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Extrazuckerl für die Bienen

München, den Datum: 20.02.2023
Auszeichnungen Kultur

Klimawandel setzt Bienenvölker unter Stress

Am warmen Winterwetter scheiden sich die Geister: Manchen kommt es gerade recht, anderen fehlen Schnee und klirrende Kälte. Für Bienenvölker sind hohe Temperaturen im Winter immer eine Herausforderung, Imkerinnen und Imker müssen ihre Völker dann gut beobachten.

Im Gegensatz zu anderen staatenbildenden Insekten stirbt die Honigbiene im Winter nicht, sondern überwintert als ganzes Volk mit mehreren Tausend Tieren. Um den Winter zu überstehen, bilden die Bienen bei niedrigen Außentemperaturen eine Wintertraube auf ihren Waben, in der sie eng aneinandergedrängt den Winter über die Wärme halten. Erst im Frühjahr setzt das Brut­geschäft wieder ein.

Damit die Bienen in dieser Wintertraube überleben können, benötigen sie Energie, die sie aus Zucker oder Honig beziehen. Bei konstant niedrigen Temperaturen befindet sich das Bienenvolk in einem optimalen Winterzustand, der bis zum Einsetzen des Frühjahrs anhält. Nach der Wintersonnenwende beginnt das Bienenvolk jedoch ab Temperaturen von etwa fünf Grad Celsius mit der Aufzucht von Brut. Für deren Pflege erzeugen die Bienen aktiv Wärme. Der Energieverbrauch des Volkes steigt stark an.

Kommt es nach dem Brutansatz erneut zu Kälteeinbrüchen, versucht das Bienenvolk die Brut vor dem Erfrieren zu retten und benötigt entsprechend noch mehr Energie. Der Futterverbrauch steigt also. In einigen Fällen kann die Brut dennoch nicht mehr gewärmt werden, sodass neben der Energie zum Wärmen auch die Ressourcen für die Anzucht der Brut verloren gehen.

Aktuell finden wir in Oberbayern an den Bienenvölkern bereits sehr große Brutflächen, die einen entsprechenden Futterverbrauch mit sich bringen. Die Imkerinnen und Imker sind daher besonders wachsam und versorgen bei Bedarf ihre Bienenvölker mit zusätzlichem Futter, damit diese nicht verhungern.

Bienen drängen sich eng auf ihren Waben
In den kalten Monaten sitzen die Bienen eng gedrängt auf ihren Waben