der Pressestelle des Bezirks Oberbayern.
Von Kindesbeinen an begleitet mich die Fotografie, das Entwickeln der Filme und das Anfertigen eigener Fotoabzüge. Ein Wendepunkt war mit 16 Jahren die erste Veröffentlichung eigener Fotos in Regionalzeitungen. Die Fotografie begleitet mein berufliches wie privates Leben.
In Grenzsituationen und schweren persönlichen Schicksalsschlägen war es die Fotografie, die mir half, meinen Weg weiterzugehen. Eine Kamera ist mein ständiger Begleiter.
Wendepunkte in der Baustelle des Lebens
Besonders gern arbeite ich mit Fotogeräten mit Geschichte: Die mehr als ein halbes Jahrhundert alte Linhof Technika, die beim Entschleunigen hilft, weil jeder Handgriff einen ganzen Film ruinieren kann und die Fotografie zur Meditation werden lässt, die Braun Super Paxette, die besonders wirtschaftlich mit dem teurer werdenden Gut „Film“ umgeht oder die Kodak Retina, die nach einem Dreiviertelten Jahrhundert durch ihre Zuverlässigkeit begeistert oder die Zeiss Ikon Contaflex, die auf Kindheitserinnerungen Bezug nimmt.
Fotografisch bin ich in unterschiedlichen Genres unterwegs: Ich fange Szenen in für das menschliche Auge unsichtbarem Licht ein, bin in Landschafts-, Natur- und Makrofotografie ebenso aktiv, wie in der Peoplefotografie. Für die Ausstellung BOB-Arts habe ich drei Fotografien aus dem Genre Streetfotografie ausgewählt: Die Serie „Baustelle“ zeigt sichtbare Wendepunkte, nimmt aber auch auf unsichtbare Wendepunkte bezug, die damit verbunden sind.
Hörtext
„Wendepunkte in der Baustelle meines Lebens“
Bild: Bezirk Oberbayern
MP3 Audio (MP3, 2.7 MB)
© BOB-Arts
Bilder
Rachel Fana
arbeitet seit Ende 2018 als Sozialpädagogin im Bezirk.
Rachel Fana hat seit Ihrer Kindheit ein Interesse an Kunst und Kreativität und ein kreativer Output ist noch heute ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens, vor allem als Work-Life-Balance. In Ihrem Studium zur Sozialen Arbeit wählte sie deshalb auch den Schwerpunkt Kultur- und Medienpädagogik.
Sie erschafft als Hobby-Künstlerin gerne mit verschiedenen Filzstiften (Alkohol oder Acryl), Acrylfarben, oder einfach Bleistift und ein Blatt Papier, Illustrationen mit Einflüssen aus westlichen und asiatischen Comics. Neben traditionellen Medien versucht sie sich auch am digitalen Zeichen und der Fotografie.
Zu den ausgestellten Bildern:
Die Bilder symbolisieren persönliche Wendepunkte der letzten drei Jahre. Jedoch universell abgewendet auf sowohl persönliche Situationen und Geschehnisse, allgemein die Verarbeitung der Pandemie, aber auch auf berufliche Herausforderungen. Bei allen Krisen die eigene Psyche und die seiner Mitmenschen irgendwie aufrecht zu erhalten, Krisen zu bewältigen sowohl privat als auch beruflich und dann doch noch den Hoffnungsschimmer irgendwo da draußen am Horizont zu sehen.
Die Acryl-Filzstiften geben nur wenig Möglichkeiten zu Schnörkel und zwingen zu einer eher einfachen Darstellung. Dies war der Reiz diese Bilder zu gestalten und persönliche Momente darzustellen, die vielleicht auch die Eine oder den Anderen zu eigenen Interpretationen inspiriert.
Hörtext
Bilder
Christoph Fischer
Mein Name ist Christoph Fischer, 1967 in Nürnberg geboren.
Kunst ist … nicht meine Berufung!
Vielmehr ein täglicher Versuch Momente festzuhalten, zu berühren, um sie dann wieder vergehen zu lassen. Frieden und Ruhe zu finden. Dabei verschwimmen Farben, Formen, Situationen und Gesichter mit meiner inneren Welt zu einem neuen Etwas.
