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Mehr Therapieangebote für traumatisierte Flüchtlinge

München, den Datum: 05.06.2019
Gesundheit

Sozialausschuss erhöht Förderung für Behandlungszentrum REFUGIO

Traumatisiert, psychiatrisch erkrankt, suizidal: Das Beratungs- und Behandlungszentrum REFUGIO unterstützt Flüchtlinge und Folteropfer mit den notwendigen therapeutischen Angeboten, damit diese ihre Gewalterfahrungen verarbeiten können. Der Sozialausschuss des oberbayerischen Bezirkstags hat jetzt die Förderung des Zentrums in München auf 145.000 Euro erhöht.

REFUGIO berät Menschen aus mehr als 40 Herkunftsländern in deren Muttersprache oder einer gut verstandenen Zweitsprache. Der Dienst ist seit langem überlastet: Teilweise warten die Klienten und Klientinnen bis zu ein Jahr auf einen Therapieplatz. Neben festangestellten Sozialarbeitern und Psychotherapeuten sind für REFUGIO Ärzte, Therapeuten und Dolmetscher auf Honorarbasis tätig. Hauptförderer sind die Landeshauptstadt München, der Asyl- und Migrationsfonds der EU, ein eigener Förderverein sowie der Bezirk Oberbayern.

Mit seinem Förderbetrag darf der Bezirk Oberbayern aus rechtlichen Gründen nur die Beratung von Menschen finanzieren, die bereits als Flüchtlinge anerkannt sind. Besonders außerhalb München gibt es für diesen Personenkreis kaum Beratungsstellen und Therapieplätze. „Das ländliche Oberbayern ist deutlich unterversorgt“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Es ist deshalb dringend geboten, dass sich mehr betroffene Menschen aus dem ländlichen Oberbayern an REFUGIO wenden und ein passendes Therapieangebot erhalten können.“

Das Beratungszentrum hatte beim Bezirk Oberbayern eine zusätzliche Förderung in Höhe von 35.000 Euro für 2019 beantragt, die der Sozialausschuss bewilligte. Damit steigt die Förderung insgesamt auf 145.000 Euro. REFUGIO soll von den zusätzlichen Mitteln unter anderem eine arabischsprachige Verwaltungskraft finanzieren. Ziel ist, therapeutische Fachkräfte für ihre eigentlichen Aufgaben zu entlasten.