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Herausragendes für die Allgemeinheit geleistet

München, den Datum: 04.11.2015
Bezirksmedaille

Johann Reich aus Bergen im Landkreis Traunstein im Kloster Seeon mit der Bezirksmedaille geehrt

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.  Zu den Geehrten zählt Johann Reich aus Bergen im Landkreis Traunstein.

Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:


Anrede

heute wird der Chiemgau vor allem als beliebte Ausflugs- und Urlaubsregion wahrgenommen: Der Chiemsee mit seinen Inseln, die reizvollen Orte und die herrliche Landschaft ziehen jedes Jahr viele Gäste aus aller Welt an.

Dabei war der Chiemgau jahrhundertelang bekannt für sein Handwerk und gehört zu den ältesten Industriegebieten Europas. Bereits 1562 wurde das Eisenhüttenwerk in Bergen gegründet. Es zählte Mitte des 19. Jahrhundert zu den wichtigsten Eisenherstellern in Bayern. Nach einem verheerenden Brand und dem darauffolgenden Wiederaufbau 1824 unter König Max I. Josef bekam sie den Namen “Maxhütte”. Allerdings wurde 1881 der Erzabbau eingestellt und wenig später auch die Hochofenproduktion. Die Maxhütte wandelte sich vom Eisenproduzenten zum Gießereibetrieb und Maschinenbauwerk. Während der der Weltwirtschaftskrise bekam das Werk große Schwierigkeiten, es wurde schließlich im Jahre 1932 geschlossen.

Vielleicht fragen Sie sich nun: Warum erzähle ich das alles?

Es ist das Verdienst unseres nächsten Preisträgers, daß dieses wichtige Industriedenkmal nicht in Vergessenheit geraten ist.

Herrn Johann Reich gründete 1999 den „Förderverein Maxhütte Bergen“ und ist seitdem 1. Vorsitzender. Dem Engagement des Vereins ist es zu verdanken, dass bereits drei Jahre später in den denkmalgeschützten Räumen das „Industriemuseum“ eröffnet wurde. Auf 800 Quadratmetern hat der Verein ein Museum aufgebaut. Dort wird anschaulich die Zeit des Hüttenwerks und der Eisengießerei erklärt. Man kann sehen, wie das Eisen gewonnen und verarbeitet wurde. Aber auch, wie die Menschen hier gelebt und gearbeitet haben. Die „Maxhütte“ stellt in ihrer Gesamtheit ein Industriedenkmal ersten Ranges dar. Im Tal der „Weißache“ stehen heute noch die alten Werksgebäude und Arbeiterwohnhäuser als imposante Baudenkmäler.

Auch heute noch gibt es in so manchem Chiemgauer Haushalt ein Stück aus der „Maxhütte“. Denn hergestellt wurden unter anderem Balkongeländer, Zahnräder, Heiligenfiguren, Grabkreuze und Granaten.

Lieber Herr Reich – mit Ihrem hartnäckigen Engagement ist es Ihnen gelungen, die historischen Industrieanlagen zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir alle können uns vorstellen, wie viel Energie und Kraft dafür notwendig waren.

Ich darf Sie dafür nun mit der Bezirksmedaille auszeichnen.

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