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„Einzigartige Kulturlandschaft erhalten“

München, den Datum: 26.09.2022
Naturschutz

Bezirk Oberbayern erhöht Umlage für das Donaumoos

Der Bezirk Oberbayern engagiert sich als Mitglied im Donaumoos Zweckverband für den Erhalt der Moorflächen. Im Interview berichtet Bezirkstagspräsident Josef Mederer, warum der Moorschutz im Donaumoos für den Bezirk eine so hohe Priorität hat.

In welcher Form engagiert sich der Bezirk Oberbayern im Donaumoos?

Bezirkstagspräsident Josef Mederer Für uns ist es ein sehr wichtiges Anliegen, das Donaumoos als größtes Niedermoorgebiet Süddeutschlands zu erhalten. Wir engagieren uns über unsere jährliche Verbandsumlage. Diese haben wir übrigens von 37.000 auf 50.000 Euro erhöht. Darüber hinaus haben wir uns seit dem Jahr 2002 verpflichtet, eine jährliche Sonderumlage in Höhe von maximal 25.000 Euro zu leisten. Diese ist für den Erwerb von Flächen. Wir tragen so dazu bei, Grundstücke für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu sichern.

Seit wann ist der Bezirk Oberbayern im Donaumoos aktiv?
Wir sind seit der Gründung im Jahr 1991 als Mitglied im Zweckverband dabei. Damals waren wir als Träger der Gewässer zweiter Ordnung Pflichtmitglied. Die Zuständigkeit für die Gewässer wurde 2009 an die Regierung von Oberbayern übertragen. Seitdem ist der Bezirk freiwilliges Mitglied.

Konkret geht es um den Erhalt des Moorkörpers und damit um einen Nutzen für den Klimaschutz. Wie kann das gelingen?
Hauptproblem im Donaumoos ist der Torfschwund. Denn Moore sind weltweit der wichtigste Speicher für das klimaschädliche Kohlendioxid. Insbesondere bei ackerbaulicher Nutzung zersetzt sich der Moorboden und setzt dabei Klimagase frei. Das zentrale Ziel beim Niedermoorschutz konnte bisher durch die Arbeit des Zweckverbandes leider noch nicht ganz erreicht werden. Das Ziel ist der Moorschutz mit Vernässung und ohne weitere landwirtschaftliche Nutzung. Bisher ist das nur auf etwa fünf von insgesamt 322 Hektar gelungen. Auf die Vernässung muss der Zweckverband jetzt den Schwerpunkt seiner Arbeit legen. Denn der Schutz des Moorkörpers ist und bleibt das wichtigste Ziel – als zentraler Beitrag zum Klimaschutz!

Was kann der Bezirk Oberbayern dazu konkret außer seinem finanziellen Engagement beitragen?
Für uns ist ganz wichtig, dass das Entwicklungskonzept fortgeschrieben und umgesetzt wird. Als einziges überregionales Mitglied haben wir in den letzten beiden Jahren verstärkt darauf gedrängt, dass der Zweckverband geeignete Maßnahmen zum Moorschutz aufzeigt. Darum muss sich der Zweckverband intensiv kümmern.

Was ist konkret zum Moorschutz nötig?
Der Moorschutz im Donaumoos hat eine sehr hohe Priorität und wird auch von der Bayerischen Staatsregierung gefördert. Das Donaumoos ist ein Leuchtturmprojekt für den Moorschutz. Konkret sollen 2.000 Hektar Moorflächen gesichert werden – eine gewaltige Aufgabe für alle Mitwirkenden. Wir als Bezirk beteiligen uns dadurch, dass wir unsere Umlage erhöht haben. Damit kann der Zweckverband zusätzliches Personal einstellen.

Gleichzeitig steht im Donaumoos die Sicherung als Siedlungs-, Wirtschafts- und Kulturraum im Fokus. Ist das alles überhaupt unter einen Hut zu bringen?
Das sind sehr wichtige gesellschaftspolitische Anliegen. Wenn sich alle Mitglieder des Zweckverbandes, darüber hinaus die Gemeinden und die Menschen, die im Donaumoos leben, für den Erhalt dieser einzigartigen Kulturlandschaft einsetzen – dann sind wir auf einem guten Weg. (Interview: cmy)
Der Moorschutz im Donaumoos hat Priorität. Dazu sollen Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen und vernässt werden.

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Der Moorschutz im Donaumoos hat Priorität. Dazu sollen Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen und vernässt werden.