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Presseeinladung„Die Grenze ist offen...“ - Vernissage am 28.10.

Skulptur, Fotografie und Medienkunst im Europäischen Künstlerhaus Oberbayern

Freitag, 28.10.2016 bis Sonntag, 27.11.2016 Identitäten werden in Frage gestellt, müssen neu gefunden werden, vermischen sich. Eine existenzielle Herausforderung, gleichzeitig aber auch eine Chance, Altes neu zu überdenken. Kunst kann dabei eine analytische und transformierende Rolle spielen, indem sie Möglichkeiten durchspielt, Utopien und Dystopien entwickelt.

„Die Grenze ist offen“, hieß es am 9. November 1989 in DDR-Medien. Dieser Satz war eigentlich nicht konkret als Verkündung offener Grenzen gemeint, sondern sollte eine Offenheit des ostdeutschen Regimes vorspiegeln und die Unfähigkeit der Autoritäten verschleiern , die Situation richtig einzuschätzen und unter Kontrolle zu halten. Kurz nachdem der Satz gefallen war, wurde er zur Initialzündung, mit die Grenzbarrieren zwischen Ost- und Westdeutschland fielen. Egal wie es ursprünglich gedacht war, wurde dieses Statement in den Medien zum Auslöser von Ereignissen in der realen Welt.

Die politischen Veränderungen dieser Zeit in Europa haben den schon begonnenen Prozess der Globalisierung intensiviert und beschleunigt. Mit dem Zerfall eines der beiden großen gegensätzlichen politischen Systeme wurden auch vorher zahlreiche klar definierte Grenzen in Frage gestellt – in Politik und Wirtschaft, die kulturelle und soziale Identität betreffend, usw. So wurde in den letzten Jahren zum Beispiel in zahlreichen Ländern die Ehe unter gleichgeschlechtlichen Paaren offiziell erlaubt. Mehrere globale Handelsverträge wie TTIP zwischen den USA und der EU sind in Verhandlung. Die Flüchtlingswelle nach Europa, aber auch auf der ganzen Welt hat stark zugenommen. Spätestens seit den Veröffentlichungen von Edward Snowden wissen wir, dass die gesamte Kommunikation weltweit überwacht, abgehört und sogar gespeichert werden kann und zum großen Teil auch wird. Trotzdem verlagern sich immer größere Teile des Alltags in das Internet, digitale Medien verändern die Lebensgewohnheiten schnell und grundlegend.

Identitäten werden in Frage gestellt, müssen neu gefunden werden, vermischen sich. Eine existenzielle Herausforderung, gleichzeitig aber auch eine Chance, Altes neu zu überdenken. Kunst kann dabei eine analytische und transformierende Rolle spielen, indem sie Möglichkeiten durchspielt, Utopien und Dystopien entwickelt. Um die Stärken des Einzelnen, des Individuums in dieser sich ändernden Welt neu zu verorten, ist eine Sensibilisierung, ein Bewusstwerden vonnöten.

Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler

  • Claus Bach (Weimar)
  • Balázs Beöthy (Budapest)
  • Angelika Böck (München)
  • Jeanno Gaussi (Kabul/Berlin)
  • Antoine Geiger (Paris)
  • Recycle Group (Krasnodar)
  • Felix Weinold & LAB BINÆR (Augsburg)

Vernissage

Freitag, 28.10., 19 Uhr
Shuttle-Bus vom Bahnhof Freising zum Künstlerhaus: 18.30-19 Uhr, zurück: 20.50 Uhr
Die Teilnahme an der Vernissage und die Nutzung der Shuttle-Busse sind frei.
Die Ausstellungsräume sind barrierefrei zu erreichen.

Ausstellungsdauer

28. Oktober bis 27. November 2016
geöffnet Dienstag bis Samstag, 14 bis 19 Uhr, Sonntag 10 bis 19 Uhr
Eintritt frei

Rahmenprogramm

15. November, Dienstag 17 Uhr: treffpunkt+kunst
Führung durch die Ausstellung mit Alexandra M. Hoffmann ‒ Eintritt frei

20. November, Sonntag 15 Uhr: KUNST#TAG 045
· Übergangslösungen, Lesung von Texten aus der Wendezeit von und mit Frank Motz, ACC Galerie Weimar
· anschließend: Gespräch mit Frank Motz sowie Claus Bach, Angelika Böck und Felix Weinold


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