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Pilotprojekt bewährt sich

München, den Datum: 26.03.2024

Psychiatrische Institutsambulanz in Murnau funktioniert ohne stationäre Anbindung

In Murnau ist die kbo-Lech-Mangfall-Klinik einen neuen Weg gegangen: Erstmals wurde dort eine Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) als solitäre Außenambulanz errichtet. Die PIA ist nicht an eine Tagesklinik oder stationäre Klinik für Psychiatrie angeschlossen. Nach einem Jahr fällt die Bilanz für dieses Pilotprojekt im Unfallkrankenhaus Murnau positiv aus.

Mit dem neuen Konzept und dem ambulanten Angebot reagiere die Klinik auf die wachsende Nachfrage nach psychiatrischer Behandlung, erklärt Dr. Florian Seemüller, Chefarzt der kbo-Lech-Mangfall-Kliniken Garmisch-Partenkirchen, Peißenberg und Murnau.

Die leitende PIA-Oberärztin Erna Figl-Widmann beschreibt das Grundkonzept: „Das wesentliche Ziel ist es, die psychische Krankheitssymptomatik der Betroffenen zu vermindern sowie die psychische Stabilität und Eigenverantwortung zu fördern, um die soziale Integration und die Entwicklung einer weiteren Behandlungsperspektive zu erreichen.“

Die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und ihr neunköpfiges Team unterstützen psychisch Kranke, die wegen der Art, Schwere oder Dauer ihrer Erkrankung eine besondere Versorgung brauchen. Es handelt sich um ein wohnortnahes, ambulantes und niederschwelliges Angebot, bei dem die Patientinnen und Patienten in ihrem sozialen Umfeld verbleiben und gleichzeitig multiprofessionell behandelt werden. Die gemeinsame Eingangstür mit dem Unfallkrankenhaus Murnau (UKM) trägt zur Entstigmatisierung und Niederschwelligkeit der Psychiatrie bei. „Wir behandeln auch die Patientinnen und Patienten des UKM konsiliarisch und verbessern so deren Versorgung“, erklärt Figl-Widmann.

Vielfältige Kooperationen

Viel Wert wird auf die Früherkennung schwerer psychischer Erkrankungen gelegt. Denn es gilt: Je früher eine Erkrankung diagnostiziert wird, desto positiver lassen sich Krankheitsverlauf und -prognose beeinflussen. „Wir bieten breit gefächerte, individuell angepasste Behandlungen sowie fachpflegerische Hausbesuche an und kooperieren mit den niedergelas­sen­en Ärzten, Beratungsstellen und anderen Einrichtungen“, erläutert Oberärztin Dr. Vera Sander. (BF/we)