Inhalt

Altes erhalten und gestalten

München, den Datum: 18.11.2022
Denkmalpflege

Bezirk Oberbayern vergibt 1,3 Millionen Euro für die Denkmalpflege

Mehr als 1,3 Millionen Euro hat der Kulturausschuss des oberbayerischen Bezirkstags im November für die Denkmalpflege in Oberbayern vergeben. Der Bezirk fördert damit 106 Projekte, die sich in staatlicher, kommunaler, kirchlicher und privater Hand befinden. Der größte Anteil fließt dieses Mal in die kreisfreie Stadt Ingolstadt, gefolgt von den Landkreisen Landsberg am Lech und Pfaffenhofen an der Ilm.

Stadt Ingolstadt
Landkreis Landsberg am Lech
Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm
Landkreis Freising
Landkreis Eichstätt
Landeshauptstadt München
Landkreis Rosenheim

  

Mit rund 223.000 Euro fördert der Bezirk Oberbayern die Denkmalpflege im der Stadt Ingolstadt. So erhält das städtische Hochbauamt Zuschüsse für das Reuchlin-Gymnasium (Holzbalkensanierung, 10.160 Euro), für die Kasematten am Oberen Graben (Dacherneuerung, 37.780 Euro) sowie für weitere Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung (Putzarbeiten, 8.658 Euro). Auch an Privatleute geht Geld für die Sanierung der Stadtmauer (40.000 Euro). Von der Förderung profitieren auch zwei Gotteshäuser: das Liebfrauenmünster, dessen Dachstuhltragwerk statisch ertüchtigt wird (20.700 Euro) und die Pfarrkirche St. Pius, die neue Sakristeifenster bekommt (1.000 Euro Kirche). Für Sicherungsarbeiten gehen 1.175 Euro an den Eigentümer der historischen Bürstenfabrik, die im Lauf ihrer Geschichte unter anderem als „königlich bayerischer Hoflieferant“ fungierte. Der restliche Betrag kommt der Sanierung von Wohn- und Geschäftshäusern zugute.

Rund 127.000 Euro stellt der Bezirk Oberbayern für die Denkmalpflege im Landkreis Landsberg am Lech zur Verfügung. Die Stadt Landsberg am Lech darf sich über Zuschüsse zur Sanierung des Stadtmuseums (50.000 Euro) und der historischen Stadtmauer am Sandauer Tor (10.000 Euro) freuen. Weitere vom Bezirk geförderte Denkmäler in der Kreisstadt sind: das Pfannenstielhaus am Rathausplatz, an dem die Fassade samt Fassadengemälde restauriert wird (1.600 Euro); ein weiteres Handwerkshaus sowie zwei Wohn- und Geschäftshäuser (insgesamt 11.500 Euro) und die Filialkirche Mariä Himmelfahrt, die unter anderem statisch instand gesetzt wird (34.330 Euro). Auch Friedhofsmauern müssen saniert werden. Gleich drei Mal bewilligte der Bezirk dafür einen Zuschuss: dem Markt Kaufering 8.300 Euro, der Gemeinde Geltendorf 8.500 Euro und der Katholischen Pfarrkirchenstiftung Mariä Heimsuchung Windach 3.000 Euro.

In den Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm fließen rund 120.000 Euro. Der Bezirk Oberbayern fördert hier vor allem die Sanierung und den Umbau von Wohn- und Geschäftshäusern, von denen eins in Pfaffenhofen an der Ilm (47.040 Euro) und zwei in Vohburg a. d. Donau (18.310 und 19.010 Euro) liegen. In Pörnbach muss ein Bauernhaus komplett saniert werden. Die Eigentümer bekommen dafür eine Finanzspritze von 31.080 Euro. Nach Gerolsbach fließen 3.000 Euro, die für die Innensanierung einer Hofkapelle in der Einöde Sachenbach gedacht sind. Einen Zuschuss gibt es auch für die Pfarrkirche St. Benedikt in Wolnzach-Haushausen, an der Turmfassade, Türen und Fenster erneuert werden (1.980 Euro).

Rund 110.000 Euro gehen an den Landkreis Freising. Drei der sechs vom Bezirk geförderten Denkmäler sind Kirchen: So gehen 8.000 Euro nach Schweinersdorf an die Pfarrkirche St. Petrus, die einen neuen Dachstuhl und neue Elektrik bekommen soll. In Rudelzhausen-Notzenhausen sind 12.000 Euro für die Erneuerung von Dach und Fassade der Kapelle St. Philippus und Jakobus gedacht. Und nach Moosburg a. d. Isar (Weiler Feldkirchen) gehen 27.800 Euro für die Erneuerung von Dachstuhl und Fassade an der Filialkirche Mariä Heimsuchung. Auch zwei Kommunen erhalten Geld für den Denkmalschutz: die Stadt Freising 10.000 Euro für das Eckherhaus – an dem ehemaligen Spital, das heute unter anderem die städtische Musikschule beherbergt, werden die Fenster saniert; und Moosburg a. d. Isar 5.000 Euro für die statische Sicherung der Sabathiel-Baracke im früheren Kriegsgefangenenlager Stalag VII A. Privatleute in Moosburg dürfen sich über 39.000 Euro für die Instandsetzung ihres Wohnhauses freuen. Und in den Markt Au i. d. Hallertau fließen 8.000 Euro für die Instandsetzung des ehemaligen Gasthofs Zur Post.

