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Spannende neue Aufgabe

Dr. Elif Weidinger, stellvertretende Leitung der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie Oberbayern

Gesundheit

Dr. Elif Weidinger verstärkt seit Kurzem die Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie Oberbayern. Im Gespräch gewährt sie als deren neue stellvertretende Leiterin Einblicke in ihre bisherige Laufbahn und ihre Entscheidung, für den Krisendienst tätig zu sein.

Was hat Sie dazu bewogen, für den Krisendienst zu arbeiten?
Dr. Elif Weidinger Meine beruflichen Stationen sind oftmals durch glückliche Zufälle entstanden. Eine ehemalige Kollegin und Freundin aus dem Krisendienst Schwaben hat mich auf die Stelle aufmerksam gemacht und mir von der aktiven Mitarbeit im Krisendienst vorgeschwärmt. Daraufhin habe ich meine Stelle bei der Psychiatrischen Institutsambulanz der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München reduziert, um noch in Teilzeit die stellvertretende ärztliche Leitung der Leitstelle des Krisendienstes zu übernehmen. Das Wissen aus beiden Bereichen ergänzt sich wunderbar.

Heißt das, dass Sie aktuell zwei Jobs haben? Ein dauerhafter Spagat oder ergänzen sich die beiden Tätigkeiten?

Portraitaufnahme einer jungen Frau mit weißem Arztkittel
Dr. Elif Weidinger (© Krisendienst Psychiatrie)

Aktuell arbeite ich zu 50 Prozent in der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie Oberbayern und zu 50 Prozent in der psychiatrischen Institutsambulanz der LMU München. Aus meiner Sicht ergänzen sich beide Bereiche wunderbar, sowohl was das Wissen als auch die abwechslungsreiche Tätigkeit angeht.
Sie haben zum Thema „Antikörpertiter bei Tourette-Syndrom und Schizophrenie“ promoviert. Erzählen Sie uns darüber.
Ein Aushang während meines Medizin-Studiums hat den Anstoß dazu gegeben, über Tourette – eine neuro-psychiatrische Erkrankung, bei der sowohl motorische als auch vokale Tics auftreten und diese für mindestens 12 Monate vorhanden sind – zu promovieren. Darüber bekam ich die Möglichkeit, stellvertretende Leiterin in einer der wenigen Spezialambulanzen für Ticstörungen in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU München zu werden. Klassische Ticstörungen beginnen im Kindesalter, aber eigentlich bin ich Fachärztin für Erwachsene. Doch durch die Auseinandersetzung mit dieser Krankheit hatte ich nun auch die Chance mit Kindern zu arbeiten.

Was fasziniert Sie an Ticstörungen?
Was mich besonders an Ticstörungen angesprochen hat, ist die Überlappung mit der Neurologie – auch bei differentialdiagnostischen Überlegungen. Zudem ist es ein Spezialgebiet innerhalb der Psychiatrie, das weltweit Kooperationsmöglichkeiten bietet. Wie bereits erwähnt, empfinde ich auch das Arbeiten mit Kindern mit Ticstörungen als sehr bereichernd. Besonders schön finde ich, dass bereits durch eine einfache, aber ausführliche Psychoedukation viel erreicht werden kann.

Wenn Sie eine Superkraft haben könnten, welche wäre das?
Ein Patent entwickeln zu können für „die“ Wunderpille, die alle Leiden, egal ob psychischer oder physischer Natur, heilen kann. (Interview: Constanze Mauermayer)