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Hinaus in die Welt

Wenn es Anwärter in die Ferne treibt

Bezirk
Mittwoch, 18.05.2016

Johanna und Christian sind zwar in verschiedenen Jahrgängen als Anwärter in der Bezirksverwaltung, teilen aber mindestens eins: ihre Begeisterung für fremde Kulturen. Im Rahmen ihres dualen Studiums haben sich beide für ein dreimonatiges Auslandssemester entschieden. Mit unserer Autorin Patricia Müller sprachen sie darüber.

Den Horizont erweitern, neue Kontakte knüpfen, Fremdsprachenkenntnisse aufbessern: Gründe gibt es genug für einen Auslandsaufenthalt während des Studiums. So ist es kaum überraschend, dass auch beim Bezirk im Jahr 2016 so viele Anwärter wie noch nie diese Gelegenheit nutzen. Die Hälfte des Jahrgangs, der seit Herbst 2014 in der Ausbildung ist, studiert ein Semester an einer ausländischen Hochschule. Beliebte Länder sind Spanien, Frankreich, England und die baltischen Staaten. Aber das sind bei weitem nicht alle möglichen Reiseziele: Johanna Voß war 2015 drei Monate in Ljubljana, Slowenien, und Christian Schedina wird im September ein Auslandssemester auf der indonesischen Insel Bali verbringen.

Vorbereitung ist alles

Johanna Voß in Ljubljana

Als „das unbekannte Prag“ preist der GEO Reise-Podcast die slowenische Hauptstadt Ljubljana an. Wie es der Zufall will, ist die Uni dort auch noch Partnerschule der Fachhochschule in Hof. „Da es so viele Bewerbungen gab, entschied das Losverfahren und ich hatte Glück“, erzählt Johanna begeistert. Die Vermittlung an die Universität und die Sicherung der Erasmus-Förderung von 250 Euro im Monat übernahm das Auslandsamt der Hochschule für sie. Dann galt es noch sich an der Uni einzuschreiben, eine Unterkunft zu suchen und sich sprachlich vorzubereiten. „Als vom Studenten-Wohnheim eine Absage kam, habe ich kurzfristig mit zwei anderen Anwärtern aus Hof eine Wohnung gefunden. Mit einem Reiseführer und einem Wörterbuch in Slowenisch habe ich mich dann auf meine Reise eingestimmt.“

Die Udayana-Universität auf Bali ist dagegen keine Partner-Uni von Hof. Deshalb musste Christian seinen Aufenthalt vollständig selbst organisieren. Das begann beim Einverständnis der Ausbildungsleitung, ging über Visum und Impfungen und endete beim Beantragen eines internationalen Führerscheins. All das hat er schon erledigt, jetzt sieht er sich nach einer Unterkunft um. „Am schönsten wäre ein Ferienhaus mit Pool, zusammen mit den vier anderen Anwärtern, die nach Bali reisen.“ Für das Semester muss Christian Studiengebühren in Höhe von 1.840 Euro zahlen. Eine Förderung ist dafür nicht vorgesehen: „Die werde ich mit Ersparnissen und meinem Gehalt finanzieren, das ich auch weiterhin bekomme“.