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Wegbereiterin für den Hospizdienst im Traunsteiner Land

München, den Datum: 05.11.2019
Bezirksmedaille

Herta Simson aus München mit der Bezirksmedaille geehrt

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer betonte bei der Verleihung der Bezirksmedaillen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jedes Einzelnen sei. Gleichzeitig betonte er die Bedeutung, Vorbilder für viele einzelne Bereiche des Lebens zu haben: „Vorbilder können Mut machen, als Inspirationsquelle dienen oder eine Orientierungshilfe für das eigene Handeln und Tun bieten.“ Die ehrenamtlich tätigen Menschen, die der Bezirk mit der Bezirksmedaille ehrt, seien solche Vorbilder. Mederer: „Wir brauchen Menschen, die sich für die Gemeinschaft einsetzen, die ihre Fähigkeiten der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Wir brauchen Menschen, die als Vorbilder gelten können, wir brauchen Menschen, die sich außergewöhnlich stark im Ehrenamt engagieren. Kurz: Wir brauchen Menschen wie Sie! Deshalb möchten wir sie für Ihre ehrenamtliche Tätigkeit ehren.“

Zu den Geehrten zählt Herta Simson aus München.

Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:

Unser nächstes zu ehrendes Vorbild ist Herta Simson. Sie hat ehrenamtlich den Aufbau und die weitere Entwicklung des Hospizdienstes im Landkreis Traunstein vorangebracht. Zuvor war sie selbst als Hospizbegleiterin tätig - ebenso ehrenamtlich - im Krankenhausbesuchsdienst speziell auf der Onkologischen Station. Diese Erfahrungen hat Herta Simson in ihr ehrenamtliches Engagement beim Hospizdienst eingebracht.
»Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben« - das Motto der modernen Hospizbewegung hat Herta Simon in England kennen gelernt. Aus den entsprechenden Erfahrungen entstand bald der Wunsch, die Hospizarbeit im Landkreis Traunstein aufzubauen und zu etablieren. 1994 wurde der Ambulante Hospizdienst gegründet, der bis heute am Caritaszentrum Traunstein angesiedelt ist.

Herta Simson arbeitete nicht nur ehrenamtlich als Hospizbegleiterin, sie kümmerte sich auch um die Ausbildung von weiteren Ehrenamtlichen und das Thema Öffentlichkeitsarbeit. 1999 übernahm sie den Vorsitz im Hospizbeirat am Caritaszentrum. Außerdem engagierte sie sich im Vorstand des Vereins Netzwerk Hospiz. Dieser ist ein Förderer des Hospizgedankens und der Palliativmedizin. Er bietet auch Ethikberatung für Patienten, Angehörige, Hausärzte und Fachkräfte an.

Wichtig war es Herta Simson immer, mit einem negativen Bild zum Thema Hospiz aufzuräumen. „Viele setzen das mit Sterbehilfe gleich, was es aber definitiv nicht ist“, erklärt Simson.
Heute befindet sich die Hospizbewegung im Landkreis Traunstein dank des unermüdlichen Einsatzes von Herta Simson nicht mehr in der Aufbauphase, sondern ist gefestigt. Allein beim Ambulanten Hospizdienst sind derzeit mehr als 50 Helfer im Einsatz; vor 20 Jahren waren es gerade mal drei bis vier. Herta Simson unterstützt mit ihrer eigenen Stiftung die Hospizarbeit im Landkreis Traunstein auch finanziell.

Das menschlich-soziale ehrenamtliche Engagement für schwerstkranke und sterbende Menschen verdient Respekt und Anerkennung. Als Zeichen der Anerkennung für diese vorbildliche Leistung verleiht Ihnen der Bezirk Oberbayern die Bezirksmedaille.

Diese Anerkennung reiht sich ein in Ehrungen wie die Pater-Rupert-Mayer-Medaille des Caritasverbandes und das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

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