Hörtext
Zu den ausgestellten Bildern
"Liegengeblieben"
Bei einem Neujahrsspaziergang liegend auf der Straße eine Mandarine, noch frisch neben Laub, verbrannten Papier und Zigarettenkippen. Strahlend wie der aufgehende Mond in der Nacht …
Liegengeblieben – Zurückgelassen – leuchtende Einsamkeit – bereit zum Vergehen.
Hörtext
"Guten Morgen Kaffeemann"
Die tägliche Routine, Aufstehen – Essen – Arbeit – Freizeit – Essen – Schlafen – und immer wieder Aufstehen … Grüß mir den geliebten Kaffeemann … Die täglichen morgendlichen Geister vertreibt er nicht. Sie schwirren im Kopf, laut und leise, überraschend und doch so bekannt – Serviert mit einem großen Kaffee auf einem silbernen Tablett mit Süßem damit das Auslöffeln später leichter fällt. Kein Wendepunkt in Sicht.
Hörtext
Welt im Chaos
Die Welt ist im Chaos! Alles wirbelt beständig durcheinander. Kreuz und Quer, wie die Buchstaben in einer Buchstabensuppe. Klimawandel, Krieg, Flucht, Vertreibung, Verkehr, Medien und vieles mehr. Permanent viele Wendepunkte täglich – und nur wenig Hoffnung auf Frieden und Ruhe.
… und doch ist alles bunt, leuchtend – im Hintergrund schwelt aber Angst, Verzweiflung und Wut.
Hörtext
Hörtext
Ingrid Gruber
Ingrid Gruber Arbeitet im Bezirk seit 01.09.2008.
Mein künstlerischer Werdegang begann vor vielen Jahren als Autodidaktin. Ich besuchte regelmäßig Seminare, um dann schnell von der gegenständlichen in die abstrakte Malerei zu finden. Ich verwende verschiedene Materialien wie Sand, Strukturpasten, Tuschen, Folien, Stoffe und vieles mehr bis hin zu getrockneten Nudeln. Alles ist erlaubt. Meine Malerei wird gelenkt durch meine Experimentierfreudigkeit, Neugier und meinen Emotionen. Das Malen ist für mich der Platz fernab vom Alltag, an dem ich meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen kann.
Mehr auf: www.artbyingridgruber.de
Instagram: artbyingridgruber
Bild und Hörtext
„Bildbeschreibung“
Den Text zur Audio-Datei finden Sie unterhalb.
MP3 Audio (MP3, 1.6 MB)
© BOB-Arts
Das Bild, nicht nur horizontal, sondern auch vertikal unterteilt, soll die Veränderungen „Changes“ vor der Coronapandemie und unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie zum Ausdruck bringen. Im oberen Teil pulsiert das Leben: Schnell, hektisch, laut, aufregend. Visuell rhythmisch, mit Geschwindigkeit, Leichtigkeit und Risiko gemalt. Im unteren Teil nach Ausbruch der Coronapandemie beruhigt sich das Bild, es entsteht Stillstand, Stagnation, Einschränkung. Malerisch wurde dies dargestellt mit geformten Rillen, überwiegend geradliniger Verlauf, begrenzt, eingeschränkt, in eine Struktur gezwängt. Mit diesem Werk habe ich meine Interpretation zum Thema „Wendepunkt“ den Wechsel, die Veränderung „Changes“ in meiner persönlich dargestellten abstrakten Malerei dargestellt.
Elisabeth Handgrödinger
Elisabeth Handgrödinger
Arbeitet im Bezirk seit 2012
Unterricht bei verschiedenen Künstlern u.a. Werner B. Gürtler, Nora Matocza, Rolf Viva, Markus Kronberger.
