Viele Hände – ein Mosaik

Mitmachen bei einem ZAMMA-Kunstwerk, das bleibt

Die 60-Jährige ist seit September 2023 eine von 20 bis 27 Personen, die pro Tag die Einrichtung besuchen. Für das Festival hat die Kunstgruppe in der KuB ein Mosaik entworfen. „ZAMMA halten, leben, kommen“ steht da umgeben von Sonnenblumen, Spiralen und einem Schmetterling. Seit heute können alle Festivalbesuchenden ein Stück des zwei mal drei Meter großen Kunstwerks mitgestalten.

Nach ZAMMA soll es im öffentlichen Raum bleiben, eine Wand beim Jugendzentrum ist dafür im Gespräch. Noch muss das allerdings von der Gemeinde entschieden werden. Grüppchen und Einzelpersonen frequentieren am ZAMMA-Donnerstag die KuB und hinterlassen ein kleineres Quadrat, das dann in das große Mosaik eingefügt wird. Hier gibt es die Wahl: Eine vorgezeichnete Farbfläche bekleben oder auf weißem Hintergrund ein persönliches kleines Motiv kreieren. „Immer schön Luft lassen zwischen den Steinen und am Rand der Quadrate, denn am Ende muss alles von einer Fachfirma verfugt werden“, sagt Susanne und schiebt zwei zu eng aneinander stehende Steine behutsam auseinander. Also „atmen lassen“, das ist ja auch in anderen Kontexten immer gut, erst recht, wenn viele Menschen zusammenarbeiten.

„In die KuB kommen suchterkrankte Menschen zur Beratung und um soziale Kontakte zu haben, beispielsweise bei Kunstprojekten und anderen Gruppenaktivitäten“, so Antonia Wünsch, eine der beiden Leiterinnen der KuB. „Aber auch wer ohne Suchtproblem zu uns kommt, wird nicht weggeschickt. Susanne nimmt ein fertiges Quadrat mit einem Teil der Sonnenblume entgegen. Auf die Frage, warum sie beim Mosaik mitmacht, antwortet sie: „Mir macht es Spaß, kreativ zu sein und Leute anzuleiten. Das habe ich auch früher gemacht, als ich noch arbeiten konnte.“