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„Fliegende Landwirtschaft“ floriert

München, den Datum: 21.10.2022
Fachberatung für Imkerei

Imkereifachberater Dr. Hannes Beims zieht positive Bilanz für Bienenjahr 2022

Konsolidieren und neu ausrichten: Darum kümmerten sich in den vergangenen Monaten der neue Imkereifachberater Hannes Beims und sein Mitarbeiter Christian Altenburger. Gleichzeitig war 2022 ein hervorragendes Bienenjahr, und es stehen Verbesserungen bei der Aus- und Weiterbildung an.

Ein Mann mit Anzug zeigt auf die links neben ihm stehende Wetterstation im Hintergrund stehen Stockwägen auf einer Wiese.
Dr. Hannes Beims zeigt Wetterstation und Stockwagen. (Foto: Wolfgang Englmaier © Bezirk Oberbayern)

Fachberater Beims ist zufrieden: „Der Bestand der Bienenvölker des Bezirks Oberbayern konnte auf etwa 100 Völker ausgebaut werden. Im Frühjahr hatten wir eine ergiebige Ernte an Frühtrachthonig. Das ist nicht zuletzt auf die zahlreichen Rapsflächen im Umkreis der Bienenstände zurückzuführen.“ Er berichtet davon, dass mit der ersten Ernte bereits etwa 1 000 Kilo Honig geschleudert werden konnten. Der sehr trockene Sommer führte allerdings zu einer reduzierten Sommerernte. Sie blieb mit etwa 200 Kilo Honig weit hinter der Frühtrachternte zurück. Dennoch ist das Bienenjahr 2022 ertragreicher als das Vorjahr.

Neuerungen gab es an der Imkerschule der Fachberatung auf dem Gelände des Agrarbildungszentrums in Landsberg am Lech. Im Sommer bezog sie neue Büroräume im historischen Zehntstadel und erweiterte das Angebot: Seit diesem Jahr kann die Imkerschaft in Landsberg am Lech nicht nur die „Buckfast-Biene“, sondern auch die „Carnica-Biene“ nachziehen. Damit werden die beiden häufigsten Zuchtrichtungen der Honigbiene in Oberbayern unterstützt.

Am bezirklichen Kultur- und Bildungszentrum Kloster Seeon entsteht aktuell ein Seminarzentrum der Fachberatungen für Imkerei und Fischerei sowie ein Bienenlehrpfad. Zudem wird ein Monitoring für die wichtigen Erzeuger von Honigtau etabliert.

Änderungen gab es auch bei den Binenständen der Fachberatung für Imkerei: Ein Teil davon ist nun mit digitalen Bienenstockwaagen ausgestattet. Diese Waagen erfassen die Wetterdaten, Gewichtsänderungen und die Temperatur im Bienenvolk. Aus den erfassten Daten können wichtige Rückschlüsse auf die Entwicklung der Bienenvölker und auf ihre Nahrungsversorgung abgeleitet werden. Diese Daten werden für das Bundesgebiet im imkerlichen Beobachtungsnetzwerk TrachtNet gebündelt, aufbereitet und ausgewertet. TrachtNet ist ein Kooperationsprojekt der Bieneninstitute in Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern. Ziel ist der Aufbau eines deutschlandweiten Messnetzsystems für automatisierte Bienenstockwaagen.

Mit Beginn des neuen Bienenjahres werden drei Imker aus Oberbayern in das Deutsche Bienenmonitoring (DeBiMo) aufgenommen. Das DeBiMo ist ein langangelegtes Forschungsprojekt, in dem in ganz Deutschland Bienenvölker untersucht werden, um Erkenntnisse über Völkerverluste und Entwicklungen in der Imkerei zu gewinnen. Die DeBiMo-Imkereien sind ebenfalls in das TrachtNet eingebunden. Die Monitoring-Imker in Oberbayern werden durch die Fachberatung für Imkerei betreut. (we)

Ein Mann steht auf einer Wiese. Er lehnt an einem Stockwage. Links neben ihm stehen zwei weitere Stockwagen.
Imkereifachberater Beims mit den "Bienenstöcken mit Aussicht" im Freilichtmuseum Glentleiten. (Foto: Dr. Melanie Bauer © Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten)