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Zeitzeugen der Geschichte

München, den Datum: 13.11.2018
Heimat

Bezirk Oberbayern vergibt 1,5 Millionen Euro für Denkmalpflege

Rund 1,5 Millionen Euro hat der Kulturausschuss im oberbayerischen Bezirkstag in seiner letzten Sitzung für die Denkmalpflege bewilligt. Davon fließt der größte Anteil mit über 253.000 Euro in den Landkreis Eichstätt. Auf Platz zwei kommt der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen (rund 236.000 Euro), gefolgt vom Landkreis Landsberg am Lech (rund 156.000 Euro). Zusammen mit bereits im Frühjahr gewährten Zuschüssen gibt der Bezirk Oberbayern in diesem Jahr rund 2,3 Millionen Euro für die Denkmalpflege aus.

Eichstätt

Der größte Anteil der zweiten Vergaberunde geht mit rund 253.000 Euro an den Landkreis Eichstätt. Gleich drei Mal vergibt der Bezirk Oberbayern hier für Sanierungen die höchstmögliche Fördersumme von 50.000 Euro. Nutznießer sind die Filialkirche St. Stephan in Großmehring-Pettling, das ehemalige fürstbischöfliche Forstamt in Beilngries sowie ein Jurahaus in Eichstätt. Mit Mitteln des Bezirks sollen in der Kreisstadt auch das ehemalige Vize-Domamt (rund 44.000 Euro) sowie das Chorvikarierhaus (rund 19.000 Euro) instandgesetzt werden. Auch weitere Gotteshäuser im Landkreis profitieren von den Fördermitteln. So wird im Pfarrdorf Bettbrunn (Markt Kösching) der Kirchturm der Wallfahrtskirche St. Salvator erneuert, in Adelschlag die Filialkirche St. Andreas statisch saniert – und in Titting erhält die Pfarrkirche St. Michael eine Rundumerneuerung. Zu jedem der drei Vorhaben gibt der Bezirk Oberbayern 10.000 Euro dazu.

Neuburg Schrobenhausen

Den zweiten Platz belegt mit rund 236.000 Euro der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Ein Zuschuss von 50.000 Euro – die maximale Fördersumme – geht an zwei Vorhaben: die Klosterwirtschaft Karlshuld, die saniert und umgebaut wird, und an die Pfarrkirche Heilig Geist in Neuburg an der Donau für die Sanierung von Dachstuhl und Fassade. Auch an vielen anderen Orten im Landkreis werden Kirchen mit Geld vom Bezirk Oberbayern saniert: in Maria Beinberg die Wallfahrtskirche Mariä Geburt (4.000 Euro), in Ehekirchen-Walda die Pfarrkirche Maria Immaculata (15.500 Euro), in Aresing die Pfarrkirche St. Martin (rund 25.000 Euro) und in Ehekirchen-Seiboldsdorf die Pfarrkirche St. Peter und Paul (rund 34.000 Euro). Im Markt Burgheim erhalten gleich drei Pfarrkirchen einen Zuschuss, nämlich St. Georg im Ortsteil Leidling (31.000 Euro), St. Johann Baptist in Illdorf (rund 7.200 Euro) und Mariä Himmelfahrt in Straß (rund 4.000 Euro).

Landsberg am Lech

Mit rund 156.000 Euro fördert der Bezirk Oberbayern die Denkmalpflege im Landkreis Landsberg am Lech. Davon profitieren zahlreiche Gotteshäuser, die ein neues Dach oder eine neue Fassade brauchen oder im Inneren erneuert werden müssen – so die Filialkirchen St. Pankratius in Penzing (31.000 Euro), St. Ulrich in Holzhausen (7.000 Euro) und St. Wolfgang in Thaining (5.000 Euro) sowie die Pfarrkirche St. Mauritius in Weil (20.000 Euro). Auch zwei Kapellen werden mit Geld vom Bezirk Oberbayern instandgesetzt: die Holzkapelle Maria Ach in Weil-Beuerbach (rund 21.000 Euro) und die Kapelle St. Magnus in Egling (7.000 Euro, Gesamtinstandsetzung). Als Kulturzentrum soll künftig die ehemalige Leonhardikapelle in Landsberg am Lech genutzt werden, hier beteiligt sich der Bezirk mit rund 19.000 Euro an der Renovierung von Stuck und Fresken. Auch für einige profane Baudenkmäler gibt es einen Zuschuss, darunter eine Villa in Dießen am Ammersee (21.000 Euro) und ein Wohnhaus in Landsberg am Lech (18.000 Euro).

Traunstein

In den Landkreis Traunstein fließen rund 142.000 Euro für den Erhalt von ganz unterschiedlichen Denkmälern. Mit rund 27.000 Euro beteiligt sich der Bezirk an der Instandsetzung einer Wassersäulenmaschine von Georg-Friedrich von Reichenbach. Sie ist das erste Ausstellungsstück für den in Traunstein geplanten Salinenpark. Nach Traunstein geht auch Geld für die Restaurierung des Mesnerhauses (4.000 Euro) sowie des Heimathauses mit dem dazugehörigen Brothausturm (5.000 Euro). In Schleching-Raiten fördert der Bezirk mit 11.500 Euro den Umbau der historischen Hammerschmiede, in der Wohnungen entstehen sollen. Und in Trostberg beteiligt er sich an der Restaurierung des Freskos "Maria Himmelfahrt" am Stadtmuseum, das von dem Trostberger Rokoko-Maler Franz Joseph Soll stammt (1.500 Euro). Vor allem aber dürfen sich im Landkreis zahlreiche private Besitzer über einen Zuschuss zur Sanierung ihrer denkmalgeschützten Immobilie freuen. Darunter sind viele bäuerliche Anwesen wie der Rabenbauernhof in Inzell (12.000 Euro), der Gastagerhof in Reit im Winkel (8.000 Euro), ein Vierseithof in Trostberg (2.000 Euro) sowie Bauernhäuser in Surberg (15.000 Euro) und Ruhpolding (5.000 Euro). Zuschüsse gibt es auch für den Erhalt von Kapellen wie beispielsweise die Mühlbauernkapelle in Ruhpolding (11.000 Euro) und die Friedhofskapelle in Tittmoning (5.000 Euro).

