Historische Mühle macht das Rennen
München, den Datum: 17.07.2023Bezirk Oberbayern verleiht Oberbayerischen Denkmalpreis – Eine Auszeichnung geht in den Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Der Bezirk Oberbayern hat zum zweiten Mal den Oberbayerischen Denkmalpreis vergeben. Einer von fünf Preisen ging an die historische Mühle in Unterammergau. Neben den Preisen vergab der Bezirk acht Anerkennungen für vorbildlich sanierte Denkmäler.
Das Mühlenanwesen in der Mühlgasse 12 wurde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt und 1330 von Kaiser Ludwig dem Bayern Kloster Ettal zu dessen Gründung geschenkt. Als „halber“ Hof war das Anwesen zwar einer der größten Höfe im Umland, hatte aber als weitere Einnahmequelle einen Mühlenteil. Dieser war über Jahrhunderte als Getreidemühle und Säge in Betrieb. Mit Aufkommen der hoch technisierten Kunstmühlen ging die Mühle in Konkurs und wurde 1903 versteigert. Zunächst als Gefängnis und später als Limonadenfabrik genutzt, verfiel das Haus zusehends.Großer persönlicher Einsatz der Eigentümerin
Zeitnah mit der Betriebseinstellung der Mühle wurde das Wehr an der Ammer abgebaut und damit der Mühlbach ausgetrocknet. Die Mühle sackte teilweise massiv ab, da die Jahrhunderte alten Eichenbalken des Fundaments ohne Wasser verrotteten. Ein massives statisches Problem, welches die jetzige Eigentümerin nach dem Kauf vor große Probleme stellte. Bravourös gelungen ist die besonders aufwändige Sanierung – nicht zuletzt durch den großen persönlichen Einsatz der Eigentümerin. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Jährlich rund 2,5 Millionen Euro für die Denkmalpflege
Alle ausgezeichneten Denkmäler hat der Bezirk Oberbayern in den letzten Jahren gefördert. Weitere Kriterien für eine Auszeichnung sind: fachliche Qualität, Nachhaltigkeit und Ökologie sowie die kulturelle Bedeutung der Denkmäler für Oberbayern. Für sein Förderprogramm Denkmalpflege gibt der Bezirk jährlich rund 2,5 Millionen Euro aus.
„Seit 2004 hat der Bezirk Oberbayern über 30 Millionen Euro Zuwendungen an Kirchenstiftungen, Kommunen und Privatpersonen für die Denkmalpflege vergeben. Das ist ein enormer Rückfluss der Bezirksumlage in die Landkreise und Städte“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Preisverleihung. „Wir möchten mit dem Preis das enorme Engagement vieler privater und öffentlicher Eigentümerinnen und Eigentümer von denkmalgeschützten Objekten würdigen und damit ‚neues Leben in alten Mauern‘ fördern.“
Die Auswahl traf eine Jury, der neben Mitgliedern des Bezirkstags von Oberbayern und Bezirksheimatpflegerin Dr. Astrid Pellengahr auch jeweils ein Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege sowie des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege angehörten. Den Preis verleiht der Bezirk Oberbayern alle zwei Jahre. Das Preisgeld beträgt in diesem Jahr insgesamt 19.000 Euro. Maximal können für den Oberbayerischen Denkmalpreis 25.000 Euro vergeben werden.
Informationen zu den ausgezeichneten Denkmälern gibt die kostenfreie Broschüre zum Oberbayerischen Denkmalpreis 2023. Sie steht hier unterhalb unter Publikationen zum Herunterladen oder zum Bestellen bereit.
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Bezirkstagspräsident Josef Mederer (rechts) überreicht den Preis an Christiane Serini für die Instandsetzung der Historischen Mühle in Unterammergau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
Foto: Wolfgang Englmaier
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Historische Mühle, Unterammergau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Mühlenteil Ansicht Südost vom ehemaligen Mühlbach aus gesehen
Foto: Christiane Serini
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Obergeschoss der historischen Mühle in Unterammergau. Es wurde vermutlich als Getreidespeicher genutzt.
Foto: Christiane Serini
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