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München, den Datum: 29.11.2021
Kultur

Bezirk Oberbayern vergibt rund zwei Millionen Euro für die Denkmalpflege

Rund 1,97 Millionen Euro hat der Kulturausschuss des oberbayerischen Bezirkstags im November für die Denkmalpflege in Oberbayern vergeben. Der größte Anteil fließt in die Landkreise Eichstätt, Rosenheim und Traunstein.

Landkreis Eichstätt

Mit rund 333.000 Euro fördert der Bezirk Oberbayern die Denkmalpflege im Landkreis Eichstätt. Die Stadt Eichstätt erhält Geld für den Stadtbahnhof (8.200 Euro), für dessen Sanierung ein Vorprojekt läuft. 30.000 Euro vom Bezirk fließen an die Stadtwerke Eichstätt für die Sanierung eines Scheunengebäudes. Eine Förderung gibt es in Eichstätt auch für das von Alois Wünsche-Mitterecker ab 1950 geschaffene Mahnmal gegen Krieg und Gewalt. Für die Sanierung von zunächst sechs der 81 Figuren erhält der Verein Kuratorium für das Mahnmal e. V. einen Zuschuss von 1.000 Euro. Ebenfalls 1.000 Euro gehen an den Markt Kipfenberg für die Erneuerung einer Wegkapelle. Einige katholische Kirchenstiftungen im Landkreis dürfen sich über Zuschüsse zum Erhalt ihrer Gotteshäuser freuen. Nutznießerinnen sind folgende Pfarrkirchen: St. Georg in Schamhaupten (40.000 Euro für die Außenrenovierung), St. Martin in Kösching-Kasing (30.000 Euro für die Renovierung des Innenraums), St. Johannes Baptist in Pfahldorf, einem Gemeindeteil des Marktes Kipfenberg (rund 14.000 Euro für Fundamentarbeiten) und St. Ulrich in Beilngries-Kevenhüll (12.400 Euro für die Innenrestaurierung). Mit rund 21.000 Euro fördert der Bezirk die Filialkirche St. Quirinus in Wolkertshofen (Markt Nassenfels), die ein neues Dach und eine neue Fassade erhält. Mit 6.000 Euro beteiligt sich der Bezirk an der Sanierung des katholischen Pfarrhauses in Dollnstein. Der Rest der Fördersumme geht an Privatleute, die ihre denkmalgeschützte Immobilie instand halten oder sanieren möchten. Die Palette reicht von Stadthäusern und ehemals bäuerlichen Anwesen bis hin zu den im Landkreis typischen Jurahäusern. So fördert der Bezirk beispielsweise die Generalsanierung eines Jurahaus-Ensembles in Eichstätt-Rebdorf mit insgesamt 53.000 Euro.

Landkreis Rosenheim

Rund 213.000 Euro stellt der Bezirk Oberbayern für die Denkmalpflege im Landkreis Rosenheim zur Verfügung. Einen Zuschuss vom Bezirk gibt es unter anderem für zwei Gotteshäuser. Die Pfarrkirche St. Margaretha in Frasdorf erhält 21.000 Euro für die Sanierung des Kirchturms. 4.000 Euro fließen nach Babensham-Schönberg, wo die Filialkirche St. Jakob d. Ältere vom Hausschwamm befreit werden muss. Auch zwei Kapellen werden mit Unterstützung durch den Bezirk erhalten: zum einen die in Privatbesitz befindliche Schlosskapelle von Schloss Hohenaschau, die ein neues Dach bekommt (12.000 Euro), und zum anderen die Ölbergkapelle St. Rupert in Sachrang, einem Gemeindeteil von Aschau i. Chiemgau (3.600 Euro). An der für die bayerisch-tirolerische Ölbergwallfahrt berühmten Kapelle müssen das Holzschindeldach und die geschnitzte Ölberggruppe erneuert werden. Zudem soll ein Konzept für die künftige Innenausstattung der Kapelle erstellt werden. Auch viele profane Denkmäler fördert der Bezirk. So erhält die Stadt Kolbermoor 5.000 Euro für die Sanierung ihrer Bronze-Statue von König Ludwig II. Das Denkmal in Originalgröße fiel 2019 einem Sturm zum Opfer. Die restlichen Mittel teilen sich private Eigentümerinnen und Eigentümer von zumeist bäuerlichen Anwesen, die heute zu Wohnzwecken genutzt werden.

Landkreis Traunstein

In den Landkreis Traunstein fließen 199.000 Euro. Der Bezirk Oberbayern fördert hier zahlreiche Kirchen, darunter drei mit dem Höchstsatz von 50.000 Euro: in Ruhpolding die Pfarrkirche St. Georg, die ein neues Holzschindeldach erhält; in Siegsdorf die Pfarrkirche Mariä Unbefleckte Empfängnis (Sanierung Kirchturm und Dach) und in Taching (Ortsteil Burg) die Filialkirche Mariä Himmelfahrt, deren Stützmauer erneuert werden muss. Die Stadt Tittmoning erhält Zuschüsse für zwei Vorhaben: 9.000 Euro für die Sanierung der Grabstätte Burgschwaiger im Städtischen Friedhof Tittmoning sowie 4.500 Euro für die Schlosskapelle St. Michael in der Burg Tittmoning. An der Kapelle wird der Turmaufsatz samt Zifferblatt restauriert. Auch viele Privatleute erhalten für ihre denkmalgeschützte Immobilie eine Förderung vom Bezirk. Das sind im Landkreis vor allem ehemalige Bauernhäuser wie der „Oberebner“ in Ruhpolding (3.000 Euro für die Erneuerung von Fassade, Fenster und Balkon), das Rauchhaus in Seeon-Seebruck (1.000 Euro für ein neues Dach), der Albererhof in Übersee (4.000 Euro für die Generalsanierung) und der Schneiderhof in Palling, an den 5.000 Euro für die Voruntersuchung zur Sanierung gehen. Ein Zuschuss von 16.000 Euro ist für ein 1920 erbautes Landhaus in Bergen bestimmt. An dem mutmaßlich von Henry van de Velde mitgestalteten Haus müssen Fenster und Türen erneuert werden.

Der Bezirk Oberbayern fördert den Erhalt von Bau- und Bodendenkmälern sowie von Einzelobjekten, die wegen ihrer künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen
oder volkskundlichen Bedeutung von allgemeinem Interesse sind. Dafür gibt er in diesem Jahr – zusammen mit bereits im Frühjahr vergebenen Mitteln – mehr als drei Millionen Euro aus. Mit der Förderung sollen die höheren Kosten, die bei der Renovierung oder Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude entstehen, kompensiert werden. Der Bezirk übernimmt zehn bis zwanzig Prozent dieser Mehrkosten, jedoch nur bis zu einer Höhe von 50.000 Euro.

Auskunft über die Förderung in den anderen Landkreisen erhalten Sie im Bereich Kommunikation des Bezirks Oberbayern.



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