3 Jahre Berufsbegleitender Studiengang Bildende Kunst an der Akademie Faber-Castell, Nürnberg
Ab 1986 bis 1991 Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen im Landkreis Miesbach
2005 Ausstellung Kursteilnehmer Nora Matocza
2013 Ausstellung „FAZIT“ Faber-Castell
2015 Ausstellung SehnSucht Galerie Bezirk Oberbayern
2017 BOBarts Ausstellung im Kleinen Theater Haar, ZAMMA Kulturfestival
2017 Mitgestaltung Bauwand Bezirk Oberbayern
2018 BOBarts Ausstellung Fort.Schritt.Punkt
Farbe ist eine Macht, die direkt auf die Seele wirkt.
(Wassily Kandinsky)
Die ausgestellten Bilder sind eine Auswahl von Arbeiten, die während Lockdown und Quarantäne in spontaner Aktion schnell – in einem Zug – entstanden sind. Oft täglich mehrere in Serie.
Farbe ist emotional. Ich schließe in meinen abstrakten Arbeiten Erfahrungen ein, die ich von der Welt habe. Mittels Farben drücke ich in meinen Aquarellen Empfindungen aus – ohne den Gegenstand habe ich nichts anderes.
Arbeiten und Hörtexte
2021_09
Zwei Flächen in orange, rot und etwas grün hängen nur noch mittig mit einer schmalen Verbindung zusammen. Horizontal drängt sich ein Bündel aus horizontalen Linien dazwischen und drückt die Flächen auseinander.
„Handgroninger-Elisabeth-2020_15“
MP3 Audio (MP3, 395 kB)
2020_15
Zwei Flächen aus ineinanderfließendem rot und gelb sind sich räumlich nahe. Sie werden von zwei dunklen horizontalen Linien, die zueinander einen minimalen Abstand wahren davon abgehalten, miteinander in Kontakt zu treten.
2020_22
Farbflecke aus rot, gelb, orange und grün bilden eine Fläche. Über diese Fläche zieht sich von oben nach unten eine zackige Linie. Sie drängt sich in den Vordergrund und sperrt die lebendige Farbigkeit der Fläche weg.
2022_102
Eine Fläche aus rot, gelb, blau, orange, grün und violett kann sich ohne umgebende Linien frei im Raum entfalten. Es gibt keine Einschränkungen.
„Handgroninger-Elisabeth-2020_15“
MP3 Audio (MP3, 395 kB)
2021_110
In einer Fläche aus diversen Blautönen hat sich eine runde, rote Form regelrecht eingenistet. Von ihr ausgehend ist die blaue Fläche mit roten Punkten durchsetzt. Die blaue Fläche ist komplett von einer dunklen Linie umschlossen. Sie grenzt die Fläche von ihrer Umgebung ab. Am rechten Rand hat sich das Rot über die abgrenzende Linie hinaus in einem feinen Nebel verteilt.
Michaela Kindermann
Meine Reise wird von Heike Facklam (Künstlerin) unterstützt. Ihr Glaube an mich gibt mir Mut, Risiken einzugehen. Ich experimentiere mit unterschiedlichen Materialien und begebe mich in einen Prozess der Hingabe an Farben und Rhythmen.
Hörtexte und Arbeiten
Das Bild entstand kurz nach dem Tod meines Vaters im Jahr 2019 und hat meinen Trauerprozess begleitet
„Behind-it“
MP3 Audio (MP3, 776 kB)
Etwa 70 % der Erde sind mit Wasser bedeckt. Nur ca. 5 % der Weltmeere wurden bislang erforscht. Das Bild stellt eine Metapher für unser Inneres dar. Noch unerkanntes Leben, das uns einlädt, entdeckt zu werden.
Ein Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 26.11.2021 mit der Überschrift: „Ich habe erlebt, wie es ist, alles zu verlieren“ gab mir den Impuls für das Bild. Der Bericht handelt von einer Kinderärztin, die in Deutschland lebt und u.a. ihre Kindheit in Äthiopien beschreibt.
