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Singstunden, die verzaubern

München, den Datum: 05.11.2019
Bezirksmedaille

Rosa Karger aus Wolnzach mit der Bezirksmedaille geehrt

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer betonte bei der Verleihung der Bezirksmedaillen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jedes Einzelnen sei. Gleichzeitig betonte er die Bedeutung, Vorbilder für viele einzelne Bereiche des Lebens zu haben: „Vorbilder können Mut machen, als Inspirationsquelle dienen oder eine Orientierungshilfe für das eigene Handeln und Tun bieten.“ Die ehrenamtlich tätigen Menschen, die der Bezirk mit der Bezirksmedaille ehrt, seien solche Vorbilder. Mederer: „Wir brauchen Menschen, die sich für die Gemeinschaft einsetzen, die ihre Fähigkeiten der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Wir brauchen Menschen, die als Vorbilder gelten können, wir brauchen Menschen, die sich außergewöhnlich stark im Ehrenamt engagieren. Kurz: Wir brauchen Menschen wie Sie! Deshalb möchten wir sie für Ihre ehrenamtliche Tätigkeit ehren.“

Zu den Geehrten zählt Rosa Karger aus Wolnzach.

Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:

Unser nächstes zu ehrendes Vorbild zeichnet sich mit seiner warmherzigen Art dadurch aus, dass es Menschen nicht nur begeistern, sondern regelrecht verzaubern kann: Ich spreche von Rosa Karger aus Wolnzach.

Für dieses „Verzaubern“ ist ein Lebensmotto verantwortlich, das Rosa Karger bei ihrer 200. Singstunde verriet:
"Wenn es einem mal nicht so gut geht, dann muss man singen. Dabei kann man die Sorgen vergessen, der Alltag wird wieder leichter, denn die Menschen brauchen Lieder".
Rosa Karger ist ein Wirbelwind, immer gut gelaunt und immer mit einem Lachen im Gesicht. Ihre Fröhlichkeit, ihr Humor stecken an, ihre Begeisterung reißt mit. Deshalb hat ihre generationenübergreifende offene, gesellige, bescheidene und freundliche Vermittlung von Volksmusik und Volkslied einen so großen Erfolg.

Am Anfang stand die eigene Begeisterung: Rosa Karger interessierte sich schon immer für Musik und Singen. Auf vielen Musikseminaren und Singstunden hat sie Lieder gesammelt und dabei singend so manche Nacht zum Tage gemacht. Irgendwann kam ihr dann die Idee, selbst ein Wirtshaussingen aufzubauen.

Am 10. September 2001 fand die erste Singstunde beim "Zeise" in der Wirtsstubn in Ossenzhausen statt. Der Zuspruch der Sänger war sehr groß, und viele kamen bei jedem Wetter von weit her. Nach acht Jahren musste das Wirtshaussingen auf Herbergssuche gehen, der "Zeise" schloss aus Altersgründen, man fand das Sportler-Vereinsheim in Fahlenbach. Monat für Monat ist es jeweils am 2. Montag Ziel von 70 bis 90 singbegeisterten Menschen jeden Alters aus nah und fern. Jeder, der kommt, darf und kann mitsingen. Im Februar dieses Jahres fand das Singen zum 200. Mal statt.
Dieses Singen ist längst ein Dauerbrenner. Dennoch steckt viel ehrenamtliche Arbeit in so einer regelmäßigen Veranstaltung: Es gilt, Lieder auszusuchen, eventuell zu bearbeiten, die Vorlagen werden registriert und nummeriert, müssen kopiert und gepflegt werden. Es gehört viel Disziplin und Herzblut dazu, dass von den elf Singterminen pro Jahr keiner ausfällt.

Rosa Karger ist ein Vorbild. Sie ist ein Vorbild für ihre Begeisterung, für die unzähligen Stunden, die sie ehrenamtlich aufbringt. Sie ist ein Vorbild als Singlehrerin bei Volksmusikseminaren und ihre Singstunden sind Vorbild für andere Regionen.

Für dieses vorbildliche ehrenamtliche Engagement möchten wir Rosa Karger ehren und sie mit der Bezirksmedaille auszeichnen. Danke!!

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