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Georg Bichler aus Inzell geehrt

München, den Datum: 14.09.2021
Bezirksmedaille

Herausragendes für die Allgemeinheit geleistet


Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.

„Wir als Bezirk Oberbayern wollen ein Zeichen in der Gesellschaft dafür setzen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jeder einzelnen Person ist“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaille in Kloster Seeon, dem Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern. Mederer bezeichnete ehrenamtlich tätige Menschen als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft und nannte das Engagement der ausgezeichneten Personen „ein Geschenk für unser Land“. Er zitierte die Lebensweisheit, dass man entweder von einer besseren Welt träumen könne oder aufwachen und anpacken, um etwas zu bewegen und zu verändern. Mederer führte aus, dass die Menschen, die der Bezirk mit der Bezirksmedaille ehrt, zu denen gehören, die aufgewacht sind und anpacken. „Das ist vorbildlich. Dafür wollen wir Sie als Vorbilder ehren“.

In diesem Jahr zeichnet der Bezirk Oberbayern ungewöhnlich viele Vorbilder aus. Hintergrund ist, dass im vergangenen Jahr der Bezirk Oberbayern wegen der Coronapandemie auf Medaillenverleihungen weitgehend verzichtet hatte. Nun werden in diesem Jahr Personen für die Jahre 2020 und 2021 geehrt.

Zu den Geehrten zählt Georg Bichler aus Inzell.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer sagte in seiner Laudatio:

Ein Paradebeispiel für eine besonders soziale Haltung ist der Holzknecht-Vinzenzi-Verein Ruhpolding. Im Jahre 1619 legten die Gründerväter als Motto das „Füreinander da sein“ fest. Diesen Leitspruch lebt Georg Bichler, den wir heute für sein vorbildliches ehrenamtliches Engagement ehren möchten.

Herr Bichler stammt aus einer alten Ruhpoldinger Holzknecht-Familie. Mit 16 Jahren hat er seine Lehre zum Forstwirt begonnen und 1981 mit guten Ergebnissen abgeschlossen. Auf Grund seines großen handwerklichen Geschicks und seiner ausgeglichenen Persönlichkeit wuchs er in eine Führungsrolle bei den Ruhpoldinger Holz-knechten, nicht nur als Partieführer, sondern auch als Personalratsvorsitzender.

In der Tradition verwurzelt und für das Neue aufgeschlossen, diese Eigenschaften stellte er auch in seiner Nebentätigkeit als Forstunternehmer unter Beweis: als leidenschaftlicher und umsichtiger „Rosserer" bei der Holzrückung mit seinen Noriker-Pferden und als Maschinenführer bei der mechanisierten Holzaufarbeitung.

Georg Bichler hat die Tradition und das Brauchtum der Holzknechte nicht nur gelebt, sondern durch sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement als Vorsitzender des Holzknechtvereins Ruhpolding in besonderer Weise geprägt. Zwei Jahrzehnte lang war er erster Vorstand und hat sein Amt mit großem Engagement ausgeübt. Er setzte sich mit viel Kraft für ein lebendiges Vereinsleben und die Bewahrung der über-lieferten Tradition der Holzknechte ein. Er war bei vielen Veranstaltungen federführend. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle das „Historisches Bergfahren“ in der Laubau im Jahre 2006 und die „Historische Holztrift“ von Röthelmoos zum Grundberg 2008.

Zu diesem ehrenamtlichen Engagement zählt auch die wichtige Vernetzungsarbeit mit dem Holzknechtmuseum in Ruhpolding. Als Vorstandsmitglied im Holzknechtmuseumsverein Ruhpolding e.V. hat er sich für die Vorführung der früheren Arbeitsmethoden und Lebensweisen der Holzknechte eingesetzt. Unvergesslich sind seine Vorführung des „Winterzuges", also die Holzbringung mit Schlitten, aber auch Veranstaltungen wie die „Wald- und Köhlerwoche“ oder der „Bergadvent“.

Georg Bichler hat das dörfliche Leben bereichert, wichtige Beiträge zum Erhalt und zur Vermittlung der Tradition der Holzknechte geleistet und sich in besonderer Weise für die Jugend eingesetzt: Nach mehr als zwei Jahrzehnten Bemühen wurde der Forst Ruhpolding wieder zum Ausbildungsbetrieb!

Sehr geehrter Herr Bichler, mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement sind Sie vorbildlich! Mögen Ihnen viele Menschen nacheifern! Als Zeichen der Anerkennung ehren wir Sie mit der Bezirksmedaille.


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