(SZ: 26.11.2021: Reden wir über Geld von Inga Rahmsdorf)
Gaby Kleinert
(Gabrielle Kleininger)
Seit 2015 im Bezirk tätig
Seit 1996 überwiegend freischaffend tätig mit sukzessiver Erweiterung der künstlerischen Fähigkeiten. Ab 1997 diverse Aquarell-, Zeichen-, Bildhauerkurse, Internationale Sommerakademie Salzburg 2000 und 2004 (Irina Nakhova/Jacobo Borges), ab ca.1999 öffentliche Ausstellungs-stätigkeit, von 2003 bis 2011 Mitglied im Kunstverein Erding mit Teilnahme an den Jahresausstellungen, 2004 Ausstellung beim Südwest-deutschen Aquarellpreis Völklingen, ab 2002 Ausstellungen im Landkreis Erding, seit 2005 künstlerisch auch in Südkreta als erweiterte Lebensplattform tätig, 2012 öffentlicher Auftrag der Gemeinde Forstern für Sitzungssaal Rathaus. www.roomofart.de
Zur Information, um Irritationen zu vermeiden: Ab ca. 2005/2006 nahm ich aus persönlichen Gründen bzgl. meiner künstlerischen Tätigkeit die Namensänderung von Kleinert in „Kleininger“ vor, um die Kunst von Vergangenheit und Alltag zu trennen…
Tag am Meer:
Ankerpunkt, Sehnsuchtsort, Sonne, Sand und Meer, und den Wind in den Haaren, Ankommen, Loslassen, Sein – fuxxxxg Corona am A….
Schuldig:
Wir waren Freunde, seit mehr als 30 Jahren, doch
sie sagten "Du bist mitverantwortlich "
sie sagten "So viele Menschen verloren ihre Existenz wegen Leuten wie Dir …"
sie sagten "Du bist unsolidarisch"
sie sagten "Mit Leuten wie Dir wollen wir nichts mehr zu tun haben"
sie sagten "Du bist schuld"
sie warfen mich aus ihrem Leben
weil
ich nicht geimpft war – zu dieser Zeit
und ich fühlte mich wie …
Guilty:
We had been friends since more than thirty years, but
they said "You are partly responsible for this"
they said "so many people lost their existence because of someone like you"
they said "You are not solidary"
they said "It's your fault"
they said "we don't want have to do anything with people like you anymore"
they said “you are guilty”
they threw me out of their live
because
I wasn’t VACCINATED - at this time
and I felt like …
Zu den ausgestellten Arbeiten
Die hier präsentierten Arbeiten entstanden schon in früheren Jahren. Aufgrund mangelnder Zeit, etwas Aktuelles zu kreieren entschied ich mich für die hier gezeigten Werke, die den Ausstellungtitel- und Inhalt in Bezug auf das Erlebte und Empfundene während der Corona-Zeit gut widerspiegeln.
Hörtexte
Arbeiten
Gisela Knuth
Sie zeichnet seit dem Kindergarten und ist seit 15 Jahren nie ohne Skizzenbuch unterwegs.
Ihr künstlerischer Fokus liegt auf den Themen Mensch und Tier. Sie ist Teil der Münchner Community der Urban Sketchers, die sich nun wieder regelmäßig vor Ort treffen kann.
Zoomzeichnen in Coronazeiten
Coronazeiten, das heißt: keine gemeinsamen Treffen, um vor Ort und nach dem Leben zu zeichnen. Im Museum. Im Cafe. Oder draußen, auf Plätzen und in Parks, wenn das Wetter und die Jahreszeit es zulassen. Um sich dennoch kreativ auszutauschen, trifft sich eine Gruppe Zeichenbegeisterter via Zoom zur digitalen "Porträtparty". Dort zeichnet man die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und fungiert gleichzeitig als Modell für sie. Damit für stete Abwechslung gesorgt ist, steht jedes Treffen unter einem anderen (Outfit-)Motto. Hinzu kommen wechselnde Gestaltungs- und Zeichenimpulse wie Farbauswahl, Collage, Blindzeichnen, Verzerrung, farbige Outlines (Umrisslinien). Besonderer Vorteil der Porträtpartys: man bleibt in Kontakt mit lieben Ex-Müchnerinnen und Ex-Münchnern.
