Vom Bauernhaus- zum Freilichtmuseum
München, den Datum: 20.12.2024Einrichtung des Bezirks Oberbayern in Amerang wird umbenannt
Eine Attraktion im Chiemgau bekommt einen neuen Namen. Nach dem Beschluss des Bezirkstags von Oberbayern heißt das Bauernhausmuseum Amerang künftig „Freilichtmuseum Amerang“. Die Begründung: Mit seiner professionellen Arbeit und dem inhaltlich breit aufgestellten Angebot entspreche die Einrichtung inzwischen in jeder Hinsicht dem Fachbegriff eines „Freilichtmuseums“.
„Die Umbenennung ist ein längst überfälliger Schritt, der der Bedeutung des Museums für die Region und seiner wissenschaftlichen Arbeit Rechnung trägt“, erklärt Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger die Entscheidung. Er verweist auf die wissenschaftliche Führung des Museums und auf die Eröffnung des neuen Ausstellungsgebäudes im April, die ein weiterer wichtiger Baustein bei der Professionalisierung sei.
Auch Claudia Richartz, die örtliche Museumsleiterin, nennt die Umbenennung „folgerichtig“: „Als Bauernhausmuseen werden in der Regel kleinregional ausgerichtete Museen mit einem am ursprünglichen Ort stehenden Bauernhaus oder einer Hofanlage definiert“, erklärt sie. „In Amerang haben wir heute ein Museumsareal mit mehreren hierher versetzten Gebäuden in einer Kulturlandschaft und darüber hinaus ein umfangreiches Museumsangebot mit einer großen Themenfülle – und damit eindeutig ein Freilichtmuseum.“
Die gewachsene Bedeutung des Museums zeigt sich auch darin, dass es seit vielen Jahren in verschiedenen Netzwerken für Freilichtmuseen aktiv ist, darunter in der Arbeitsgemeinschaft der süddeutschen Freilichtmuseen.
Namenswechsel nicht ungewöhnlich
Die ersten Pläne für das Museum entstanden bereits 1972 mit der Gründung des Vereins „Bauernhausmuseum Ostoberbayern e. V.“. Fünf Jahre später fand die Eröffnung statt. Der Bezirk Oberbayern übernahm die Einrichtung 1982 als „Bauernhausmuseum Amerang des Bezirks Oberbayern“. Seitdem kamen weitere historische Gebäude sowie das Eingangsgebäude hinzu. Außerdem baute der Bezirk Infrastruktur und Personal fortlaufend aus und gab dem Museum eine wissenschaftliche Leitung.
Mit seinem neuen Namen gleicht sich das Freilichtmuseum Amerang dem Freilichtmuseum Glentleiten an, dem es leitungsmäßig unterstellt ist – ein erwünschter Nebeneffekt.
Namenswechsel sind im Übrigen nicht ungewöhnlich: So benannte sich das „Schwäbische Bauernhofmuseum“ in Illerbeuren 2023 in „Schwäbisches Freilichtmuseum Illerbeuren“ um. Und schon im Jahr 2015 wurde aus dem „Rieser Bauernmuseum Maihingen“ das „Museum KulturLand Ries“.
Museumsleiterin Claudia Richartz weist darauf hin, dass die Änderung des Namens auf Schildern, Werbemitteln und in den digitalen Kanälen noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird: „Aber wir arbeiten intensiv daran, dass der neue Name nach und nach überall zu finden ist.“