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Man nennt sie auch "Frau Wasserturm"

München, den Datum: 19.09.2018
Auszeichnungen des Bezirks

Karin-Renate Oschmann aus Dachau mit der Bezirksmedaille geehrt

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.
Gruppenfoto mit Urkunde und Medaille
Foto: Wolfgang Englmaier © Pressestelle Bezirk Oberbayern

"Mehr als ein Drittel der Menschen ab 14 Jahren engagiert sich in Bayern für das Ehrenamt." Mit dieser beeeindruckenden Zahl wies der Bezirkstagspräsident Josef Mederer zu Beginn seiner Rede auf den hohen Stellenwert des Ehrenamtes in der Gesellschaft hin. Ob in der unmittelbaren Nachbarschaft oder in der Gemeinde, ob im Verein oder in der Kirche, ob in vielfältigen privaten Initiativen, in Stiftungen, Selbsthilfegruppen oder in den großen Wohlfahrtsverbänden und Rettungsdiensten, das Spektrum des Ehrenamtes ist riesig. 

"Menschlichkeit, Zuwendung, Empathie, Zeit, ein offenes Ohr für andere – das sind alles Dinge, die wir nicht staatlich verordnen können. Es sind aber Werte, die Sie mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement leben und vorleben." So beschrieb Josef Mederer den Kern des Ehrenamtes und bezeichnete die Ausgezeichneten als "Vorbilder, die ein wichtiger Teil des Fundamentes unserer Gesellschaft und unserer Demokratie" seien. Und dies ist für den Bezirk Oberbayern auch Ansporn, um die Vorbildlichkeit Ihres Handelns mit der Verleihung der Bezirksmedaille nicht nur zu würdigen, sondern vor allem, sie auch publik zu machen. Mit dem Wunsch "Geben Sie Ihr Feuer der Begeisterung weiter!" dankte er den Geehrten für ihren Einsatz. 

Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:


Unser nächstes Vorbild hat einen Spitznamen, der auf den ersten Blick wenig schmeichelhaft klingen mag, in dem sich aber viel Achtung und Ehre verbinden: Frau Karin-Renate Oschmann aus Dachau wird oft als „Frau Wasserturm“ bezeichnet. Damit wird ihr erfolgreicher Einsatz für den Wasserturm als Kulturzentrum honoriert und anerkannt.
Was für eine zupackende, charmante Art dafür notwendig ist, und welch diplomatisches Geschick, Feingefühl und Begeisterungsfähigkeit dabei notwendig ist, zeigen ein paar Daten: Im Dezember 1997 kam Frau Oschmann nach Dachau. Ein halbes Jahr später gab es am 14.Juli 1998 ein informelles Treffen engagierter Bürgerinnen und Bürger, um über die Zukunft des Dachauer Wasserturms zu diskutieren. Da sich das Gebäude im Besitz der Dachauer Stadtwerke befindet, war bei der Planung mit gewissen Schwierigkeiten zu rechnen. „Schwierigkeiten sind Herausforderungen“ könnte man meinen, wenn man sieht, dass bereits zwei Monate nach diesem Treffen, am 24. September 1998, die offizielle Gründungsversammlung mit 10 Mitgliedern für den „Förderverein Dachauer Wasserturm e. V.“ stattfand. Frau Oschmann ist seitdem die erste Vorsitzende. Alle Entscheidungen wurden dann im Einvernehmen mit dem fünfköpfigen Vorstand getroffen. Mit Humor und Gelassenheit schaffte sie es stets, gelegentliche Meinungsverschiedenheiten diplomatisch zu lösen.
Seitdem hat die überzeugende Art von Frau Oschmann nachhaltigen Anteil an dem Erfolg der Kultureinrichtung. Dieser kann sich sehen lassen: Der Kulturbetrieb kommt ohne jegliche Zuschüsse von der Stadt Dachau aus und beinhaltet unter anderem Ausstellungen, Konzerte und Feste. Die finanziellen Kosten, die durch Strom- und Wasserverbrauch entstehen, müssen zum Teil von den einzelnen Veranstaltern übernommen werden. Das "Minus" in der Kasse wird durch die Kunstauktionen, die im zweijährigen Rhythmus stattfinden, ausgeglichen.
Bunt ist die Kultur des Dachauer Wasserturms. So ist er auch als Veranstaltungsort bei dem Festival „Jazz in allen Gassen“ mit dabei und Frau Oschmann organisiert zusammen mit ihrem Team inzwischen zum 12. Mal die „Dachauer langen Nacht der offenen Türen" (19-24 Uhr) mit etwa 30 Veranstaltungsorten, wie Galerien, Museen und Ateliers.
In den ersten sechs Jahren hatte Frau Oschmann selbst einen Programmzettel hergestellt und verteilt mit dem Titel "Was ist los im Wasserturm?".

Auf diese Frage "Was ist los im Wasserturm?" kann man heute antworten: „Ganz schön viel – Dank Ihrem ehrenamtlichen Engagement, Frau Oschmann!“

Danke dafür!

Als äußeres Zeichen der Anerkennung ehren wir Sie mit der Bezirksmedaille und sagen heute „Vielen herzlichen Dank“ für Ihr vorbildliches Engagement!

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