Hörtext
Bilder
Astrid Künzner
Arbeitet im Bezirk seit 2019
Schon seit meiner Kindheit war und ist die Kunst schon immer ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Durch verschiedene Kurse bei diversen Künstlern/Künstlerinnen lernte ich einige Techniken der Malerei kennen. Insbesondere durch den langjährigen Unterricht bei der akademischen Malerin Friederike Lauteren konnte ich mich künstlerisch entfalten.
Meine Arbeiten waren bereits in verschiedenen Einzel- und Sammelausstellungen zu sehen, unter anderem in München, Bad Tölz, Starnberg, Landsberg am Lech, Greifenberg, Ismaning, Garching und Moosburg an der Isar.
Kontakt: astridkuenzner@web.de, www.astridkuenzner.de
Über mich
Seit über 20 Jahren wohne ich am Ammersee und genieße die Ruhe der Natur und die Schönheit des Sees. Viele Motive meiner Bilder sind aus meiner Liebe zum See entstanden. Ich will mit meinen Bildern das Besondere einer magischen Atmosphäre zeigen: Geheimnisvolle Stimmungen, zauberhafte Farben, vollkommene Ruhe - Seelenbilder.
Mein Lieblingszitat ist von Pablo Picasso: "Kunst wäscht den Alltag von der Seele". Beim Malen kann ich vollkommen abschalten. Eins sein mit mir. Die Sorgen des Alltags rücken in den Hintergrund. Ich tauche ein in die Welt der Farben und Formen. Zeit und Raum haben keine Bedeutung mehr. Ich begebe mich auf die zauberhafte Reise in die Welt der Farben, kann mit den Händen meine inneren Bilder schaffen und gestalten und so zur Ruhe kommen.
Hörtext und Arbeiten
Mit meinen drei Gemälden möchte ich meine intensivsten Wahrnehmungen während der Corona-Pandemie zum Ausdruck bringen. Hierbei entschied mich bewusst für unterschiedliche Formate. Sie sollen die Unvorhersehbarkeit dieser Zeit zum Ausdruck bringen - es gab keine Konstante, an der man sich hätte festhalten können.
„Bildbeschreibung“
Die Texte zur Audio-Datei finden Sie unterhalb.
MP3 Audio (MP3, 2.5 MB)
© BOB-Arts
Die größte optische Wahrnehmung in dieser Zeit waren die allgegenwärtigen Masken. Daher habe ich zwei Masken in meinem Werk „Dunkelheit“ integriert. Noch immer begleiten sie uns. Sie schützten uns in dieser schweren Zeit und stellen nach wie vor einen wichtigen Schutz dar. Die Masken gleichen Booten, die uns während eines Sturmes über Wasser halten. Sie sind noch nicht untergegangen, noch nicht aus unserem Alltag gänzlich verschwunden. Die Farben in meinem Gemälde sind dunkel und düster gehalten. Gleichzeitig jedoch gibt es Licht - ein Hoffnungsschimmer auf das Ende der Pandemie.
Das Bild „Leere“ zeigt Menschen in Dunkelheit. Nur in ihren Umrissen. Sie nehmen die Leere und Dunkelheit der Umgebung an. Sind gefüllt mit den düsteren und monotonen Farben. Alle Lebensfreude und Energie sowie sämtliche bunten Farben sind verschwunden. Es überwiegt die Einsamkeit. Die Eintönigkeit. Aber auch hier gibt es Licht - ein Hoffnungsschimmer. Eine Figur ist zudem hell und bereits mit Licht erfüllt. Sie hat sich von der Dunkelheit nicht vereinnehmen lassen.
Sarah Reker
Rehabilitationswissenschaftlerin, arbeitet in der Strategischen Sozialplanung des Bezirks seit Ende 2020.
Kunstbegeistert seit der frühen Kindheit. Stets bemüht Alltagsinseln zur künstlerischen Betätigung zu finden.
