Nahrung für die Seele
München, den Datum: 20.12.2024Krisendienst Psychiatrie Oberbayern verteilt Lebensmitteltüten an Tafeln
In einer Tüte kann noch viel mehr stecken als der Inhalt. Denn manchmal braucht auch die Seele Nahrung – in Form von Fürsorge, Gemeinschaft und jemandem, der zuhört. Nach dieser Devise hat der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern rund 50 000 Lebensmitteltüten an mehr als 40 Tafeln in ganz Oberbayern in Umlauf gebracht – bedruckt mit seinem Kontakt. An den Standorten in Kochel an See und in Schrobenhausen machten sich die Krisendienst-Mitarbeitenden zudem ein Bild von den Tafeln und halfen bei der Essensausgabe.
Mit der Aktion knüpft der Krisendienst nahtlos an 2023 an, als er bayernweit Tüten an Bäckereien verteilte.
„Es freut uns sehr, dass sich die Tafeln für seelische Gesundheit engagieren. Es geht nicht nur darum, was in die Tüte kommt, sondern auch zu zeigen, dass niemand allein gelassen wird. Für Menschen in seelischen Notlagen muss es selbstverständlich sein, sich beim Krisendienst beraten zu lassen“, sagt der oberbayerische Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger.
Die Aktion läuft so lange, bis die Tüten aufgebraucht sind. Da psychische Krisen und wirtschaftliche Not oft eng miteinander verbunden sind und sich gegenseitig bedingen, sind die Tafeln genau der richtige Partner, um ein Zeichen für psychische Gesundheit zu setzen.
„Die Kooperation mit den Tafeln ist ein wichtiges Signal für Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen und kann helfen, das Gespräch über psychische Gesundheit weiter zu normalisieren“, sagt Krisendienst-Geschäftsführerin Cornelia Maier.
Gerade im ländlichen Raum gibt es noch hohe Hemmschwellen, sich in Krisensituationen die nötige Hilfe zu holen. Kochel und Schrobenhausen waren daher die passenden Adressen für die Gebietskoordinatorinnen des Krisendiensts, Anna Moosheimer und Eugenia Knauer, um mit anzupacken und ins Gespräch mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie den Besuchenden zu kommen. Insgesamt sechs Mitarbeitende des Krisendiensts betreuen die Regionen in ganz Oberbayern und sind sich einig: „Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche – weder in existenziellen Angelegenheiten noch in psychischen Krisen.“