Johann Störle aus München geehrt
München, den Datum: 23.09.2021Herausragendes für die Allgemeinheit geleistet
Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.
„Wir als Bezirk Oberbayern wollen ein Zeichen in der Gesellschaft dafür setzen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jeder einzelnen Person ist“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaille im Sitzungssaal des oberbayerischen Bezirkstags in München. Mederer bezeichnete ehrenamtlich tätige Menschen als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft und nannte das Engagement der ausgezeichneten Personen „ein Geschenk für unser Land“. Er zitierte die Lebensweisheit, dass man entweder von einer besseren Welt träumen könne oder aufwachen und anpacken, um etwas zu bewegen und zu verändern. Mederer führte aus, dass die Menschen, die der Bezirk mit der Bezirksmedaille ehrt, zu denen gehören, die aufgewacht sind und anpacken. „Das ist vorbildlich. Dafür wollen wir Sie als Vorbilder ehren“.
In diesem Jahr zeichnet der Bezirk Oberbayern ungewöhnlich viele Vorbilder aus. Hintergrund ist, dass im vergangenen Jahr der Bezirk Oberbayern wegen der Coronapandemie auf Medaillenverleihungen weitgehend verzichtet hatte. Nun werden in diesem Jahr Personen für die Jahre 2020 und 2021 geehrt.
Zu den Geehrten zählt Johann Störle aus München.
Bezirkstagspräsident Josef Mederer sagte in seiner Laudatio:
Johann Störle hat mehr als vier Jahrzehnte lang seine Zeit der Allgemeinheit geschenkt. Wenn man dieses Engagement nur in ein einziges Wort zusammenfassen möchte, trifft es das lateinische „Caritas“ – also übersetzt das „uneigennützige Wohlwollen“, die „tätige Nächstenliebe und die Wohltätigkeit“. Dieses eine lateinische Wort fasst das ehrenamtliche Engagement von Johann Störle gut zusammen.
Sucht man nach ersten ehrenamtlichen Aktivitäten Störles, muss man mehr als ein halbes Jahrhundert in die Vergangenheit schauen: 1966 trat er in den St. Vinzentiusverein Konferenz Mariahilf München-Au ein und ein Jahr später begann er seine ehrenamtliche Tätigkeit im Pfarrausschuss bzw. im Pfarrgemeinderat seiner Heimatpfarrei Mariahilf, bei dem er zeitweise den Vorsitz innehatte.
Er arbeitete in der Kirchenverwaltung mit, fand seine Berufung aber mehr im St. Vinzentiusvereins Mariahilf, in dem er 1971 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Dieses Amt hat Herr Störle mehr als 45 Jahre bis 2017 ausgefüllt.
Die Aufgaben der Vinzenzkonferenz Mariahilf haben sich in diesen 45 Jahren tiefgreifend verändert. Einen großen Einschnitt bedeutete der Weggang der Ordensschwestern, die früher in den Einrichtungen tätig waren. Insgesamt haben sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für caritatives Wirken verändert. Die Finanzierung der ambulanten Krankenpflege hat sich ebenso weiterentwickelt wie die Förderung eines Horts durch die öffentliche Hand.
Dies sind nur einige Beispiele für den Wandel innerhalb eines fast halben Jahrhunderts.
Die großen Veränderungen hat Johann Störle nicht nur ehrenamtlich begleitet, sondern aktiv mitgestaltet. Herr Störle war intensiv bei der Errichtung der Caritas-Sozialstation Au-Haidhausen beteiligt und war in der Anfangsphase ehrenamtlich als deren Geschäftsführer tätig. Mit dem Beitritt der Vinzenzkonferenz zum Verein Caritas-Sozialstation Au-Haidhausen war die Einbindung der ambulanten Krankenpflege in die Caritas-Sozialstation verbunden.
Auch bei der Kinderbetreuung gab es immer wieder Veränderungen: Mehr als ein Jahrhundert lang war der Vinzenz-Hort eine wichtige caritative Aufgabe. Geänderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen ermöglichten es, andere Schwerpunkte zu setzen und die Kinderbetreuung abzugeben.
Aufgrund des Wegfalls der bisherigen Trägerschaften für die Ambulante Krankenpflegestation und den Vinzenzhort war 2002 eine grundlegende Anpassung der Satzung mit einer teilweisen Ausgestaltung als Förderverein notwendig.
Ein Schwerpunkt der Arbeit ist nunmehr die Durchführung des Seniorentreffs der Pfarrei Mariahilf. Weiter fördert der Verein eine Reihe von Organisationen und Einrichtungen im Bereich der Alten- und Jugendhilfe und unterstützt hilfsbedürftige Personen.
Während der jahrzehntelangen Amtszeit von Herrn Störle konnte er zahlreiche Jubiläen des Vereins, der Einrichtungen und der Schwestern ausrichten. Bei der Neuwahl des Vorstands im Jahr 2017 stellte Herr Störle sich nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung. Er übernahm aber das Amt des Kassiers und blieb damit im Vorstand des Vereins.
Alle seine ehrenamtlichen Tätigkeiten, Vereinsgründungen, seine unermüdliche Gremienarbeit und die jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit im Stiftungswesen zu nennen, würde diese Laudatio sprengen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle einfach auf den eingangs erwähnten lateinischen Begriff „Caritas“ verweisen.
Sehr geehrter Herr Störle, Ihr ehrenamtliches Engagement verdient höchsten Respekt und allergrößte Hochachtung! Ihr Wirken wurde bereits mit der päpstlichen Auszeichnung „Ritter des Silvesterordens“ und der „Pater-Rupert-Mayer-Medaille“ der Caritas (München und Oberbayern) gewürdigt. Wir möchten Sie als Vorbild empfehlen und zeichnen Sie deshalb mit der Bezirksmedaille aus.
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Verleihung der Bezirksmedaille am 23.09.2021 im Plenarsaal des Bezirks Oberbayern in München.
Bezirkstagspräsident Josef Mederer (rechts) verleiht die Bezirksmedaille an Johann Störle.Foto: Wolfgang Englmaier
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