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Klimaneutral bis 2030

München, den Datum: 15.12.2022
Umwelt

Bezirkstag verabschiedet integriertes Klimaschutzkonzept

Bis 2030 möchte der Bezirk Oberbayern inklusive seiner Einrichtungen klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Verwaltung seit Juli 2021 ein integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet. Der Bezirkstag hat dieses am 15. Dezember in seiner Vollversammlung mit großer Mehrheit beschlossen.

Blick von schräg oben auf München: Im Vordergrund hinter Bäumen ein Block mit Bürogebäuden. Im Hintergrund historische Häuser
Luftbild vom Stadtteil Lehel in München mit der Bezirksverwaltung im Vordergrund. (Foto: Klaus Leidorf © 2018 Klaus Leidorf -- www.leidorf.de)

„Mit dem Beschluss, das Klimakonzept umzusetzen, ist unser Fahrplan zur Klimaneutralität bis ins Jahr 2030 klar“, erklärte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Es ist ein ambitionierter und sehr wichtiger Weg, den wir mit Verantwortung gehen möchten. Wir bekennen uns damit zu nachhaltigem Handeln und zum schonenden Umgang mit den Ressourcen.“

Mit dem integrierten Klimaschutzkonzept trägt der Bezirk der globalen Herausforderung des Klimawandels Rechnung, indem er die Erfordernisse des Klimaschutzes in sein Handeln aufnimmt. Basis des Klimaschutzkonzeptes ist eine genaue Untersuchung sämtlicher Bereiche und Einrichtungen des Bezirks hinsichtlich ihrer produzierten Treibhausgase. Die daraus resultierende Klimabilanz zeigt, dass der Bezirk mit seinen Liegenschaften im Basisjahr 2019 noch rund 3 787 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt hat. 2021 lag der Ausstoß nur noch bei 3 480 Tonnen CO2.

Die erarbeiteten Möglichkeiten, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren oder ganz zu vermeiden, sind vielfältig. Vor allem im Bereich der Liegenschaften des Bezirks lassen sich große Mengen an Treibhausgasen einsparen, wenn energetisch saniert wird und erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Auch die Anpassung von Heizungssteuerungen, die Umrüstung auf LED-Beleuchtung oder die Installation von eigenen Anlagen zur Stromerzeugung – wie beispielsweise Photovoltaik – beeinflussen die Klimabilanz positiv.

Klimaneutralität als herausforderndes Ziel

Deshalb listet das Klimaschutzkonzept 56 Einzelmaßnahmen auf, deren Gesamtkosten noch nicht exakt bezifferbar sind. Vorgeschlagen werden beispielsweise die Installierung von Photovoltaik-Anlagen und die energetische Sanierung der Dächer auf der Münchner Bezirksverwaltung (Prinzregentenstraße 14-18). Allein mit Hilfe der regenerativen Stromerzeugung ließen sich schätzungsweise zirka 198 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Allerdings sind dafür große Investitionen erforderlich: Einer ersten Schätzung aus dem Jahr 2019 zufolge würden beide Maßnahmen mindestens 4,5 Millionen Euro kosten. „Uns ist bewusst, dass Klimaneutralität ein herausforderndes Ziel ist – auch finanziell“, sagte Bezirkstagspräsident Mederer dazu. „Klar ist aber auch: Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Die Kosten für unterlassenen Klimaschutz werden für die Gesellschaft in jedem Fall höher sein.“

Kooperativer Prozess

Die Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes wurden in einem kooperativen Prozess referatsübergreifend zusammen mit den Einrichtungen des Bezirks erarbeitet. „Gemeinsam haben wir ein ambitioniertes Maßnahmenpaket geschnürt, damit wir das Ziel der Klimaneutralität erreichen“, sagte Bezirkstagspräsident Mederer. „Und wir legen gleich los. Die Umsetzung läuft bereits.“ Als Beispiel nannte der Präsident den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge und das bezirksinterne Fahrradleasing, das bereits im kommenden Jahr an den Start geht. Es gilt als guter Weg, um die umweltfreundlichere Anreise zum Arbeitsplatz zu fördern. Des Weiteren sollen die Dienstfahrzeuge des Bezirks bis 2030 sukzessive auf 80 Prozent alternative Antriebe wie beispielsweise E-Motoren umgestellt werden.

Klimaschutzaktivitäten dauerhaft und nachhaltig verankern

Durch die Umsetzung der formulierten Maßnahmen könnte der CO2-Ausstoß auf bis zu 300 Tonnen CO2 im Jahr 2030 reduziert werden. Da eine absolute Klimaneutralität zum derzeitigen Berechnungsstand noch nicht erreicht werden kann, wird bereits jetzt zum Ausgleich für nicht vermeidbare klimaschädliche Emissionen über Maßnahmen zur Kompensation diskutiert. Durch das ebenfalls im Klimaschutzkonzept verankerte Controlling sowie die geforderte Strategie zur Verstetigung der Maßnahmen, so Mederer weiter, „stellen wir sicher, dass die begonnenen Klimaschutzaktivitäten nachhaltig und dauerhaft beim Bezirk Oberbayern verankert werden“.

Das Projekt wird zu 75 Prozent aus Bundesmitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

Die Verwaltung des Bezirks Oberbayern in München ist im Übrigen bereits seit 2002 nach der europäischen EMAS-Norm (Environmental Management and Audit Scheme) zertifiziert. Mit dieser freiwilligen Verpflichtung zu deren verbindlichen Umweltschutzvorgaben räumt der Bezirk bereits seit 20 Jahren dem Umweltschutz – und damit auch dem Klimaschutz – einen hohen Stellenwert ein.