Bienenstockwaagen
Während der Bienensaison stellt sich für Imkerinnen und Imker regelmäßig die Frage, wie sich die „Tracht“ im Jahresverlauf für die Bienenvölker entwickelt: das Nahrungsangebot für Honigbienen und Bestäuberinsekten in Form von Nektar, Pollen und Honigtau. Wieviel bringen die Bienenvölker in den Stock und wieviel verbrauchen sie? – Eine entscheidende Information, um den Honigeintrag oder den Hunger der Bienen abzuschätzen.
Hier helfen die Bienenstockwaagen, die die Fachberatung für Imkerei des Bezirks Oberbayern an unterschiedlichen Standorten aufgestellt hat. Sie messen den Trachtverlauf und geben die Daten – als Teil des Kooperationsprojekts TrachtNet Bayern – digital weiter.
Zu finden sind die Funkwaagen der Fachberatung in folgenden Regionen:
- im Landkreis Landsberg am Lech, beispielsweise an der Imkerschule am Agrarbildungszentrum Landsberg des Bezirks Oberbayern
- im Chiemgau (Voralpenland), unter anderem am Kloster Seeon (Fachzentrum Fisch und Biene des Bezirks Oberbayern) und im Bauernhausmuseum Amerang
- im Bayerischen Alpenvorland (Alpenlehrbienenstand des Bezirks Oberbayern in Grainau und Freilichtmuseum Glentleiten)
Die Standorte unserer Bienenstockwaagen
Die Bienenstockwaagen messen stündlich das Gewicht des Bienenstocks. Sie erfassen Zunahmen und Abnahmen eines Bienenvolks und geben dadurch Aufschluss über Honigeintrag und Futterverbrauch. So liefern sie Informationen, wann eine Tracht auftritt, wie groß sie ist und wann sie wieder versiegt – was für den Zeitpunkt der Honigernte ausschlaggebend ist. An jede Waage ist eine Wetterstation angeschlossen, die fortlaufend Klimadaten sammelt: zu Temperatur, Niederschlägen (Regenmenge), Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Windrichtung.
Die Daten aus den Bienenstockwaagen ergänzen die „Waldtrachtbeobachtung“, die für die Gewinnung von Waldhonig wichtig ist. Dabei wird bei Waldrundgängen untersucht, wie sich die Honigtauerzeuger an Fichten und Tannen entwickeln, um eine mögliche Waldtracht vorherzusagen. So können Bienenvölker rechtzeitig an einem bestimmten Standort zum Einsatz kommen, wenn eine Waldtracht auftritt.
Interessierten empfiehlt die Fachberatung für Imkerei ihren Kurs Honigtauerzeuger und Waldtracht und die Website der Waldtrachtbeobachter Süd: www.waldtrachtbeobachter-sued.de