Inhalt

Presseeinladung17.11.2016 – 03.02.2017: „Die Stadt ist grausam.“ Rückzugsorte

Ausstellung thematisiert Reizüberflutung und Rückzug im Lebensraum Stadt

Mittwoch, 16.11.2016 bis Freitag, 03.02.2017

Die Münchner Konzeptkünstlerin Silvia Wienefoet und die Zeichnerin Claudia Weber aus Traunstein bespielen die neue Ausstellung der Galerie Bezirk Oberbayern in der Prinzregentenstraße. Ein Teil der Ausstellung ist dabei auch für Passanten zu sehen – eine LED-Installation in Braille-Schrift.
Das Bild zeigt auf der linken Seite eine Konzeptzeichnung von Silvia Wienefoet und auf der rechten Seite das verschwommene Foto einer Hausfassade und eines vorbeifahrenden Fotos

Bereits an der Außenfassade des Bezirks Oberbayern in der Prinzregentenstraße in München macht eine Lichtinstallation der Konzeptkünstlerin Silvia Wienefoet die Passanten auf sich aufmerksam: Den beleuchteten Schriftzug „Ich sehe was was du nicht siehst“ – zugleich der Titel des Werks – dürften allerdings die wenigsten lesen können. Er ist in Braille-Schrift aus LED-Leuchtpunkten gesetzt und steht als Chiffre dafür, wie unterschiedlich Wahrnehmung sein kann. Wie öffentlicher Raum aus der Perspektive von Menschen mit Autismus wahrgenommen wird, zeigt Wienefoets Arbeit „Multitasking“, die die Künstlerin zusammen mit Menschen mit Asperger-Autismus erarbeitet hat. Sie macht die Reizüberflutung im Lebensraum Stadt erfahrbar, die durch ein hohes Tempo, viele gleichzeitig auftretende Seh- und Höreindrücke und fehlende Rückzugsorte entsteht und die für viele Menschen belastend ist – besonders für Menschen mit Autismus. Claudia Wienefoet (geboren 1975 im westfälischen Gronau) studierte Kunst- und Germanistik an der Universität Dortmund und danach Freie Kunst an der Kunstakademie Münster. Sie lebt und arbeitet in München.

Mit ihren gezeichneten Wohnräumen und Collagen präsentiert die Künstlerin Claudia Weber dem Betrachter eine scheinbar vertraute Welt. Anklänge an Kataloge von Einrichtungshäusern verstärken diesen Effekt. Doch das vorgeblich Bekannte ist durchzogen von irritierenden Elementen, wie zum Beispiel nicht näher definierten Körpern. Die Räume wirken belebt – offen bleibt die Frage, wer in ihnen wohnt. Und auch Öffnungen, die den Blick in ein rätselhaftes „Draußen“ lenken, geben ihre Bedeutung nicht preis. Sie erinnern an eine Mischung aus Wahrnehmungen und Erinnerungen. Ob diese der Künstlerin oder dem Betrachter zuzuordnen sind, bleibt offen. Der fragmentarische Charakter von Webers Zeichnungen fördert viele Brüche zutage. Claudia Weber (Jahrgang 1976) studierte an der Akademie der bildenden Künste in München. Heute lebt und arbeitet sie in ihrer Geburtsstadt Traunstein.

Ausstellung: bis 3. Februar 2017

Inklusives Begleitprogramm:
Führung in Leichter Sprache (gebärdenunterstützt): 29.11.16., 18.30 Uhr
Künstlergespräch (gebärdenunterstützt): 24.1.17, 18 Uhr
Information und Anmeldung über galerie@bezirk-oberbayern.de
Barrierefreier Zugang. Eintritt bei allen Veranstaltungen frei.


Bildmaterial zum Download

  • Das Verwaltungsgebäude des Bezirks Oberbayern in der Prinzregentenstraße München bei Nacht

    Silvia Wienefoet, Lichtinstallation »Ich sehe was, was du nicht siehst« am Verwaltungsgebäude des Bezirks Oberbayern in der Prinzregentenstraße München, 71 Led-Punkte, Gabionengitter, 40 x 0,5 m

    Foto: Ralph Walczyk

    Download Foto (JPG 3.1 MB)

  • Eine Konzeptzeichnung aus Bleistift und Buntstift auf Papier

    Claudia Weber, Badende#4, 2016, Bleistift und Buntstift auf Papier, 132,5 x 200 cm

    Foto: Claudia Weber

    Download Foto (JPG 2.9 MB)

  • Verschwommenes Bild. Ein Auto fährt bei Nach auf der Straße

    Impression der Lichtinstallation »Ich sehe was, was du nicht siehst« der Konzeptkünstlerin Silvia Wienefoet am Verwaltungsgebäude des Bezirks Oberbayern in der Prinzregentenstraße München, 71 Led-Punkte, Gabionengitter, 40 x 0,5 m

    Foto: Peter Bechmann

    Download Foto (JPG 4.8 MB)

  • Konzeptzeichnung aus Bleistift und Grafit auf Papier

    Claudia Weber, dots, 2016, Bleistift und Grafit auf Papier, 173 x 132,5 cm

    Foto: Claudia Weber

    Download Foto (JPG 5.6 MB)

  • Download gesamtes Bildmaterial als zip (ca. 16.5 MB)