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Blick in die Zukunft - März

Eine von unten fotografierte große Bronzefigur schaut in den blau-weißen Himmel.
Der Christophorus von Josef Henselmann an seinem Standort vor der Verwaltung des Bezirks Oberbayern in der Münchner Prinzregentenstraße (© Peter Bechmann)

Quo vadis? – „Wohin gehst du?“, scheint der heilige Christophorus zu fragen, der vor dem Eingang des Bezirks Oberbayern in der Münchner Prinzregentenstraße sinnierend in die Wolken schaut. Längst ist die überdimensionale Bronzefigur so etwas wie ein Markenzeichen für die Bezirksverwaltung. Seit 1971 steht sie vor dem Haus, von Josef Henselmann gefertigt für die D.A.S. Versicherung, die damals hier noch ihren Sitz hatte. Der Schutzheilige der Reisenden bot sich als Symbolfigur für die Versicherung an – und macht sich heute als Nothelfer und Beschützer ebenso gut vor dem Bezirk Oberbayern mit seinen sozialen Aufgaben.

Quo vadis? Diese Frage stellt sich auch der Bezirk. Denn die Herausforderungen der Zeit verlangen nach Antworten. Auf die Suche danach macht er sich mit seinem ambitionierten Programm „Bezirk 2030+“ – einer Zukunftsstrategie, die den „sich stetig ändernden Erwartungen der Menschen in Oberbayern gerecht werden“ soll, wie es im Strategiepapier heißt. Hierfür möchte sich der Bezirk als „leistungsfähige, kompetente und moderne Behörde aufstellen“. Tatsächlich sind die Pläne weitreichend. Eine der größten Aufgaben dürfte dabei die Digitalisierung sein. Künftig sollen die Leistungen des Bezirks – sofern sinnvoll und machbar – den Bürgerinnen und Bürgern weitestgehend digital zur Verfügung stehen. Konkret bedeutet das, dass nicht nur Online-Anträge möglich sind, sondern dass man den Bearbeitungsstand des Antrags auch überall und jederzeit online abrufen kann. Durch die elektronische Erfassung würde sich auch die Bearbeitungszeit verkürzen, so dass Leistungen schneller ausbezahlt werden könnten. Voraussetzung ist allerdings die vollständige Digitalisierung der Akten: eine Mammutaufgabe für eine Behörde von der Größenordnung des Bezirks Oberbayern mit einem Haushalt von über zwei Milliarden Euro und rund 70.000 Hilfeberechtigten.

Um die Kundenfreundlichkeit zu verbessern, setzt der Bezirk außerdem auf eine Servicehotline, bei der man sich schnell und individuell über die Leistungen des Bezirks und die richtigen Ansprechpersonen informieren können soll – wichtig als Wegweiser im Antrags-„Dschungel“. Und nicht zuletzt baut der Bezirk gerade ein System von „Vor-Ort-Beratungen“ in ganz Oberbayern auf, wo man sich wohnortnah zu Eingliederungshilfe und Pflegeleistungen beraten lassen kann. Das ist aber bei weitem noch nicht alles. Um seinem Anspruch als Vorreiter für Inklusion gerecht zu werden, fördert der Bezirk Oberbayern inklusive Arbeitsplätze. Darüber hinaus sollen alle bezirkseigenen Gebäude möglichst barrierefrei gebaut und ausgestattet sein. Und auch das Thema Klimaschutz spielt eine entscheidende Rolle: Als eines der größten Vorhaben der kommenden Jahre strebt der Bezirk an, bis zum Jahr 2030 CO2-neutral zu sein. Der Blick geht jedoch nicht nur nach außen, sondern auch nach innen. Denn auch die über 1.600 Mitarbeitenden sollen von dem Zukunftskonzept profitieren. Flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice, Kinderbetreuung, Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie individuelle Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sollen dafür sorgen, dass der Bezirk als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird.

Der Bezirk Oberbayern möchte gut gerüstet sein, um auch in Zukunft „soziale und kulturelle Heimat zu gestalten“ – so jedenfalls sein Anspruch. Wie ihm dieser Weg gelingt, hängt von vielen Faktoren ab. Wohin die Reise aber gehen soll, hat er auf jeden Fall schon einmal festgelegt.