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Presseeinladung„Alpensinfonie“

Videokunst im Forum Heimat und Kultur Benediktbeuern

Samstag, 05.03.2022, 11 Uhr

Mit Christoph Brechs Video „Alpensinfonie“ startet am 5. März in Benediktbeuern das neu begründete Forum Heimat und Kultur des Bezirks Oberbayern sein Programm. Die Arbeit setzt die Tondichtung „Eine Alpensinfonie op. 64“ von Richard Strauss ins Bild.

Bühnenbild einer Aufführung: Die Silhouette einer Person vor einer orangenen Abendsonne. Im Hintergrund wird ein blonder Mann an den Vorhang projiziert.
Foto: Standbild aus Christoph Brechs Film "Alpensinfonie"

Alpenklischees sind in dem Film von Christoph Brech nicht zu erwarten. Vielmehr verlegt der Künstler die Wanderung der Hauptfigur vom alpinen Naturraum auf die Theaterbühne. Dort absolviert der Protagonist – analog zu den Stationen in Strauss‘ Bergwanderung – einen Hochseilakt. „Damit wollte ich Bilder finden, die allgemeingültiger sind als naturbezogene Fotografien“, so Brech.

Mit dem Kunstgriff bezieht sich Brech auf die Verbundenheit von Richard Strauss und Friedrich Nietzsche. In dessen Philosophie spielt die Figur des Seiltänzers eine zentrale Rolle: „Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch – ein Seil über einem Abgrunde.“ Hintergrund sei, dass ein Mensch nur dann ein wahrer Mensch sei, wenn er etwas riskiere.

Wie die sinfonische Dichtung so lässt sich auch Brechs Alpensinfonie als Darstellung eines menschlichen Lebens – und im engeren Sinn eines Künstlerlebens – lesen. Die einzelnen Szenen im Film orientieren sich zum einen stark an der Partitur. So friert beispielsweise die Bewegung des Seiltänzers an der Station „Gletscher“ förmlich ein. Zugleich entsteht durch die Verschmelzung von Musik und Film etwas Neues, was zu einer veränderten Wahrnehmung der Musik führt.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer von Brechs Alpensinfonie müssen auf das Bergpanorama, das der Videokünstler bewusst weglässt, übrigens nicht ganz verzichten: Der Ausstellungsort Benediktbeuern selbst hat als Kulisse die atemberaubende Bergwelt der Alpen.

Christoph Brech (geboren 1964) studierte an der Kunstakademie München. Sein Werk konzentriert sich auf Videoarbeiten, Rauminstallationen und Arbeiten im öffentlichen Raum. Ein großes Thema seines Schaffens ist die Musik. So arbeitete er mit den Dirigenten Mariss Jansons, Christoph Poppen und Kyrill Petrenko sowie den Sängern Christoph Pregardien, Wolfgang Koch und Andreas Scholl zusammen.

2007 drehte er einen Film über das französische Streichquartett Quatuor Ébène. Besonders beschäftigen den Künstler auch die Themen Zeit, Vergänglichkeit sowie körperliche, geistige und spirituelle Übergänge. Sein jüngstes Werk in München sind die 2019 entstandenen Fenster der Heilig-Kreuz-Kirche in Giesing. Für die Verglasung, in die er mehr als 1200 Röntgenbilder des menschlichen Thorax integrierte, wurde Brech mit dem Artheon-Kunstpreis ausgezeichnet.

Alpensinfonie – Film von Christoph Brech zur Alpensinfonie op. 64
von Richard Strauss

Vernissage:
5. März, 11 Uhr
Achtung: Nur für geladene Gäste und Medienschaffende.
Es gilt die 2G-Regel.

Ausstellung:
6. März bis 24. April 2022
geöffnet Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr
Dauer des Films 50 Minuten, Beginn jeweils zur vollen Stunde
Eintritt frei, barrierefreier Zugang
Es gilt die 3G-Regel.


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