Holzkirchen mit ZAMMA neu verbunden
München, den Datum: 22.07.2024Veranstalter ziehen positive Bilanz für „ZAMMA – Das Festival in Oberbayern“ 2024
Rund 15.000 Besuchende, positive Rückmeldungen und viele bleibende Kooperationen sind das Resümee des fünftägigen inklusiven Festivals, das am 21. Juli in Holzkirchen zu Ende gegangen ist.
Mehr als 100 Vereine, Institutionen, Organisationen und örtliche Kulturschaffende haben sich am Programm beteiligt und gemeinsam über 54 verschiedene Veranstaltungen entwickelt: von Theater, Musik und bildender Kunst bis hin zu Sport, Sozial-, Gesellschafts- und Umweltthemen. Bespielt wurden rund 20 Orte, darunter einige erstmals „ausprobiert“ wie der Krankenhauspark oder der Bosch Campus. Mit seinem Grundgedanken, Veranstaltungen nicht einzukaufen, sondern diese hauptsächlich in Kooperationen vor Ort zu entwickeln, stand das ZAMMA-Festival ganz im Zeichen des kulturellen und sozialen Miteinanders.
ZAMMA verbindet und gibt ein neues Gefühl von Heimat
„Alle waren dabei – es war schön, die Verbundenheit und Begeisterung zu sehen. ZAMMA macht den abstrakten Begriff Inklusion lebendig und gibt ein neues Gefühl von Heimat“, zog Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger Bilanz. So brachte der in Holzkirchen für das Festival gedrehte Kurzfilm „Zammaferien“ als Darstellende nicht nur Profis und Laien, sondern auch alle Generationen zusammen. Gleiches gilt für das Theaterstück „Sommernachtstraum“, das im Krankenhauspark aufgeführt wurde. Jung und Alt mischten sich auch im Publikum des vielfältigen Musikprogramms auf den Bühnen am Marktplatz und am Herdergarten, das großen Anklang fand.
Verbindend war ebenso das Projekt „Hoki isst bunt“ in der Kreissparkasse, bei dem Holzkirchner Hobbyköchinnen und -köche aus verschiedenen Nationen typische Gerichte ihrer Heimat vorstellten. Zum Nachkochen wurde eigens ein Kochbuch produziert. Auch das Thema Tracht wurde bei ZAMMA über Oberbayern hinaus in den Blick genommen: Trachten aus aller Welt, die in Holzkirchen tatsächlich getragen werden, stellte der Trachtenfachberater des Bezirks Oberbayern, Alexander Wandinger, vor. Auch an anderen Stellen hat sich der Bezirk am Programm beteiligt und war beispielsweise am Abschlusstag mit Ständen der Sozialverwaltung und seiner Fachberatung für Fischerei vertreten.
Musik in Altenheime gebracht
Dass fast alle Veranstaltungen kostenlos waren, erleichterte den Zugang zum Festival ebenso wie das barrierefreie Programm auf der ZAMMA-Website und die Übersetzung einiger Programmpunkte in die Deutsche Gebärdensprache. Und zu denen, die nicht selbst zum Festival kommen konnten, wurde ein musikalisches Programm gebracht: zu den Menschen in den Altenheimen Landhaus an der Au und dem St. Anna-Haus der Caritas. Mit „Musik im Kopf“ in der Gemeindebücherei war ein Mitsingprogramm speziell für Menschen mit Demenz im Angebot.
Beeindruckt von dem großen Engagement in der etwa einjährigen Vorbereitungsphase und dem großen Besucheranklang während der ZAMMA-Woche zeigte sich auch der Festivalleiter des Bezirks, Matthias Riedel-Rüppel. „Das war wirklich einzigartig, wie die Menschen in Holzkirchen ‚ihr‘ Festival angenommen und zelebriert haben. Das hat mich in den fünf Tagen immer wieder sehr berührt.“
Was bleibt?
Dem Bezirk Oberbayern, der ZAMMA in diesem Jahr gemeinsam mit dem Markt Holzkirchen veranstaltet hat, ist es besonders wichtig, dass das Festival nachhaltige Impulse gibt. Immerhin fördert er das Programm aus Steuermitteln. Was konkret vor Ort bleibt, sind beispielsweise die neu entstandenen Kooperationen. Aber auch über die Fortführung einiger Formate wird nachgedacht: beispielsweise bei den sechs Chören, die das Mitsingkonzert „ZAMMA singa“ in der Kirche St. Josef gestaltet haben – darunter diverse Kirchenchöre und die Regens Wagner Kapellenspatzen. Auch der Film „Zammaferien“ soll eine Fortsetzung finden. Im öffentlichen Raum an ZAMMA erinnern werden die Blühinseln, der Kunstautomat an der KULTUR im Oberbräu und später dann auch das Mosaik, das in der Kunst- und Begegnungsstätte Anthojo entstanden ist.
Wie geht es weiter?
ZAMMA hat etwas mit unserem Ort gemacht“, sagte Christoph Schmid, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde. „Es hat den schlafenden kulturellen Riesen Holzkirchen geweckt und das enorme Potential, das wir bei uns haben, bewusst und sichtbar gemacht. Jetzt denken wir darüber nach, wie wir diesen ‚Spirit‘ weitertragen können.“ Er bleibe deshalb gerne mit dem Bezirk Oberbayern im Gespräch. Der Bezirk, der ZAMMA seit 1980 alle zwei Jahre in einer anderen oberbayerischen Kommune veranstaltet, kann ein solches Engagement der Kommunen über das Festival hinaus fördern, wenn sich die Gemeinde in gleicher Höhe finanziell beteiligt.
Impressionen von ZAMMA in Holzkirchen
Foto: Kerstin Schwabe