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Über TikTok zum Bezirk

München, den Datum: 26.09.2022

Neue Wege der Personalwerbung zeigen Erfolg

Ekrem Sami Oglou arbeitet seit September 2022 im Bezirk Oberbayern als Sachbearbeiter im Bereich ambulante Hilfe zur Pflege und Grundsicherung. Im Gespräch erzählt der 21-jährige Kaufmann für Büromanagement über seinen ungewöhnlichen Bewerbungsweg.

Portrait eines Mannes mit schwarzem Rollkragenpullover und kurzen Haaren
© Bezirk Oberayern

Herr Sami, hätten Sie gedacht, dass Sie über TikTok einen Job finden würden?
Sami Überhaupt nicht! Ich habe mir die TikTok-App eigentlich nur heruntergeladen, weil ein Freund sie mir empfohlen hatte. Ich singe türkische Volkslieder in einem Chor und wollte gerne mal selbst ein Video in den sozialen Medien teilen. Auf TikTok wurde mir dann zufällig ein Video vom Bezirk Oberbayern vorgeschlagen, und ich wollte wissen, was dahintersteckt.


Was hat Sie an dem TikTok-Video besonders angesprochen?
Das Video hat in kurzer Zeit so viele Informationen über die Aufgaben des Bezirks transportiert. Eine Behörde stellt man sich ja häufig ein bisschen altmodisch vor, aber in dem Video war das ganz anders. Die Kolleginnen und Kollegen wirkten offen und sympathisch und das Arbeitsumfeld modern und ansprechend. Es hat einfach so eine positive Atmosphäre ausgestrahlt, dass ich mir dachte: „Wow, da würde ich auch ganz gerne arbeiten!“.


Sie wollten schon immer in einer Behörde arbeiten?
Ja, genau! Ich helfe Menschen in meiner Freizeit, wenn sie Probleme mit Formularen und Anträgen haben. Damit habe ich schon sehr jung angefangen. Für meine Familie musste ich mit 15 Jahren bereits den Schriftverkehr führen und Behördengänge erledigen, da sie mit der deutschen Sprache Schwierigkeiten hatten. Das hat sich dann im Verwandten- und Bekanntenkreis herumgesprochen und mittlerweile bin ich so etwas wie der erste Ansprechpartner bei Behördenangelegenheiten.


Sie haben sich dann beim Bezirk beworben. Wie lief die Bewerbung ab?
Nach dem TikTok-Video habe ich den Link auf die Bezirks-Karriereseite gesehen und mich sofort dort umgesehen. Mich hat die Stelle als Sachbearbeiter im Referat 28 angesprochen, so dass ich eine Bewerbung geschrieben habe. Ich habe sehr gehofft, dass sie mich einladen und tatsächlich war es zirka zwei Wochen später so weit. Dann kam das Vorstellungsgespräch. Es lief richtig gut. Ich habe mich riesig gefreut, weil ich alle Fragen sicher beantworten konnte. Auf dem Heimweg habe ich mir gedacht: „Die ganze ehrenamtliche Arbeit hat richtig was gebracht. Das wäre das Beste, was mir passieren könnte, wenn sie mich nehmen.“


Was war das für ein Gefühl, als Sie die Zusage des Bezirks erhalten haben?
An das Gespräch kann ich mich noch genau erinnern. Die Dame am Telefon fragte: „Heißen Sie Sami Oglou mit Nachnamen?“, und ich antwortete mit: „Ja?“. Dann erhielt ich postwendend die Rückmeldung „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben den Job!“ Ich bin danach überglücklich durchs Wohnzimmer gehüpft und habe die ganze Zeit gebrüllt: „Sie haben mich genommen!“ Meine Freunde waren zuerst etwas ratlos, sie haben gefragt: „Ekrem, was willst du bei einer Behörde?“ Aber ich war mir ganz sicher, das ist das Richtige für mich.


Wie geht es Ihnen heute? Sind Sie zufrieden mit Ihrer Entscheidung?
Definitiv! Das war die beste Entscheidung. Ich kannte die Arbeit in einer Behörde zwar aus Sicht des Antragstellers, hatte aber keine konkrete Vorstellung, wie es ist, selbst als Sachbearbeiter zu arbeiten. Am besten gefällt mir, dass ich Entscheidungen treffen kann, um jemanden zu helfen. Wenn man gut eingearbeitet wird, dann kann man schnell sehr selbstständig arbeiten. Ich fühle mich hier wirklich wohl, die Arbeitsatmosphäre ist super, und ich weiß, dass ich meine Kolleginnen und Kollegen jederzeit um Rat fragen kann. Bei Problemen würden mir alle sofort helfen.


Kennen Sie eigentlich die Vocal BOBBs, den Bezirks-Chor ?
Ja (lacht), der probt hier jeden Donnerstag nur zwei Türen weiter von meinem Büro. Manchmal höre ich sie und singe dann ­leise mit in meinem Zimmer. Im Moment möchte ich mich noch ganz auf meine ­Einarbeitung konzentrieren, aber danach kann ich mir gut vorstellen, dort mitzu­singen. (Interview: cp)


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