Der Landkreis Eichstätt erhält rund 101.000 Euro für die Denkmalpflege vom Bezirk. Davon profitieren auch einige Gotteshäuser: So gehen an die Pfarrkirche St. Bartholomäus in Tettenwang (Markt Altmannstein) 8.624 Euro für die Außenrenovierung und ein Vorprojekt zu weiteren Maßnahmen. Im Markt Pförring beteiligt sich der Bezirk an der Renovierung der Filialkirche St. Sebastian (10.600 Euro). Für ein neues Geläut der Filialkirche St. Wolfgang in Beilngries ist ein Zuschuss von 1.976 Euro bestimmt. Im Mortuarium des Eichstätter Doms fördert der Bezirk ein Vorprojekt zur geplanten Fenstererneuerung (6.877 Euro). Eine weitere Förderung in der Stadt Eichstätt betrifft das Figurenfeld, ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt des Künstlers Alois Wünsche-Mitterecker. Von den 81 im Hessental aufgestellten Figuren sollen weitere sechs konserviert werden. Der Verein Kuratorium für das Mahnmal e. V. bekommt dafür 3.000 Euro. Mit den restlichen Mitteln (69.178 Euro) fördert der Bezirk in der Stadt Eichstätt die Sanierung und den Umbau von fünf Wohngebäuden – darunter das Torhaus im Klosterhof und der Batterieturm der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 15. Jahrhundert.

In der Landeshauptstadt München unterstützt der Bezirk Oberbayern die Denkmalpflege mit 94.000 Euro. Diese Förderung kommt fünf Projekten zugute: Den Höchstförderbetrag von 50.000 Euro erhält die Stadt München für die Halle E im Interimsquartier des Gasteigs in Sendling. Die Sanierung dieser ehemaligen Trafo-Lagerhalle konnte bereits abgeschlossen werden. An die Hofbräuhaus-Kunstmühle, ein Wohn- und Geschäftshaus mit angeschlossener Getreidemühle in der Altstadt, gehen 20.000 Euro für die Sanierung der Ostfassade. Einen Zuschuss von jeweils 10.000 Euro gibt es für die Sanierung der Steinmeyer-Orgel in der Evangelisch-Lutherische Dreieinigkeitskirche in Bogenhausen sowie für die Villa Borscht in Thalkirchen, deren historische Gartenanlage instand gesetzt wird. Die restlichen 4.000 Euro sind für das ehemalige Pfarrhaus St. Martin in Moosach gedacht, an der die Fassade, Fenster und Türen erneuert werden.

Mit 78.600 Euro fördert der Bezirk Oberbayern die Denkmalpflege im Landkreis Rosenheim. Davon profitieren unter anderem drei Gotteshäuser, die als Filialkirchen genutzt werden: St. Petrus in Gstadt a. Chiemsee (20.000 Euro für die statische Sicherung des Turms), St. Peter und Paul in Feldkirchen-Westerham (10.000 Euro für die Sanierung von Kirchturm und Fassade) und St. Sebastian in Bad Aibling (9.000 Euro für die Dachstuhlsanierung). Einen Zuschuss vom Bezirk erhalten auch zwei Schlösser im Landkreis: Schloss Urfahrn in Oberaudorf 20.000 Euro für die Sanierung von Dach und Fassade sowie ein Schloss in Babensham 600 Euro für neue Fenster. In Frasdorf dürfen sich die privaten Eigentümer zweier Bauernhäuser über eine Finanzspritze für ihre Sanierungsvorhaben freuen (insgesamt 19.000 Euro).

Der Bezirk Oberbayern fördert den Erhalt von Bau- und Bodendenkmälern sowie von Einzelobjekten, die wegen ihrer künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen
oder volkskundlichen Bedeutung von allgemeinem Interesse sind. Dafür gibt er in diesem Jahr – zusammen mit bereits im Frühjahr vergebenen Mitteln – rund 2,3 Millionen Euro aus. Mit der Förderung sollen die höheren Kosten, die bei der Renovierung oder Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude entstehen, kompensiert werden. Der Bezirk übernimmt zehn bis zwanzig Prozent dieser Mehrkosten, jedoch nur bis zu einer Höhe von maximal 50.000 Euro.

Auskunft über die Förderung in den anderen Landkreisen erhalten Sie im Bereich Kommunikation des Bezirks Oberbayern.



Bildmaterial zum Download