Ingolstadt

Für die Denkmalpflege in der kreisfreien Stadt Ingolstadt stellt der Bezirk Oberbayern 115.000 Euro zur Verfügung. Mit dem Geld werden hauptsächlich denkmalgeschützte Wohnhäuser erhalten. Die Bandbreite der einzelnen Vorhaben reicht von der Generalsanierung über die Erneuerung von Fassaden bis hin zur Restaurierung von Treppengeländern. Darüber hinaus erhält das Hochbauamt der Stadt Ingolstadt einen Zuschuss für neue Fenster am Katharinen-Gymnasium (rund 1.500 Euro). Auch die oft kostspieligen Voruntersuchungen zu geplanten Projekten fördert der Bezirk. So erhält beispielsweise die Ingolstädter Kommunalbauten GmbH fast 12.000 Euro für das Georgianum, das zu einer öffentlichen Begegnungsstätte umgebaut werden soll. Das von Herzog Georg dem Reichen im 15. Jahrhundert als Priesterseminar gegründete Collegium Georgianum soll unter anderem als Wirtshaus, für Ausstellungen und Veranstaltungen sowie als Bürgercampus der Universität genutzt werden.

Rosenheim

Im Landkreis Rosenheim fördert der Bezirk Oberbayern die Denkmalpflege mit rund 110.000 Euro. Davon gehen 28.000 Euro nach Neubeuern für den Umbau und die Sanierung der Pallauf-Villa. Auch bäuerlich geprägte Architektur profitiert von den Zuschüssen, so der Fischerhof in Bernau am Chiemsee (32.000 Euro) und der Holzmüllerhof in Amerang (9.000 Euro). Für die Voruntersuchung zur Sanierung eines ehemaligen Bauernhauses in Eggstätt gibt es 2.100 Euro. Die Benediktinerinnen der Abtei Frauenwörth auf der Insel Frauenchiemsee dürfen sich über 11.000 Euro für die Instandsetzung des Glockenturms über der Chorkapelle freuen. Der Bezirk Oberbayern hatte auch in den vergangenen Jahren immer wieder Bauvorhaben am Kloster gefördert. 14.000 Euro erhält die Stadtkirche Kolbermoor für die Sanierung des Pfarrhauses. Mit 13.000 Euro beteiligt sich der Bezirk an einem Vorhaben der Chiemsee-Schifffahrt KG, die einen neuen Kessel für die von ihr betriebene Chiemsee-Bahn anfertigen lässt. 

Garmisch-Partenkirchen

Zuschüsse in Höhe von insgesamt 88.000 Euro gehen an den Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Hier können sich vor allem private Besitzer über eine Finanzspritze für ihre denkmalgeschützte Immobilie freuen. So fördert der Bezirk in Schwaigen die Renovierung und den Umbau eines Bauernhofs, den der sonst für seinen Villenbau bekannte Emanuel von Seidl entworfen hat (19.000 Euro). Auch in Ohlstadt soll ein Bauernhof saniert werden, hier beteiligt sich der Bezirk an den Kosten der Voruntersuchung (rund 1.200 Euro). 10.000 Euro gibt es für eine ehemalige Mühle in Unterammergau. Neben Dacharbeiten wird hier vor allem ein Konzept für den Umbau in Wohnraum gefördert. Einen Zuschuss für neue Fenstern erhalten das Hotel Griesbräu in Murnau am Staffelsee (25.000 Euro) und die Besitzer eines Wohnhauses in Ettal-Graswang (rund 2.200 Euro). Geld vom Bezirk gibt es auch für den Erhalt zweier Kirchen im Landkreis: für die Filialkirchen St. Andreas in Farchant (4.200 Euro) und St. Anna im hochgelegenen Kirchdorf Wamberg (Markt Garmisch-Partenkirchen, 25.000 Euro). Beide Gotteshäuser werden im Inneren restauriert. Ein neues Schindeldach bekommt die Ettaler Kapelle und dafür einen Zuschuss von 1.800 Euro.

Der Bezirk Oberbayern bezuschusst Maßnahmen an Bau- und Bodendenkmälern sowie an Einzelobjekten, die wegen ihrer künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung von allgemeinem Interesse sind. Mit der Förderung sollen die höheren Kosten, die bei der Renovierung oder Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude entstehen, kompensiert werden. Der Bezirk übernimmt bis zu zwanzig Prozent dieser Mehrkosten, jedoch nur bis zu einer Höhe von 50.000 Euro. Die Förderung der Denkmalpflege gehört zu den Aufgaben der Fachberatung Heimatpflege des Bezirks Oberbayern, die ihren Sitz im Kloster Benediktbeuern hat.

Auskunft über die Förderungen in den einzelnen Landkreisen erhalten Sie in der Pressestelle des Bezirks Oberbayern.