„Fisch Marsch!“ für Elritze und Hasel
München, den Datum: 20.01.2023Fischbesatz an der Roth bei Schwabhausen
An der Roth, einem kleinen Bachlauf in der Gemeinde Schwabhausen, sollen Elritze und Hasel wieder heimisch werden. Im Herbst wurde das Gewässer deshalb mit 1 700 Jungfischen der ökologisch bedeutsamen, jedoch gefährdeten Fischarten besetzt. Die Fischereifachberatung des Bezirks Oberbayern leitete das vom Fischereiverband Oberbayern e. V. geförderte Projekt, in das auch Fischereipächter Günter Schön und die Gemeinde Schwabhausen eingebunden waren.
Da Elritze und Hasel heute in Bayern nur noch selten vorkommen, werden sie im Rahmen der Artenhilfsprogramme des Fischereiverbands Oberbayern nachgezüchtet. Dabei wird darauf geachtet, dass die Laich- und Elternfische aus Gewässern stammen, die dem „Zielgewässer“ ökologisch nahestehen. Die Laichfische der jungen Hasel, mit denen die Roth besetzt wurde, stammten ursprünglich aus der Glonn, so der Präsident des Fischereiverbands Max Voit. Die Glonn ist zusammen mit der Roth Teil der Gewässerkulisse des neu aufgelegten Artenhilfsprogramms, das der Verband in den nächsten fünf Jahren speziell für die Fischart Hasel durchführt.
Damit sich die jungen Elritzen und Hasel, in den nächsten Jahren zu stabilen und selbsttragenden Beständen entwickeln, ist neben der Art der Nachzucht auch der Besatzort wichtig. Die Fischereifachberatung des Bezirks hat deshalb im Vorfeld untersucht, welche Abschnitte der Roth dafür besonders geeignet sind. „In der renaturierten Strecke, wo der Bach natürlich mäandrierend verläuft und sich am Ufer standorttypische Gehölze entwickeln, sind im Bach wieder vielfältige Strukturen vorhanden. Auf diese sind sowohl Elritze als auch Hasel angewiesen“, erklärt der oberbayerische Fischereifachberater Dr. Bernhard Gum.
Bezirkstagspräsident Josef Mederer, der gemeinsam mit dem Schwabhausener Bürgermeister Wolfgang Hörl einige der Besatzfische ins Wasser ließ, freut sich über die Bemühungen um den Gewässerschutz. In der Gemeinde habe man schon vor etwa zehn Jahren begonnen, den begradigten Bachlauf zu renaturieren. Diese Schritte trügen nun hinsichtlich der Verbesserung des Lebensraums und der Wasserqualität erste Früchte. „Die Folgen der Klimaerwärmung, die wir in dem letzten Dürresommer auch bei uns zu spüren bekommen haben, legen es nahe: Wasserrückhaltung und generell ein möglichst schonender Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser werden immer wichtiger“, sagte Mederer. (ks)
