Inhalt

Bezirkstag von Oberbayern hat über Preisträger entschieden

 
Der Intendant und Regisseur Christian Stückl und der Dokumentarfilmer und Autor Dieter Wieland erhalten im nächsten Jahr den Oberbayerischen Kulturpreis. Die Preisverleihung findet am 24. Juli 2011 im Rahmen der Oberbayerischen Kulturtage und Jugendkulturtage in Eichstätt statt.
 
Christian Stückl, geboren 1961, hat sich mit den Oberammergauer Passionsspielen, den Salzburger Festspielen und seiner Gestaltung der Eröffnungsfeier für die Fußball-WM 2006 über Oberbayern hinaus einen Namen gemacht. Der gebürtige Oberammergauer wurde nach dem Besuch des Gymnasiums zunächst Holzbildhauer. Seine Theaterlaufbahn begann er 1981 mit dem Aufbau einer eigenen Theatergruppe in seinem Heimatort. 1987 wurde Stückl Spielleiter der alle zehn Jahre stattfindenden Oberammergauer Passionsspiele, die er im Jahr 2000 grundlegend reformierte und heuer erneut mit großem Erfolg aufführt. In Oberammergau inszenierte er auch den König David (2005) und Stefan Zweigs Jeremias (2007). 1987 und 1988 war Stückl Assistent bei Dieter Dorn und Volker Schlöndorff an den Münchner Kammerspielen, wo er bis 1996 als Regisseur arbeitete. Für seine erste eigene Arbeit an dem renommierten Haus die Uraufführung von Werner Schwabs Volksvernichtung oder meine Leber ist sinnlos kürte ihn die Zeitschrift Theater heute 1991 zum Nachwuchsregisseur des Jahres. Für die Salzburger Festspiele 2002 inszenierte er Hugo von Hofmannsthals Jedermann, der bis heute in dieser modernisierten Fassung gezeigt wird. Seit 2002 ist Stückl Intendant des Münchner Volkstheaters. Dort war er bisher unter anderem für Inszenierungen von Büchners Woyzeck, Ibsens Peer Gynt, Shakespeares Sommernachtstraum, Richard III. und zuletzt für Hamlet verantwortlich. Im Sommer 2004 realisierte Stückl in Köln mit Beethovens Fidelio seine erste Opernregie, es folgte 2008 Hans Pfitzners Palestrina an der Münchner Staatsoper.

Dieter Wieland, geboren 1937 in Berlin, aufgewachsen in Landshut, gilt als Wegbereiter des Denkmalsschutzes und als einer der schärfsten Kritiker der Flurbereinigung. In beiden Fällen hat er in Gesellschaft und Politik ein Umdenken erreicht: Bayern erhielt als erstes Bundesland ein Denkmalschutzgesetz und viele Sünden der Flurbereinigung sind inzwischen rückgängig gemacht worden. Dieter Wieland wurde nach dem Studium der Geschichte und Kunstgeschichte 1964 freier Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks. In über 250 BR-Dokumentationen hat er über die Jahrzehnte hinweg den Verlust von Lebensräumen in Bayern dargestellt. Seine Filme kritisieren die achtlose Zerstörung alter Strukturen und den Verlust der bayerischen Identität im Bereich Architektur. Bekannt wurde vor allem seine Dokumentarfilmreihe Topographie, die ab 1972 in der Sendung Unter unserem Himmel gezeigt wurde. Titel seiner Filme waren unter anderem Unser Dorf soll häßlich werden oder Hilfe mein Haus ist ein Denkmal. Die mehrteilige Fernsehreihe Bauen und Bewahren fand auch bundesweit große Beachtung. Parallel dazu erschien 1978 seine Informationsbroschüre Bauen und Bewahren auf dem Lande für das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz. Privaten Bauherren stellte er in der Reihe Die große Kunst ein kleines Haus zu bauen vorbildlich mit der Umgebung harmonierende Einfamilienhäuser vor. Dieter Wieland lebt in Uffing am Staffelsee.

Der Bezirk Oberbayern verleiht den Oberbayerischen Kulturpreis seit 1980 jährlich an zwei Persönlichkeiten, die sich besonders um die Kultur in Oberbayern verdient gemacht haben. Der Begriff Kultur umfasst hier alle künstlerischen Bereiche wie bildende und angewandte Kunst, darstellende Kunst, Musik, Literatur, Film und Fotografie, Architektur und Heimatpflege. Der Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert.
 
Kulturpreisträger 2011: Christian Stückl
 
Christian Stückl (Foto: Thomas Dashuber)
 
Kulturpreisträger 2011: Dieter Wieland
 
Dieter Wieland (Foto: Hermann Reichmann)
   
  Weitere Informationen für die Medien bei Kerstin Schwabe:
   
  Telefon: 089 2198-90013
  E-Mail:  kerstin.schwabe@bezirk-oberbayern.de