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Kulturpreis 2020 an Schwarzmann und "Die Fadenspieler"

München, den Datum: 02.12.2019
Kultur

Bezirkstag entscheidet einstimmig - Verleihung im Herbst

Einstimmig hat der Bezirkstag von Oberbayern in seiner letzten Plenarsitzung über den Oberbayerischen Kulturpreis 2020 entschieden. Der Bezirk Oberbayern vergibt die Auszeichnung an die Musik-Kabarettistin Martina Schwarzmann und an das Neuburger Marionettentheater „Die Fadenspieler“.

Martina Schwarzmann wurde 1979 in Fürstenfeldbruck geboren und wuchs auf dem Bauernhof ihrer Eltern bei Maisach auf. Seit dem Jahr 2000 tritt die gelernte Köchin mit selbstgemachten Texten und Liedern auf – unter anderem etwa in München im Theater im Fraunhofer, beim Tollwood-Festival und beim Starnberger Kabarettherbst. Charmant und scharfzüngig, mit bayerischem Tiefsinn und im Dialekt karikiert sie Geschichten aus dem ländlichen Alltag – vom Besuch des Wertstoffhofs über Szenen in einem Wellnesshotel bis zur Erfahrung mit Laubbläsern. Unter dem Titel „vom Diezl bis zum ersten Straps“ gab sie 2000 ihre erste CD heraus. 2004 trat sie erstmals in der BR-Kabarett-Reihe „Ottis Schlachthof“ auf. Mit ihren Bühnenprogrammen „deafs a bissal mehra sei?“ (2006), „so schee kons Lebn sei“ (2008) und „wer Glück hat kommt“ (2011) wurde sie über Deutschland hinaus auch in Österreich, der Schweiz und Italien (Südtirol) bekannt. Es folgten ihre Programme „gscheid gfreid“ (2014) und „Genau richtig!“ (2017). Schwarzmann erhielt viele namhafte Kabarett- und Kleinkunstpreise, darunter 2013 den Salzburger Stier. Für den Bezirk Oberbayern ist sie keine Unbekannte, er hat sie 2002 mit dem Oberbayerischen Förderpreis für Nachwuchskünstler ausgezeichnet. Die Künstlerin lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof in Altomünster.

Seit fast 30 Jahren verzaubert das kleine Neuburger Marionettentheater „Die Fadenspieler“ vor allem Kinder mit seinen Aufführungen. Das Repertoire der meist selbst geschriebenen Stücke reicht von klassischen Märchen über zeitgenössische Kinderstücke bis hin zu historischen Stücken zur Stadtgeschichte von Neuburg an der Donau. Rund 25 Aufführungen bringt das zehnköpfige Ensemble – neun Frauen und ein Mann – jährlich auf die Bühne. Zum Einsatz kommen dabei nicht nur klassische Marionetten, sondern auch Stabfiguren und Schattenspiel. Gegründet wurde das Theater 1991 als Verein. Die ehrenamtlichen Mitglieder investieren für ihr Theater viel Freizeit – nicht nur in Proben und Spiel, sondern auch in die Herstellung der Puppen. Diese werden aufwändig von Hand angefertigt. Und es kommen immer neue dazu, denn das Ensemble entwickelt in der Regel jedes Jahr ein neues Stück. Edeltraud Schubert, Gründerin und Vorsitzende des Theatervereins schreibt dafür Märchen um und erfindet selbst Stücke. Im Herbst werden die Fadenspieler ihre neue Spielstätte in der Amalienschule beziehen. Bis dahin kann man die Gruppe, die 2013 den Kulturpreis der Stadt Neuburg erhielt, im Stadttheater erleben.

„Martina Schwarzmann und das Neuburger Marionettentheater stehen für die große Bandbreite des kulturellen Schaffens in Oberbayern. Sie machen Kleinkunst im besten Sinne des Wortes und bieten damit ausgezeichnete Unterhaltung für jede Generation. Ihr Wirken schöpft aus der Region und wirkt zugleich weit über deren Grenzen hinaus“, würdigt Bezirkstagspräsident Josef Mederer die Preisträger.

Mit dem Oberbayerischen Kulturpreis ehrt der Bezirk Oberbayern seit 1980 jährlich Persönlichkeiten, die sich um das kulturelle Leben in der Region verdient gemacht haben. Der mit jeweils 5.000 Euro dotierte Preis wird im Herbst 2020 in Kloster Seeon verliehen.


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