Zu meiner Kunst: Kunst Freiheit
Die Freiheit sich Zeit (für sich) zu nehmen
Die Freiheit von Alltag und der Welt drumherum
Die Freiheit zur Entschleunigung
Die Freiheit gegenüber Vorgaben und Vorstellungen Anderer
Die Freiheit Neues auszuprobieren
Die Freiheit sich zu vertiefen und Perspektiven zu gewinnen
Die Werke sind im Rahmen eines Kurses im Atelier Marcela Krecova in München entstanden.
Hörtexte und Arbeiten
Aufbruch
Es handelt sich um ein abstraktes Bild, dass vom Aufbruch handelt. Aus den eher klassischen Farben und Strukturen bricht aus einem Strudel etwas Neues hervor, - bunt und bewegt.
Im Rahmen der Ausstellung symbolisiert das Bild für mich einen motivierenden Aufbruch in eine neue Normalität.
Fenster
Es sind zwei abstrakte Fenster von der Innensicht zu erkennen, deren Blick zum Teil von Innen verhangen ist. Das Außen kann damit nur erahnt werden. Innen zeigt sich ein vielschichtiges, eher tragendes Ensemble an Farben und Formen.
Im Rahmen der Ausstellung symbolisiert das Bild für mich die Perspektive der vergangenen Jahre. Durch Quarantäne, Homeoffice etc. wurde Vieles im Außen durch „Fenster“ wahrgenommen.
Anna Schäfer-Lambertz
Zur Ausgestellten Arbeit
Posamentenknöpfe
Es werden Posamentenknöpfe und Zwirnknöpfe gezeigt. Posamentenknöpfe waren vor allem im 18. Jahrhundert ein beliebter Bestandteil von Kleidung. Sie waren mit Gestaltungs-Variationen in ganz Europa verbreitet. Posamentenknöpfe werden auf flachen Holzrohlingen mit Garnen gewickelt. Der Knopfmacher war ein Handwerksberuf. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde es immer mehr möglich, Kleidung und Knöpfe industriell herzustellen. Die Nachfrage nach Posamentenknöpfen ging immer weiter zurück. Der Beruf des Knopfmachers ist ausgestorben.
Die Zwirnknöpfe werden auf kleine Metallringe gewickelt. Es gibt noch immer industriell hergestellte Zwirnknöpfe, die zum Beispiel an Trachtenhemden, Kissenbezügen und Bettwäsche angenäht werden.
Die gezeigten Knöpfe entstanden größtenteils während der langen Zeit der Pandemie-Beschränkungen.
In der Ausstellung Wendepunkt. werden die Posamentenknöpfe zusammen mit Begriffen, die in der Pandemie (neu) entstanden sind, in ein alten Holzkiste gezeigt. Sie sind in der Kiste Teil einer Miniatur-Ausstellung, die in einer fiktiven Zukunft stattfindet. Kleine Figuren bewegen sich durch einen Ausstellungsraum und besichtigen die verschiedenen Knöpfe, die einzeln oder in kleinen Gruppen mit Begriffen aus der Pandemie präsentiert werden.
Die Miniatur-Ausstellung in der Kiste ist aus Knöpfen, Begriffen, losen Holz-Bauklötzen, verschiedenen Playmobil-Figuren und Utensilien gestaltet. Dadurch kann sie nicht nur gesehen, sondern auch ertastet, gefühlt, angefasst und neu gestaltet werden. Durch Kreativität und Spiel entstehen immer wieder andere und neue Sichtweisen, Bezüge und Wendepunkte.
Adisa Schindler
Arbeitet seit 01.07.2018 beim Bezirk Oberbayern
Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen im Rahmen des BOB-Arts beim Bezirk Oberbayern:
- Herbst 2018 – Ausstellung „Fortschritt-Punkt“
- Sommer 2019 – Ausstellung „KUBA – Kunst am Bau“ im Kleintheater Haar
- Herbst 2019 – Ausstellung „Transparenz“
Ich verwende verschiedene Materialien wie Farbe (Acryl) auf Leinwand, Fotos auf Banner, Holz, Sand, Stoffe, Foto auf Forex-Platte u. a. In meinen Werken werden meine Eindrücke aus der Welt widergespiegelt. Die Idee zum Thema lenkt meine Experimentierfreudigkeit an den verschiedenen Materialien und ist herausfordernd.
