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Maria Huber aus Neumarkt St. Veit mit der Bezirksmedaille geehrt

München, den Datum: 22.11.2016
Bezirksmedaille

Herausragendes für die Allgemeinheit geleistet

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille. Bei der Verleihung der Auszeichnungen in der Bezirksverwaltung in München führte Bezirkstagspräsident Josef Mederer aus, dass die zu Ehrenden ein großes Vermögen haben: „Sie haben Talente, Sie vermögen etwas, Sie bewegen etwas, Sie können etwas – diese Gaben werden Sie so leicht nicht verlieren und diese Gaben sind ein unschätzbarer Reichtum!“

In seiner Rede betonte Mederer, dass das ehrenamtliche Engagement eine tragende Säule der Gesellschaft sei. Er verwies darauf, dass der demografische Wandel, aber auch die Globalisierung der Gesellschaft diese vor neue Herausforderungen stellen, die sich ohne die aktive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger nicht bewältigen lassen. Deshalb sei es wichtig, auch für ehrenamtliches Engagement zu werben.
Mederer wandte sich direkt an die Geehrten: „Viele von Ihnen haben Ihr ehrenamtliches Engagement bisher im Verborgenen getan, weil es für Sie normal ist, zu helfen, für andere da zu sein, sich zu engagieren. Auch denen, die sich nicht gerne selbst auf einen Sockel stellen lassen, möchte ich dies heute zumuten, um als Vorbilder ein leuchtendes Beispiel für andere sein zu können: In unserer mediengesättigten Welt sind es Vorbilder, die wir brauchen, die zum Nachahmen, die zum Mitmachen anregen. Wir brauchen Sie also nicht nur mit Ihren Aktivitäten, sondern auch als Vorbilder!“

Eines dieser Vorbilder ist Maria Huber aus Neumarkt St. Veit.

Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:

„Das Wissen der Menschheit verdoppelt sich in immer kürzerer Zeit. Gleichzeitig verführt die ständige Verfügbarkeit von Informationen über elektronische Medien mehr und mehr dazu, dass man sich nicht merken muss, was sowieso abrufbar erscheint. Als Folge dessen leben wir in einer Zeit, die geprägt ist vom Vergessen: Wir als Bezirk Oberbayern sehen dies zum Beispiel bei unserem Engagement für den Erhalt der Industriekultur: Häufig sind von Industriebetrieben aus dem 19. Jahrhundert und den damaligen Arbeitsbedingungen mehr und bessere Aufzeichnungen erhalten als von einem Betrieb, der bis vor wenigen Jahren produzierte: Damals war auf das Festhalten von Abläufen, auf Biografien und Konservieren von Aufzeichnungen wesentlich mehr Wert gelegt worden.

Vor diesem Hintergrund freut es mich besonders, dass wir heute eine Frau ehren können, die sich mit sehr viel Hingabe gegen das Vergessen stemmt: Maria Huber aus Neumarkt St. Veit. Das Vergessen ist der Begleiter des Lernens und damit sind wir thematisch in der Schule angelangt, dem Wirkungsbereich von Maria Huber. Ende der 60er Jahre führte die Schulreform zu einem Bruch bei den Dorfschulen: alte Möbel, Lehr- und Lernmaterialien wurden durch moderne ersetzt. Seitdem erneuerte man immer wieder Mobiliar und Unterrichtsmaterialien vielerorts landete alles, was nicht als modern genug galt, auf dem Sperrmüll. Nur eine Hand voll Lehrer, unter ihnen Frau Huber, retteten alte Dinge vor diesem Schicksal und von mehr als zwei Jahrzehnten stellte sie zusammen mit anderen die vielbeachtete Ausstellung „Griffelschachtel und Tatzensteckerl“ im Herzoglichen Kasten zusammen. Es folgte ein zäher Kampf um Räumlichkeiten für ein eigenes Schulmuseum. Im Jahr 2005 konnte dieses dann endlich im sanierten Schloss Adlstein eröffnet werden.

Als Museumsleiterin hatte sich Maria Huber etabliert, die auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten die Türen für Besuchergruppen wie Schulklassen, Vereine oder Studierende öffnete. Hinzu kamen ihre Ideen für Themenausstellungen wie „Schule in Krieg- und Nachkriegszeiten“, „Rückblick durch Poesiealben“, „Kinderspielzeuge“, „Erstkommunion vor 100 Jahren“, die „Neumarkter Stadtpfeifer“ oder die „Geschichte der Armen Schulschwestern“.
 
Das besondere Verdienst von Maria Huber ist ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement: Ungezählt sind die Stunden, die sie zum Wohle des Schulmuseums aufgebracht hat: Regelmäßig bietet sie Führungen für Besuchergruppen, Einzelpersonen und Schulklassen an, betreut die Besucher während der regelmäßigen Öffnungszeiten des Schulmuseums und organisiert Veranstaltungen im Schulmuseum wie beispielsweise Singstunden oder das Lernen der altdeutschen Schrift. Daneben findet sie Zeit, wechselnde Ausstellungen zu verschiedenen Themenbereichen zusammen zu stellen, auch im Rahmen der Rottaler Museumsstraße. Schließlich ist sie bei vielen überörtlichen Veranstaltungen im Bereich Kultur/Museen anzutreffen.
 
Machen Sie weiter so und stecken Sie möglichst viele Menschen an, sich ebenfalls mit einer solchen Begeisterung ehrenamtlich zu engagieren! Sie sind für uns ein Vorbild! Mit unserer Bezirksmedaille sagen wir heute „Vielen herzlichen Dank“ für Ihr vorbildliches Engagement!“

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