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5 Fragen an Jana Knauer

"Mein Tipp: Sei mutig!"


Die ehemalige Freiwillige Jana Knauer schildert ihre Erfahrungen während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) Kultur beim Schafhof - Europäisches Künstlerhaus Oberbayern.



Ein junges Mädchen mit kurzen Haaren und einem schwarzen Rollkragenpullover lächelt in die Kamera
© Schafhof - Europäisches Künstlerhaus

Ohne lange nachzudenken: Was fällt Dir als Erstes zum Freiwilligen Sozialen Jahr am Schafhof ein?

Jana Knauer: Das erste, was mir einfällt, wenn ich an mein FSJ am Schafhof zurückdenke, ist die Einzigartigkeit dieses Ortes. Als Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst hatte ich zuvor noch nichts Vergleichbares gesehen. Der Überblick, den man über Freising bekommt - die besondere Atmosphäre des Tonnengewölbes - die grüne Landschaft ringsum. Eingebettet in diese Szenerie dann noch die Kunst, auf die man schon im Skulpturengarten stößt. Gleichzeitig hatte ich immer das Gefühl, andauernd auf spannende Menschen zu treffen, die diesen Ort mitgestalten und durch ihre Präsenz bereichern. Es gibt immer viel Neues zu entdecken und zu sehen. Der Schafhof ist ein Ort, an dem ich mich immer gerne aufgehalten habe.

Was ist für Dich das Wichtigste, das Du aus dem FSJ am Schafhof mitgenommen hast?

Wenn die Ausstellungsplanung abgeschlossen war und dann viele Besuchende bei einer Vernissage oder einem Gespräch mit Kunstschaffenden zusammengekommen sind. Es war sehr bereichernd zu sehen, wie dort Menschen zusammenkommen, um sich die Ausstellungen am Schafhof anzusehen und sich folglich über die Kunst auszutauschen. Nicht nur professionell, sondern auch persönlich und individuell konnte ich aus diesen Gesprächen und Zusammenkünften immer viel mitnehmen. Das gilt sowohl für die Unterhaltungen mit den Kunstschaffenden selbst, als auch für den Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung. Über Kunst zu sprechen, ermöglicht so - nicht nur für mich - einen Diskurs über gesellschaftlich und politisch relevante Themen. Viele dieser Gespräche sind langfristig bei mir hängen geblieben und haben meinen Blick auf Kunst maßgeblich geprägt.

Was bedeutet es für Dich, ein FSJ Kultur am Künstlerhaus zu absolvieren?

Es war ein schönes Erlebnis Teil von dem Prozess zu sein, der Kunst und Kultur nahbar macht. Was Besuchende in einer Ausstellung letzten Endes sehen, ist lange nicht alles, was in diesen Räumen passiert. So wurde mir ein Blick hinter die Kulissen der Ausstellungsräume ermöglicht. Ich habe gelernt, was bei der Ausstellungsplanung und der Betreuung von Kunstschaffenden relevant ist und was alles dazu gehört. Es gab vielfältige Möglichkeiten sich in diese Prozesse mit einzubinden und daran selbst mitzuwirken, dass am Ende alles gut läuft. Mir hat diese Aufgabe und die damit verbundene Verantwortung immer großen Spaß bereitet. Nicht zuletzt, weil ich am Ende immer sehen konnte, wozu das alles passiert. In dem kleinen Team hatte ich schnell das Gefühl gut eingebunden zu sein. Die angenehmen Arbeitsverhältnisse und ein gutes Miteinander mit Kolleginnen und Kollegen, sind ein weiterer Grund, weshalb ich es immer als ein Vergnügen empfunden habe, dort arbeiten zu dürfen. 

Wieso hast Du Dich für ein Freiwilliges Soziales Jahr mit Schwerpunkt Kultur entschieden?

Ich hatte schon vor meinem kulturellen freiwilligen Jahr immer Interesse an Kunst und Kultur. Es war sehr aufregend, durch das FSJ auch praktische Zugänge zu gewinnen. Ich fand und finde es immer noch sehr interessant, wie sich Kulturorte organisieren und welche Rolle ich dabei einnehmen kann. Vor dem Studium wollte ich mich vergewissern, dass ich mir auch weiterhin vorstellen könnte, in diesem Bereich zu arbeiten. Ich habe somit ganz unterschiedliche Einblicke rund um die Arbeit in einem Künstlerhaus bekommen können, um mir meine Meinung zu bilden.

Was würdest Du zukünftigen Freiwilligen mit auf den Weg geben?

Mein Tipp: Sei mutig! Ich war zu Beginn sehr verhalten und hatte Hemmungen mich an manche Aufgaben heranzutrauen. Am Schafhof konnte ich diese nach und nach immer mehr ablegen und anfangen, einfach loszulegen. Trau Dich, Deine Interessen und Meinungen mit einzubringen. Es gab immer die Möglichkeit, über das ‚Soll’ hinaus etwas mit beizusteuern und sich auszuprobieren - sei es in Debatten, oder ganz konkret im eigentlichen FSJ-Projekt selbst. Allen, die Lust haben bei Ausstellungsprozessen begleitend mitzuwirken und dabei praktische Erfahrungen im Arbeitsfeld der Kunst zu sammeln, kann ich ein FSJ am Schafhof nur empfehlen. Mich hat mein FSJ sehr geprägt und sowohl beruflich, als auch persönlich weitergebracht. Ich hätte diese Zeit auf keinen Fall missen wollen.

(Interview: Lucia Günther, Freiwillige des FSJ Kultur beim Schafhof)