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„Lockdown als Befreiung oder Inspirationsquelle?“

München, den Datum: 26.03.2021

Neues Künstlergespräch online

Als nächste Folge der Künstlergespräche im Europäischen Künstlerhaus Oberbayern ist ein Gespräch zwischen Bezirkstagspräsident Josef Mederer und dem Oberbayerischen Kulturpreisträger Andreas Kuhnlein, dessen Ausstellung „Das Narrenschiff“ zwar mehrfach, zuletzt bis Ostern, verlängert worden war, wegen der Coronabeschränkungen aber nur relativ kurz öffentlich zugänglich war – in dieser Zeit aber Besucherrekorde erzielte. Das Video ist ab Sonntag, 28.3., 16 Uhr abrufbar. Seit 2013 bietet das Europäische Künstlerhaus Oberbayern in Freising unter dem Titel „KUNST#TAG“ Künstlergespräche an, bei denen es darum geht, authentische Vertreter der zeitgenössischen Kunstszene zu treffen. In der Zeit der Pandemie wurde aus der Veranstaltung im Schafhof ein online-Angebot, das dauerhaft im Videopool abrufbar bleibt.

In dem aktuellen Gespräch geht Andreas Kuhnlein auf seine enge Beziehung zu Kloster Seeon ein: Das heutige Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern war einst Kaserne des Bundesgrenzschutzes, und Kuhnlein erhielt dort den theoretischen Unterricht als Bundesgrenzschützer. Der Kunst hatte er sich erst später verschrieben. Die Zeit in Seeon prägte ihn aber sehr. So erzählt Kuhnlein: „Meine Frau sagt immer, wenn ich nach Seeon fahre: ‚Ah, jetz foahrst wieder hoam‘.“ Später wurde Kloster Seeon ein wichtiger Ausstellungsort für ihn.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer erinnerte daran, dass Andreas Kuhnlein 2008 den Oberbayerischen Kulturpreis, die höchste kulturelle Auszeichnung des Bezirks Oberbayern, erhalten habe. Der Künstler sagte, dass oft Menschen in der Fremde mehr geschätzt werden als in der Heimat und deshalb sei ihm diese Auszeichnung eine „besondere Ehre und eine besondere Freude“. „Das schätze ich natürlich sehr, sehr hoch ein.“

Beim KUNST#TAG 076 werden auch die Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen thematisiert. Kuhnlein sieht dies differenziert: „Es ist eine 50:50-Geschichte: zum einen schade, dass Ausstellungen ausfallen, aber zum anderen gibt es Möglichkeiten, Dinge zu machen, die eben bisher nicht möglich waren.“ Hier wurde besonders im Europäischen Künstlerhaus viel bewegt, es entstanden neue digitale Zugangswege zur Kunst. So kann man, wie Bezirkstagspräsident Josef Mederer erläuterte, nicht nur dauerhaft im Internet an Gesprächen oder der Ausstellungseröffnung teilhaben, virtuell durch die Ausstellung gehen: Da derzeit keine Besuche im Schafhof möglich sind, kann man sich die Ausstellung per Google Streetview und mit virtuellen Rundblicken im Internet erleben. Mederer: „Vielleicht kann man den Lockdown als Inspirationsquelle sehen.“ Mit den neuen digitalen Angeboten könnten alle Menschen an Kunst teilhaben, die digitalen Angebote seien also auch ein Baustein der Inklusion. Auch Kuhnlein hält die virtuellen Angebote für derzeit unersetzlich. „Das ist für viele natürlich die einzige Möglichkeit, den Kontakt nach außen aufrecht zu erhalten.“ Der Künstler ergänzte: „Das ist für mich auch eine Erkenntnis, dass wir die Ergebnisse von Ausstellungen nach Hause bringen müssen. Jeder Mensch - ob mit oder ohne Behinderung - soll teilhaben können, an vielen Dingen, aber auch an Kunst und Kultur.“

Das Künstlergespräch wird ebenso wie der Rundgang durch die Ausstellung „Das Narrenschiff“ dauerhaft über die Internetseite des Europäischen Künstlerhauses Oberbayern unter www.schafhof-kuenstlerhaus.de/Videopool abrufbar bleiben.

Weitere Informationen: https://www.schafhof-kuenstlerhaus.de

In dem mächtigen Tonnengewölbe des Schafhofs sieht man aus Holzstämmen gesägte Figuren, die Teil der Ausstellung "Das narrenschiff" von Andreas Kuhnlein sind. links oben ist der Schriftzug "KUNST#TAG076" zu sehen, in einem blauen Kasten rechts unten die Logos des Künstlerhauses und des Bezirks Oberbayern.
© Bezirk Oberbayern / Schafhof - Europäisches Künstlerhaus Oberbayern

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  • In dem mächtigen Tonnengewölbe des Schafhofs sieht man aus Holzstämmen gesägte Figuren, die Teil der Ausstellung

    Der Screenshot zeigt die Anfangsseite des Films vom KUNST#Tag076

    Foto: Wolfgang Englmaier

    Copyright: Bezirk Oberbayern / Schafhof - Europäisches Künstlerhaus Oberbayern

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  • Vor der Kulisse von grob aus Baumstämmen gesägten Figuren von Andreas Kuhnlein sitzt der Bezirkstagstagspräsident an einem Tisch und diskutiert gestenreich.

    Bezirkstagspräsident Josef Mederer beim "KUNST#TAG076" im Schafhof - Europäisches Künstlerhaus Oberbayern

    Foto: Wolfgang Englmaier

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  • Vor dem Ausstellungsbereich der Arbeit das Narrenschiff ist ein runder Tisch aufgebaut, an dem zwei Männer sitzen.

    Oberbayerns Kulturpreisträger Andreas Kuhnlein (links) und Bezirkstagspräsident Josef Mederer sprechen in der Ausstellung "Das Narrenschiff" miteineinader im Rahmen vom "KUNST#TAG076" im Schafhof - Europäisches Künstlerhaus Oberbayern

    Foto: Wolfgang Englmaier

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  • Vor dem Ausstellungsbereich der Arbeit das Narrenschiff ist ein runder Tisch aufgebaut, an dem zwei Männer sitzen.

    Oberbayerns Kulturpreisträger Andreas Kuhnlein (links) und Bezirkstagspräsident Josef Mederer sprechen in der Ausstellung "Das Narrenschiff" miteineinader im Rahmen vom "KUNST#TAG076" im Schafhof - Europäisches Künstlerhaus Oberbayern

    Foto: Wolfgang Englmaier

    Copyright: Bezirk Oberbayern | Schafhof - Europäisches Künstlerhaus Oberbayern

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