Das Kunstschaffen ist für mich ein Raum mit Musik, Farbe und Ungewissheit, in dem meine Eindrücke aus der Welt Platz finden, unwissend was am Ende als Kunstwerk entsteht.
Hörtexte und Arbeiten
Auf der Suche nach der Ferne, „der Wendepunkt“ - die Gewissheit, dass tatsächlich keiner reist, keiner fliegt, doch ich bin im Eilschritt, um jemanden zu finden. Gähnende Leere am Flughafen, wo vormals Tausende von Menschen Tag ein Tag aus sich drängelten. Das Foto hält den Eindruck fest, aus einer Zeit, die jeden von uns anders und einzigartig berührt hat.
In der Ferne
Die Ferne zu bereisen, wieder uneingeschränkt frei zu sein, war für mich „der Wendepunkt“. Die Ferne bietet unendlich viele eindrucksvolle Facetten der Natur, denen man „Auf dem Weg“ begegnet.
Auf der Leinwand in der Ferne spiegeln sich die Farben wider, gehen ineinander über. Der Weg quert durch grüne Wiesen, an einer Lagune vorbei, über sandigen Boden, goldene Felder und verschwindet in der Unendlichkeit des Himmels.
Die Corona-Regeln
Der Wendepunkt für alle, am 21.03.2020 begann der 1. Lockdown. Fast totale Isolation, alle sind informiert, die Regeln sind klar, werden strickt eingehalten.
In den nächsten Monaten wurden die Regeln verändert, angepasst und es kamen viele Ausnahmen dazu. Anfangs sind die Regeln noch klar und gegen Ende der Pandemie erscheinen diese verschwommen. Zu dieser Zeit wusste man nicht mehr wirklich, was gilt und was nicht gilt.
Katja Seeliger
Seit 1999 beim Bezirk Oberbayern tätig, fördert sie seit drei Jahren als Gleichstellungsbeauftragte eine diskriminierungsfreie Arbeitsumgebung, in der Frauen und Männer gleiche Chancen und Rechte haben.
Sie wollte raus aus ihrer Komfortzone und etwas Neues ausprobieren. „Keine Erfahrung im Bereich Malerei und kein Talent dafür“ - das waren ihre Anreize fürs Malen. Entstanden sind „keine großen Kunstwerke“, wie sie sagt.
Dennoch hofft sie, dass Sie ihre Bilder inspirieren und zum Nachdenken anregen.
Eine Frage der Haltung
Krise, Problem, Ungerechtigkeit.
Welche Haltung habe ich dazu und wie beeinflusst diese mein Handeln?
Handle ich richtig - für mich und die Gesellschaft?
Ist es Zeit für einen Wendepunkt?
Hörtext und Arbeiten
Patricia Staforelli
Arbeitet im Bezirk seit 2009
Ich habe nur einmal einen Sommerkurs besucht und es war ein Ölmalerei- Anfängerkurs. Den Rest habe ich mir selber beigebracht.
Ich bin in einer Hafenstadt aufgewachsen, so war mein Leben in den Anfangsjahren weniger vom Beton als von Blau, Grün und Erdtönen geprägt.
Schon in der Schule habe ich mit Kunst angefangen.
Damals Zeichnungen und Ölpastelle.
Kunst ist Therapie. Farbe ist Freude.
Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Wenn überhaupt, künstlerische Gestaltung ist eine der wenigen Bereichen, wo wir absolut frei sein können. Ein Happy Place.
Angst verlieren, hineintauchen wie in ein gutes Buch, alles kommt von allein.
Hörtexte und Arbeiten
"Bunterwelt"
Ängste, Monster und alle mögliche Wesen, die wir nicht wahrnehmen, aber da sind. In uns und außerhalb.
Unwissend verbinden wir den Tod mit dem Unbekannten und verlieren die Sicht der Schönheit, von der wir alle Teil sind.
"Bones"
Der Tod ist nicht das Ende. Es ist ein neuer Anfang.